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Konvertiten Antistes Friedrich Hurter († 1865), der sich auch als Geschichtschreiber hervorgetan hat, den originellen Antistes David Spleiss († 1854), die Antistites Joh. Kirchhofer († 1869) und J. J. Mezger († 1893), ferner den Theologen Prof. Daniel Schenkel in Heidelberg († 1885) und den Pfarrer J. J. Schenkel. Auch die Schule hat zu allen Zeiten hervorragende Vertreter gehabt, so Joh. Jezler, später Antistes († 1613), die Pfälzer Aegidius Tonsor († 1658) und Joh. Fabricius († 1634), die Oberschulherren Joh. Caspar Stokar († 1802) und Joh. Georg Müller († 1819), den trefflichen Joh. Büel von Stein a. Rh., später Hofrat (1762-1830), Rektor J. J. Altdorfer († 1804) und Professor J. J. Altdorfer († 1829), die Gymnasial-Direktoren E. C. Ch. Bach († 1859) und Robert Ad. Morstadt († 1873), sowie den bereits genannten Erziehungsdirektor Zach.
Gysel. Für die Durchführung der pestalozzischen Methode wirkten auf der Landschaft mit besonderem Erfolg die Schulmeister Adam Schlatter († 1834) in Hallau und Martin Heusi († 1841) in Schleitheim. Als hervorragende Gelehrte erwarben sich einen Namen: Joh. Georg Muller († 1819), Bruder des Geschichtsschreibers; Heinrich Gelzer in Basel und Berlin († 1889), die Germanisten Max Wilh. Götzinger († 1856) und sein Sohn Ernst Götzinger, Prof. in St. Gallen († 1896); Joh. Zündel († 1871) in Bern und Lausanne, sowie der Literaturhistoriker Jakob Baechtold in Zürich († 1897). Gelehrte Frauen: Esther Elisabeth von Waldkirch (1660-1703) und Maria Huber (1695-1753). Aus dem Gebiet der Naturwissenschaften haben sich einen Namen erworben: der Botaniker Joh. Ammann († 1742), der Arzt J. Konrad Ammann († 1811) durch sein weltberümtes Naturalienkabinet, der Apotheker J. C. Laffon († 1882), der Stadtarzt Franz von Mandach († 1898) und der Geologe Ferd. Schalch.
Einen grossen Ruf gewann Schaffhausen durch eine ganze Reihe ausgezeichneter Aerzte, die sich nicht nur durch ihre praktische Tüchtigkeit, sondern auch durch epochemachende Entdeckungen in der medizinischen Wissenschaft hervorgetan haben, so Joh. Jakob Wepfer (1620-1694), J. Konr. Peyer (1653-1712) und J. C. Brunner (1653-1727), ferner J. Konrad Ammann (1669-1724), der berühmte Taubstummenlehrer. Die Reihe unserer Dichter wird eröffnet durch Konrad von Ammenhausen, Leutpriester in Stein a. Rh. im 14. Jahrhundert, dessen Schachzabelbuch von Ferd. Vetter herausgegeben worden ist;
ferner Hans Ower im 15. Jahrhundert;
Geiler von Kaisersberg, der 1445 in unserer Stadt geboren wurde;
Tobias Stimmer und Joh. Jezler im 16. Jahrhundert, die trefflichen Dichter geistlicher Lieder J. Konr. Ziegler († 1731) und J. Wilh.
Meyer († 1767), der Sänger weltlicher Lyrik J. Konr. Peyer († 1748); aus dem 19. Jahrhundert Joh. Wilh. Veith († 1833), Ferd. Zehender († 1885), der Schleitheimer Samuel Pletscher († 1904) und endlich Arnold Ott (geb. 1840). Aus der schönen Reihe hervorragender Künstler nennen wir nur die Namen Stimmer, Lindtmaier, J. Casp. Lang, Schärrer, Schnetzler, J. Georg Ott, Trippel, Oechslin, J. J. Beck, Viktor von Meyenburg († 1893), Caroline Mezger, indem wir auf den Abschnitt Kunst und Wissenschaft dieses Artikels verweisen.
Auch der Maler Arnold Böcklin stammt von Schaffhausen. Von Kunstmäzenaten seien Abt David von Winkelsheim in Stein a. Rh. († 1526) und Bernhard Keller von Schaffhausen († 1870) erwähnt. Das Kunstgewerbe ist vertreten durch die trefflichen Glasmaler des 16. Jahrhunderts (s. Bäschlins Neujahrsblatt), die Verfertiger des Strassburger Uhrwerks Gebr. Habrecht, eine lange Reihe von Glockengiessern (Lamprecht, Schalch u. a.). Unter den Buchdruckern (deren erster Konrad Waldkirch 1592) und Buchhändlern steht die Familie Hurter obenan; auch sei erlaubt zu bemerken, dass J. J. Weber in Leipzig, der Gründer der berühmten Firma dieses Namens, ein Schaffhauser war.
Die Mathematik und ihre Anwendung in der Technik fanden hervorragende Förderer in dem ausgezeichneten Trio Stephan, David und Thomas Spleiss (1623-1775), in Christoph Jezler († 1791), der sich zugleich als Philanthrop hoch verdient gemacht, sowie endlich in dem jetzt noch lebenden Jakob Amsler. Durch Hebung der Industrie und des Verkehrs haben bahnbrechend gewirkt: J. Konrad Fischer († 1830), der Gründer der Stahlwerke im Mühlenthal;
die Gebrüder Neher, Neubegründer der Eisenwerke im Laufen (1809);
der hochherzige Heinrich Moser auf Charlottenfels († 1874), der grosse Uhrmacher;
der schon genannte Friedrich Peyer im Hof († 1900), Joh. Rauschenbach († 1881) u. a. mehr.
Auch der Nordostbahndirektoren Russenberger von Schleitheim und Georg Stoll von Osterfingen († 1904) sei rühmend gedacht. Auf dem Gebiete der Gemeinnützigkeit, speziell der Armenpflege, darf nicht unerwähnt bleiben der Stadtrat Karl Keller († 1895). Im weiteren vergl. Mägis, C. Schaffhauser Schriftsteller. Schaffh. 1869; sowie den Fachkatalog der Schaffhauser Stadtbibliothek. Bd 11, S. 765: Biographisches.
Bibliographie.
Da einzelne wichtigere Monographien bereits genannt worden sind, erwähnen wir hier nur einige hervorragende Werke allgemeinen Inhalts: Rüeger, J. J. Chronik der Stadt und Landschaft Schaffhausen 1606; herausgeg. vom historisch-antiquarischen. Verein 1884-92. - Im Thurn, Ed. Der Kanton Schaffhausen. (Gemälde der Schweiz. 12). St. Gallen und Bern 1840. - Wanner. J. U., Heimatkunde. 1897. - Kirchhofer, M. Schaffhauser Neujahrsgeschenke. 1822-43. - Schalch, J. J. Erinnerungen aus der Geschichte der Stadt Schaffhausen. 1834-36. - Beiträge zur vaterländischen Geschichte; herausgegeben vom historisch-antiquarischen Verein. 7 Bde. 1863-1900. - Meyer, Joh. Der Unoth. (Zeitschrift für Geschichte und Alterth. des Standes Schaffhausen. 1868). - Harder, H. W. Beiträge zur Schaffhauser Geschichte. 1868-70. - Neujahrsblätter des historisch-antiquarischen und des Kunstvereins. 1889-1901. Die Festschriften des Kantons und der Stadt Schaffhausen zur Zentenarfeier 1901.
[Dr. C. A. Bæchtold.]