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entblösst sind als zur Zeit vor der Forstverordnung, wacht das Kantonsforstamt strenge darüber, dass auch in ihnen alle Schlagflächen innert der vorgesehenen Frist wieder aufgeforstet werden.
Die sehr ausgedehnten Alpen im Kanton Schwyz sind Allmeinde. Man ist stets um deren Verbesserung besorgt. Mit Ausnahme der Höfe besitzt jeder Bezirk Alpen. Der Bezirk Schwyz verteilt sie auf die Ober- und Unterallmeind, von denen jene um das Fünffache grösser als diese ist und ihre grössten Alpen in den Gemeinden Muotathal, Ober Iberg, Illgau und Morschach hat. Der Unterallmeind gehören der Frohnalpstock, der Rigi etc. an. Im Oktober 1883 wurde der Teilungsentwurf angenommen, wonach für etwa 1500000 Fr. (der Wert aller Güter wird im Minimum auf 6 Mill. Fr. geschätzt) vorwiegend Boden- und niedrig gelegene Heimkuhallmeinden den Genossen in den Gemeinden des Bezirkes Schwyz als gemeinsames Eigentum abgetreten ward (Gemeinde-Genossamen zum Unterschied von der noch unverteilten Oberallmeind-Korporation).
Allein trotz dieser Amputation zu gunsten der Gemeinde-Genossamen ist die Oberallmeind immer noch die weitaus grösste Grundbesitzerin im Lande Schwyz und verfügt bei einem kantonalen Alpgebiet von 29770 ha allein über 13214 ha desselben, wovon freilich nur 6478 ha auf ausgesprochen guten Weideboden fallen. Die Korporationsgenossen sowohl der Ober- als der Unterallmeind rekrutieren sich meist aus den Geschlechtern (Familien) der seit Jahrhunderten im Lande ansässigen Bewohner.
Und zwar zählt die Oberallmeind bei 90 Geschlechtern wohl 5000, die Unterallmeind bei 20 Geschlechtern 600-700 Genossen. Geringer an Zahl sind die übrigen Korporationen oder Genossamen des Kantons Schwyz, so diejenigen von Küssnacht (Berg und Seeboden), Einsiedeln (Bennau, Dorf-Binzen, Egg, Euthal, Gross, Trachslau, Willerzell) und der March (Lachen, Wangen, Siebnen, Tuggen). Einen Genossenschaftsbesitz von nur einem einzigen Geschlecht bildet in der Gemeinde Reichenburg die nach diesem Geschlecht benannte Kistler-Alp.
Ueberhaupt gibt es in der March Genossenschaften, die meist aus nur wenigen Geschlechtern oder Familien bestehen. So gehört die Genossame Brunnen und Pfiffegg den Hegner und Düggelin in Galgenen, Sattelegg den Züger, Krieg und Fleischmann in Altendorf, die Genossamen Gelbberg und Rossweid nur gewissen Geschlechtern in Schübelbach, Hohleneich nur solchen in Tuggen etc. Die Allmeinden Einsiedelns verteilen sich seit 1849 auf 7 Genossamen; die March besitzt im Wäggithal 7 grosse Land- und 10 Privatalpen; die Alpen von Gersau liegen gegen Rigi Scheidegg und jene von Küssnacht am Seeboden, einer Terrasse am NW.-Hang des Rigi.
Die vielen und grossen Viehweiden sind meist Privatbesitz und sömmern auch sehr viel Jungvieh aus den Nachbarkantonen St. Gallen, Zürich, Zug und Aargau. Viele Viehweiden im tiefer gelegenen Land sind vor kurzer Zeit in Matten umgewandelt worden, wie denn infolge der ertragreichern Stallfütterung des Nutzviehes überhaupt allgemein eine rationellere Bewirtschaftung des Bodens Platz gegriffen hat. Der Kanton Schwyz besitzt 592,26 km2 land- und alpwirtschaftlich benutzten Boden.
