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Neuenburg, Bern, Uri, Schwyz, Zug, Glarus, Luzern und Unterwalden, denjenigen von Hemmann Sevogel, Bürgermeister Hans Roth, Oberstzunftmeister Andreas Ospernell und Ritter Burkhart Münch von Landskron und andern Bildern auch die Inschrift trägt: Dieses Haus war seit der Römerzeit Zollhaus bis ins 19. Jahrhundert. Das erstere ist blosse Behauptung, doch wurde wohl sehr frühe wegen der hier vorüberführenden Strasse ein Zoll als Weg- und Fahrgeld erhoben. Später entstand auch eine Birsbrücke, und auf diese mag sich eine Stelle im Stiftungsbrief des Klosters St. Alban (etwa 1100) beziehen, dass der Bischof dem neugegründeten Gotteshaus alles Land ausserhalb der Stadtmauern bis zur Brücke schenke; denn das Territorium an der Birs war später Eigentum des Klosters, und die untere Birsbrücke (bei Birsfelden) wird erst im 15. Jahrhundert erwähnt.
Zoll und Geleite, eines der dem Bischof zustehenden landgräflichen Rechte, wurde lange Zeit von den Grafen von Homburg als bischöflichen Vögten ausgeübt und 1295 durch Graf Hermann von Homburg an die Stadt Basel abgetreten mit der Befugnis, zwischen Münchenstein und dem Rhein Brücken zu bauen. Diese übergab es aber schon 1328 mit der Verpflichtung, die Birsbrücke zu unterhalten, dem Siechenhaus zu St. Jakob, das urkundlich 1286 zuerst bezeugt wird. Es wurde am mit der Kapelle eingeäschert, aber wieder aufgebaut.
Das jetzige Siechenhaus, das mit 4 daran gebauten Häusern zu gleicher Zeit entstanden sein mag, trägt die Jahreszahl 1570. Die Kapelle wurde 1601, dann 1700 und endlich 1895 erneuert und vergrössert, so dass sie jetzt für 600 Personen Raum bietet. An den erinnern 2 darin hängende Gedenktafeln, die eine mit den Wappen der 3 damaligen Basler Aemter Liestal, Waldenburg und Homburg und die zweite mit demjenigen des tapfern Führers des Basler Kontingentes Hemmann Sevogel von Wildenstein. An der Aussenseite der Kirchenmauer ist auf schwarzer Tafel zu lesen: Unsere Seelen Gott, unsere Leiber den Feinden.
Hier starben am XXVI. August MCCCCXXXXIIII im Kampfe gegen Frankreich und Oesterreich dreizehnhundert
Eidgenossen und Verbündete,
Berner,
Luzerner, Urner,
Schwyzer, Unterwaldner,
Glarner,
Zuger,
Neuenburger, Basler, das ganze Heer. Gestiftet von den
Bürgern
Basels am XXX. Juni MDCCCCXXXXIIII. ^[Berichtigung: MDCCCXXXXIIII.] Im Mittelalter stand das Siechenhaus unter der Leitung
eines Pflegers, der gewöhnlich Birsmeister hiess und dem man nach der Reformation noch einige Armenpfleger beigab.
Die Ausgaben wurden durch den Zoll, der 1533 dem Hause bestätigt wurde, den Ertrag einer grossen Schäferei und die Liebesgaben bestritten. 1677 wurde die Anstalt mit dem Waisenhaus vereinigt, das seit 1669 die Räume des Karthäuserklosters in Basel benutzte. Fortan führten die Aufsicht über beide Institute die 7 Waisenhausinspektoren (Antistes, 3 Klein- und 3 Grossräte). Das Zollhaus wurde 1687 erhöht und erweitert. 1640-1654 war gegen Brüglingen hin auch eine obrigkeitliche Ziegelei.
Auch heute noch ist St. Jakob ausser der Vergrösserung des Kirchleins, das noch wie im 18. Jahrhundert zahlreiche Brautpaare zur Trauung benutzen, und der in der Nähe sich befindlichen Eisenbahnbauten wesentlich das Alte geblieben. An schönen Sonntagen sucht man gern das frühere Zollhaus auf, und am 26. August lässt es sich reich und arm, jung und alt nicht nehmen, auf die sonst einsame Festwiese zwischen Birs und St. Albanteich hinauszuziehen, um das Andenken der Helden von St. Jakob zu feiern und sich der allgemeinen Festfreude hinzugeben.