mehr
worden. Wo grössere Seebecken zur Verfügung standen, wurden die viel Geschiebe führenden Flüsse in dieselben eingeleitet, worauf man zur Ermöglichung der Entsumpfung der anliegenden Alluvialebenen das Niveau der betreffenden Seen im nötigen Masse tiefer gelegt hat.
Betrachten wir das Sammelgebiet eines Flusses, so zeigt sich dasselbe aus einem ausserordentlich verzweigten System von Rinnsalen zusammengesetzt, welche nach ihrer respektiven Vereinigung jeweilen immer grössere Wassermassen führen. Benachbarte Flusssysteme dringen oft zackenartig ineinander hinein. Es ist weiterhin zu bemerken, dass die oberflächliche Abflussrichtung sich nicht notwendigerweise mit derjenigen der unterirdischen Gewässer zu decken braucht.
Das Schweizergebiet verteilt sich auf vier Flussgebiete, nämlich:
1) Das Rheingebiet, dessen Gewässer zur Nordsee abfliessen; | |
2) Das Rhonegebiet, dessen Gewässer dem westlichen Mittelmeer zufliessen; | |
3) Das Pogebiet, dessen Gewässer dem östlichen Mittelmeer zufliessen; | |
4) Das Inngebiet, dessen Gewässer sich ins Schwarze Meer ergiessen. |
Die Wasserscheiden der drei ersten Gebiete haben einen gemeinschaftlichen Punkt am St. Gotthard, wo Reuss, Rhone und Tessin entspringen. In ähnlicher Weise stossen Rhein, Inn und Po am Septimer zusammen.
Das Rheingebiet ist das bei weitem ausgedehnteste, indem es fast ¾ des ganzen Areales der Schweiz einnimmt. Das Rhonegebiet umfasst ungefähr 1/6, das Pogebiet 1/12 und das Inngebiet 1/22 dieses Areales.
1) Rheingebiet. Fläche 28910 km2. Es umfasst die nördliche und nordöstliche Abdachung der Schweiz und grenzt südlich an die Gebiete des Inn, des Po und der Rhone. Während die Wasserscheide im zentralen Teil der nördlichen Alpenkette folgt, dringt das Rheingebiet im Osten und Westen weit gegen Süden vor, indem es sich hier recht nahe an das Becken des Lemansees drängt. Dagegen nimmt dem Jura entlang das Rhonegebiet die ganze West- und Nordwestabdachung ein.
Die Länge des Rheinlaufes von seiner entferntesten Quelle bis zum Austritt aus der Schweiz beträgt 332,5 km, wovon 65 km auf den Bodensee entfallen. Damit ist der Rhein der weitaus längste aller Flüsse der Schweiz.
Das Rheingebiet umfasst nicht nur einen grossen Teil der Alpen, sondern auch fast das ganze schweizerische Mittelland. Demgemäss hat der Flusslauf von der Aaremündung an abwärts einen beständigeren Charakter als ¶