(Kt. Bern,
Amtsbez. Interlaken).
Etwa 2000 m. Teil des Leissigengrates, nahe dem
Morgenhorn und sw. über
Interlaken. Nur schwindelfreien
Bergsteigern zugänglich.
Der
Grat ist 2,5 km lang und weist im südlicher gelegenen, schon etwas sanftern Teil eineHöhe von 2566 m
auf. Im W. die steile Felsterrasse
Pleun de
Barcuns;
im O. die weite, hinten mit wüstem Trümmerschutt gefüllte und vorn
an freundliche und ebene Alpweiden grenzende
Gonda;
(Kt. Glarus).
2302 m und 2286 m. Breiter Gebirgsstock im nw. Teil der
Sardonagruppe; 2,5 km nö. über dem Dorf
Ennenda.
Der oberste Teil des
Berges stellt ein ziemlich breites, unregelmässiges
Plateau dar, auf welches drei
Gipfel als mässig stark hervortretende Erhöhungen aufgesetzt sind: am W.-Rand das
Tristli (2286 m), das vom Thal aus durch
seine regelmässige Kegelform und das leuchtende Weissgelb des Rötidolomits, aus dem es besteht, auffällt;
am S.-Rand der
eigentliche Schildgipfel (2302 m) und nö. davon die
Siwelle (2310 m), ein 600 m langer Felsgrat, der
auf der Siegfriedkarte als selbständiger Gipfel auftritt, jedoch gewöhnlich auch noch zur Gipfelregion des Schild gerechnet
wird.
Der Schild fällt westwärts gegen das Dorf
Ennenda mit steilen grauen Felswänden ab, in welche die Sturminger Runse
eine tiefe, rauhe Rinne eingeschnitten hat und an deren Fuss sich der grosse Schuttkegel dieser Runse
und ausgedehnte Schutthalden anlehnen. Auf seiner mässig steilen NW.-Abdachung breiten sich die
Weiden der Alp Heuboden,
auf seinem S.-Abhang die
Wiesen von Alp
Beglingen und
Brandalp aus. Im O. wird er durch die Einsenkung der Roterdfurkel (etwa 2225 m)
vom
Weisskamm (2351 m)
getrennt, der das Thal der
Mürtschenalp im W. abschliesst.
Von der 250 m hohen Felswand, mit der das Gipfelplateau des
Schild im S. endigt, ist in vorhistorischer Zeit ein
Bergsturz
abgebrochen, dessen 1,5 km langes Trümmerfeld einen grossen Teil von Alp
Beglingen und
Brandalp bedeckt. Man
erreicht den Gipfel von Glarus
oder
Ennenda aus über die
Heubodenalp oder über die
Brandalp in 5 Stunden. Er erhält zahlreiche Besucher,
da der Aufstieg sehr leicht ist und durch eine prächtige Aussicht, namentlich auf die
Glärnisch-,
Tödi- und Sardonakette,
belohnt wird.
Die geologischen Verhältnisse des Schild sind sehr kompliziert. Die Hauptmasse des
Berges besteht aus
einer normal gelagerten Schichtfolge, die alle Sedimente vom Verrucanokonglomerat bis zum eozänen Flyschschiefer umfasst
und, wellige Falten bildend, nach NW. einsinkt. Diese ganze Schichtfolge ruht, wie man bei
Schwanden am Eingang ins
Sernfthal
sieht, auf Eozän und gehört der tiefsten der grossen
Glarner Ueberfaltungsdecken an. In der Gipfelregion
werden jedoch ihre oberen Schichten, Eozän und Kreide, durch eine nach NW. einsinkende Ueberschiebungsfläche unregelmässig
abgeschnitten, und es folgt über derselben eine neue Ueberfaltungsdecke, die wieder alle Schichten vom Verrucano bis zum
Eozän umfasst.
Ihre ältern Schichten, namentlich Rötidolomit mit Rauhwacke, Dogger und Schildkalk (Argovien), bilden
die drei auf dem Schildplateau sitzenden Gipfel, während die jüngern Stufen (Malm, Kreide und Eozän) die weiter nordwärts
liegenden Gipfel
(Fronalpstock,
Mürtschenstock und
Neuenkamm) aufbauen. Auf der Ueberschiebungsfläche liegt eine Kalkplatte
von unregelmässiger
Dicke, die durchaus an den Lochseitenkalk der mittleren und s.
Glarneralpen erinnert und wie jener als
der die beiden Ueberfaltungsdecken verbindende ausgewalzte Mittelschenkel betrachtet werden muss. Dieser
Kalkplatte gehört das Scheitelplateau des Schild und der grösste Teil des Karrenfeldes an, das sich vom Schild nordwärts
gegen den Thalkessel von Spannegg erstreckt. Arnold
Escher von der
Linth hat den kappenartig auf den Gipfeln des Schild und
derSiwelle aufsitzenden knolligen Kalk, der den Birmensdorferschichten des untern Argovien entspricht,
nach diesem Vorkommen «Schildkalk» benannt.