(Kt. Schaffhausen,
Bez. und Gem. Schleitheim).
485 m.
Drei grosse Bauernhöfe, nahe der Strasse
Schleitheim-Schaffhausen und 700 m sö.
Schleitheim. 22 reform. Ew. Kirchgemeinde
Schleitheim. Ehemalige Getreide- und Gipsmühle, die heute in eine für die eidgenössische
Alkoholverwaltung arbeitende Brennerei umgewandelt ist. Zahlreiche Funde aus der Römerzeit (so z. B. Ziegel
mit dem Stempel der 11. und 21. Legion).
433 Ew. sprechen romanisch, 307 deutsch und 196 italienisch.
Alpwirtschaft. Bedeutender Fremdenkurort.
Bankgeschäfte. Das Dorf ist inmitten üppiger
Wiesen reizend gelegen und hat mit seinen schönen alten und neuen Steinhäusern
beinahe den Charakter einer Stadt.
Neues Schulhaus. Die Pfarrkirche
St. Peter ist im spätgotischen Stil
gehalten und steht 10 Minuten vor dem Dorf.
Krankenhaus des Kreises
Ober Engadin, das zum grossen Teil aus freiwilligen Liebesgaben
unterhalten wird.
Kreishauptort. Heimat des Nationalrates R. Planta († 1889) und Geburtsort des
Obersten Jürg Jenatsch
(1596-1639).
1139 verkauften die Edeln von Gampertingen den
Ort an den
Bischof von
Chur.
Das älteste Geschlecht
sind die Planta, die in ihrem Wappen die Bärentatzen führen.
Moderne anglikanische Kirche, katholische
Kapelle.
Buchdruckerei,
die eine romanische Zeitung herausgibt. 1156 und 1177:
Samada.
(Poncione) (Kt. Tessin,
Bez. Leventina).
2586 und 2589 m. Mehrzackiger Felsgipfel in der rechtsseitigen Thalwand der
Leventina, 3 km s.
Piotta und etwa 5 km sw.
Quinto. Fällt nach S. und SW. zuerst über Felsstufen und dann über mehrere
Alpen
gegen das Alpdörfchen Sambuco
im
Val Lavizzara ab.
(Kt. Appenzell
I. R., Gem. Appenzell).
930 m. Haltestelle der Strassenbahn St.
Gallen-GaisAppenzell.
Bedient die Gegend von Meistersrüte.
An dieser Stelle hält anlässlich der alljährlich am 14. Mai stattfindenden Landesprozession zum Andenken an die Schlacht
am
Stoss (1405) der Ratsschreiber eine patriotische Ansprache, da hier der Ueberlieferung nach der Sammelplatz der
Appenzeller
zum Aufbruch in den Kampf gewesen sein soll.
(Kt. Graubünden,
Bez. Inn).
2545-986 m. Letztes, unterstes Seitenthal des
Engadin. Sein Bach. Schalkel- oder
Schergenbach genannt,
mündet 7 km unterhalb
Martinsbruck von links in den
Inn und bildet auf eine Strecke von etwa 6 km die
Grenze gegen Tirol. Er entspringt am
Samnaunerjoch und fliesst erst eine kleine Strecke weit nach O., dann nach ONO. und endlich
nach OSO., so dass er von der Hüttengruppe
Val Musauna hinter dem Dörfchen Samnaun bis zu seiner Mündung
beim Schalkel- oder Schergenhof einen flach nach N. geschwungenen
Bogen beschreibt. Die Länge des
Thals vom
Samnaunerjoch (2515
m) bis zum Schalkelhof (986 m) beträgt etwa 16 km. Davon kommen aber auf das nur als Alpweide nutzbare Hintergehänge etwa 4 km
und auf die enge, walderfüllte Mündungsschlucht von der Spissermühle an abwärts 6 km, somit auf das
allein bewohnbare Thalstück mit mehr oder weniger ausgebildetem Thalboden noch 5-6 km. Diese mittlere Thalstrecke senkt
sich von etwa 1850 bis 1550 m und ist in fünf kleinen Dörfchen bewohnt. An Seitenthälern sind zu nennen: auf der
S.-Seite
das beim Pfandshof, 1 km unterhalb der Spissermühle mündende und gegen den
Muttler aufsteigende
Val Sampuoir,
das beim Dörfchen Samnaun mündende und bis an
Muttler und
Stammerspitz reichende
Val Maisas und das 1 km hinter Samnaun mündende
Val Chamins;
im N. das bei der Spissermühle mündende und nördl. ansteigende
Zandersthal, von dem sich
das nw. zum
Gribellakopf ansteigende
Malfragthal abzweigt, endlich das von
Laret zu den
AlpenBella und Trida führende, auf der
Siegfriedkarte nicht benannte Thal.
Ausserdem sind noch manche kleine, durchweg enge und sehr steile
Tobel und
Schluchten vorhanden,
von denen die unterhalb Samnaun wohl noch einigen Weide- oder Waldnutzen abwerfen, die weiter oben liegenden
dagegen meist nur noch
Schutt- und
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