Bund und Kanton leisteten an Bodenverbesserungen im Jahr 1903 je 5025 Fr. Wenn auch im Thale von Schwyz, in Steinen, Arth, Küssnacht, den Höfen und der March noch Feldbau betrieben wird, so ist er doch sehr zurückgegangen. In den tiefern Lagen werden Getreide und Mais gepflanzt, in höhern Lagen jedoch nur noch wenig Gerste, Hanf und Flachs, dagegen viel Kartoffeln, auch Rüben, Bohnen etc. angebaut. Feldgeräte sind Haue, Hacke, Karst und Schaufel; den Pflug kennt man nicht, trotzdem ehemals Aecker bis auf 1000 m über Meer zu finden waren, was die alten Urbarien (Grundbücher) beweisen.
Soweit der Obstbaum noch gedeihen kann, nimmt die Zahl der Bäume von Jahr zu Jahr zu. In den tiefern Gegenden und an der untern Hälfte der Berghänge erfreuen den Wanderer ganze Wälder von Obstbäumen. Kirschen, Zwetschgen, Aepfel, Birnen und sogar noch Nüsse gedeihen an sonnigen Halden bis zur Höhenlage von 1000 m über Meer. In obstreichen Gegenden wird viel Obst nach auswärts verkauft, anderes dagegen, teils gekellert, teils gedörrt, teils gemostet und der Trester zur Herstellung von Branntwein benutzt. Der echte Most erfreut sich eines guten Rufes, wie auch die gebrannten Wasser (aus Kirschen, Nüssen, Zwetschgen, Träsch und Enzianen). Kern- und Steinobst halten sich so ziemlich das Gleichgewicht.
Der Weinbau ist in den Höfen bedeutend. Von ausgezeichneter Qualität sind die Weine von Leutschen und Wilen, doch wächst ein guter Wein auch noch bei Wollerau, Stalden, Weingarten, Lugaten, Thal und Hurden. Der Wangener stammt von Klevnertrauben. Etwas Wein produzieren ferner noch Tuggen, Galgenen und Altendorf. Küssnacht hat seine Weinreben meist ausgerodet, desgleichen Schwyz, wo der Föhn und der Nordwind den Reben schaden. Im ganzen zählt der Kanton 43 ha Rebland.
X. Viehzucht und Milchwirtschaft.
Für Zucht der zahmen Tiere hat der Kanton Schwyz von alters her sehr viel getan. So erwähnt eine Klage an das kaiserliche Hofgericht, dass die Schwyzer zwischen den Jahren 1308 und 1311 auf einmal eine ganze Herde von 400 Pferden auf ein Gut des Stiftes Einsiedeln trieben. 1464 reiste der einsiedlische Abt Gerold von Hohensax mit einem Gefolge von 22 Pferden zum Papste.
Das Schwyzer Rindvieh gehört zu den besten Schlägen der Braunviehrassen. Im Jahr 1819 zählte man 23000 Stück Rindvieh. Die Schweinezucht der March hatte schon 1835 einen vorzüglichen Ruf, und ein streng gehandhabtes Gesetz zum Schutze der Rasse verbot die Ausfuhr unverschnittener Spanferkel. Im Alpengebiet, namentlich im Bezirk Schwyz, war auch die Schaf- und Ziegenzucht von jeher sehr bedeutend, ja da und dort wegen des vorkommenden Waldschadens nur zu stark.
Im Jahr 1901 verteilte sich der Viehstand nach Bezirken wie folgt:
Bezirk | Rindvieh | Pferde | Schweine | Schafe | Ziegen | Bienenstöcke |
---|---|---|---|---|---|---|
Einsiedeln | 4237 | 264 | 1030 | 441 | 1104 | 358 |
pro km2 | 40 | 2.42 | 10 | 4 | 10 | 3 |
Gersau | 699 | 13 | 212 | 5 | 72 | 89 |
pro km2 | 100 | 1.86 | 30 | 1 | 10 | 13 |
Höfe | 2619 | 91 | 483 | 57 | 123 | 661 |
pro km2 | 71 | 2.46 | 28 | 1.5 | 3 | 18 |
Küssnacht | 2247 | 72 | 1030 | 16 | 60 | 439 |
pro km2 | 77 | 2.48 | 17 | 0.5 | 2 | 15 |
March | 7540 | 306 | 3048 | 805 | 2749 | 1500 |
pro km2 | 43 | 1.76 | 16 | 5 | 16 | 9 |
Schwyz | 15244 | 558 | 3709 | 3522 | 3777 | 1913 |
pro km2 | 31 | 1.11 | 8 | 7 | 8 | 4 |
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