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mit Deutschland, 93000 mit Frankreich, 35000 mit Italien und 10000 mit Oesterreich.
Die rasche Ausdehnung des Telephonnetzes und neuerdings die unterirdische Führung vieler Drähte, verbunden mit der sehr soliden Amortisationskote von 15% des Anlagekapitals hat seit dem Ende der 1890er Jahre in diesem Betriebszweig zu einer Periode der Defizite geführt, die nun aber wieder überwunden ist. Den ordentlichen Ausgaben im Betrage von je etwa 7½ und 1906 rund 8 Mill. Franken standen in den letzten beiden Jahren etwas stärkere Einnahmen (1905: 7,8; 1906: 8,8 Mill. Franken) gegenüber. Der Ueberschuss wurde gleichwie bei der Telegraphenverwaltung zu ausserordentlicher Amortisation des Netzes verwendet.
[Dr T. Geering.]
IX. Landwirtschaft.
1. Natürliche Faktoren:
Boden und Klima. Die landwirtschaftliche Produktion, die in erster Linie als pflanzliche Produktion aufzufassen ist, wird von zwei natürlichen Faktoren, Boden und Klima, beeinflusst, die sich beide in der Schweiz durch ihre ausserordentliche Vielgestaltigkeit auszeichnen. Diese letztere bedingt wiederum die grosse Mannigfaltigkeit der Bodenprodukte unseres Landes. Beide der genannten Faktoren sind im allgemeinen schon in früheren Kapiteln näher behandelt worden, so dass wir uns hier auf eine von rein landwirtschaftlichen Gesichtspunkten ausgehende Betrachtung beschränken können.
a) Die schon hinsichtlich ihrer geographischen Gestaltung (Exposition, Höhenlage) so überaus mannigfach gegliederten Bodenverhältnisse der Schweiz erscheinen noch vielgestaltiger, wenn wir sie auf ihre chemische und physikalische Zusammensetzung hin betrachten. In der Tat finden wir in unserem Land eine Mannigfaltigkeit, wie sie in diesem Grade wohl nirgends mehr angetroffen werden dürfte: Verwitterungsschutt, Gletscherschutt, fluvioglaziale Anspülungen, Torfbildungen verschiedener Art, Mischtypen von anstehendem Fels und Glazialschutt, von Alluvial- und Torfbildungen etc. Aus diesem Grund können agronomische Karten, die anderswo mit verhältnismässig geringer Mühe angefertigt zu werden vermögen, bei uns bloss für kleine Gebiete, etwa eine Gemeinde oder einen Bezirk, entworfen werden. Aber auch diese im Massstab 1:25000 ausgeführten Karten können nur einen kleinen Teil all der Angaben enthalten, die notwendig wären, um von den durch die chemische oder physikalische Analyse festgestellten Variationen einen anschaulichen Begriff zu vermitteln.
Von allgemeinen Eigenschaften kann immerhin in erster Linie auf die Fülle von Glazialschutt und daher auch des tonigen und lehmigem Materiales aufmerksam gemacht werden, das einen grossen Teil der in landwirtschaftlicher Hinsicht wichtigsten Landschaft, des Mittellandes, überlagert. Daraus ergeben sich schwere und bündige, schwierig zu bearbeitende Bodenarten, die sich überall da finden, wo die spezifischen Eigenschaften des Tones und Lehmes nicht durch Anschwemmungen modifiziert worden sind.
Für unsere Landwirtschaft erweist es sich als glücklicher Umstand, dass diese Alluvialbildungen in den Thälern und Ebenen sehr häufig und zum Teil in grosser Ausdehnung auftreten. Sie stammen oft von kristallinen Felsarten und Kalkgesteinen zugleich und enthalten alle zur Bildung eines guten Bodens in chemischer und physikalischer Hinsicht notwendigen Elemente (Thäler der Rhone, des Rhein, der Aare etc.). Neben dem Glazialschutt und den Alluvialbildungen tritt als Tatsache von allgemeiner Bedeutung auch noch das verhältnismässig häufige Vorhandensein von Sumpf- und Torfböden in den Vordergrund.
Diese sind das gleichzeitige Ergebnis der meteorologischen Verhältnisse und des orographischen Aufbaues der betreffenden Gegenden. Diese lange Zeit als unproduktiv brach gelegenen Böden wurden seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts Gegenstand von zahlreichen und bedeutenden Verbesserungsunternehmungen, die auf unsere landwirtschaftliche Produktion einen mächtigen Einfluss ausgeübt haben. Eines der sprechendsten Beispiele für die derart erzielten Umwandlungen liefert uns das weitgreifende Unternehmen der Trockenlegung des Seelandes vermittels der Korrektion des untern Aarelaufes. Desgleichen haben auch die Korrektionen des Rhein, der Rhone und der Linth (diese letztere als die zeitlich erste 1804-1822) ¶