An der von den Tours Sallières zur Tête à Boillon gehenden Wand über Émaney kann man das Eintauchen des Tertiär und des
Neocom unter die Juraschichten beobacheten. Der ganze Stock ist durch Verwitterung und Erosion reich gegliedert worden und
zeigt eine ganze Reihe von interessanten Skulpturformen. Vergl. auch den Art. Midi (Dents du).
955 m. Gruppe von 7 Häusern am alten Saumweg des Bleniothales, 1 km s. Olivone und 21 km
n. der Station Biasca der Gotthardbahn. 22 kathol. Ew. Kirchgemeinde Olivone.
(Kt. Tessin,
Bez. Locarno).
1563 m. Glimmerschiefer- und Gneisberg, der sich in Form einer Pyramide über Pedemonte
erhebt; zwischen dem untern Maggiathal und dem Val Onsernone und 8 km nw. Locarno. An seinen Hängen steigen die Weinrebe bis 550 m und
der Kastanienbaum bis über 950 m empor; darüber folgen bis hinauf zum Gipfel lichter Birken- und Buchenwald.
Am S.-Hang herrschen Farnkräuter und Heide (Erica carnea) vor, zwischen denen man die interessante insubrische Zistrose (Cistussalvifolius) findet, die am Mittelmeer zu Hause ist und an diesen warmen und vor N.-Winden geschützten Halde vorzüglich
gedeiht. Am O.- und W.-Hang Maiensässe mit Hütten.
Der Gipfel kann von dem 7 km von Locarno entfernten
Dorf Cavigliano in 4 und von Auressio im Onsernonethal in 2 Stunden bestiegen werden.
Schöne Aussicht auf das ganze Val Onsernone,
einen grossen Teil des Maggiathales und auf den Langensee.
(Kt. Thurgau,
Bez. Arbon).
406 m. Gem. und weitgebautes Dorf, am linken Ufer des Bodensees und an der Aach;
1,5 km ssw. vom Bahnhof Romanshorn. Postablage, Telephon. Gemeinde, mit Buhrüti, Fehlwies und Hungersbühl: 102 Häuser, 719 Ew.
(wovon 138 Katholiken); Dorf: 51 Häuser, 440 Ew. Filiale der reformierten Pfarrei Romanshorn. Wiesen-, Obst- und Gartenbau.
Das Dorf liegt mitten in einem wahren Wald von Obstbäumen. Schöne Aussicht auf den See und die Appenzeller-
und Vorarlbergeralpen.
Mechanische Stickerei. Eidgenössische Alkoholniederlage. 1158: Salmasach (= Salomonsach). Benannt nach dem Bischof Salomon
I. (839-871) von Konstanz, der das hier bestehende Kloster nach St. Stephan in Konstanz verlegte. Später gehörte das Dorf
der Abtei St. Gallen,
die 1481 auch den Kirchensatz erwarb. Nach der Reformation wurde der Pfarrer von Salmsach infolge
von Streitigkeiten zwischen dem Abt und den Bewohnern der Gegend auch mit der Besorgung der reformierten Pfarrei Romanshorn
beauftragt, die aber sonst von der Pfarrei Salmsach unabhängig blieb. Romanshorn hat vor Kurzem beschlossen, nahe der Grenze
gegen die Gemeinde Salmsach eine neue reform. Kirche zu bauen, was in der Folge wahrscheinlich zur vollständigen
Vereinigung beider Pfarreien führen wird. Im Hungerjahr 1692-1693 erlagen in Salmsach allein 146 Personen dem Hunger. Damals
zählte der Ort 89 in Familien untergebrachte Arme und 138 Bettler. Heute zeugen die behaglichen und schönen Wohnhäuser
von einem soliden Wohlstand der Bewohner.
(Kt. Tessin,
Bez. Mendrisio).
473 m. Gem. und Pfarrdorf, 1 km nö. der Station Mendrisio der Linie Bellinzona-Lugano-Chiasso der Gotthardbahn.
Postablage. Gemeinde, mit Cragno und Somazzo: 80 Häuser, 348 kathol. Ew.; Dorf: 29 Häuser, 135 Ew. Acker- und Weinbau. Periodische
Auswanderung
der jungen Männer als Maurer und Schreiner in den Kanton Neuenburg.
Prachtvolle Aussicht auf den Mendrisiotto
und den Varesotto. Drei Fusswege führen von Salorino in je 2½ Stunden zum Hôtel Monte Generoso hinauf, von wo man den Gipfel
des berühmten Aussichtsberges in weiteren 1½ Stunden erreichen kann. Geburtsort der im 18. Jahrhundert lebenden und
als Maler berühmten drei Brüder Breni.
(Vallatadel'Alpedi) (Kt. Tessin,
Bez. Mendrisio).
1150-480 m. Sanft geböschtes und mit Haselstauden bewachsenes Thälchen
am S.-Hang des Monte Generoso. Vom kleinen Wildbach La Valle durchflossen und etwa 4,5 km lang.
(Piz) (Kt. Graubünden,
Bez. Albula).
3114 m. Nördl. Ausläufer der Gruppe des Piz d'Err, die er über den Piz Val Lung
(3081 m) mit den Bergünerstöcken (Piz d'Aela, Tinzenhorn und Piz Michèl) verbindet. Zwischen ihm und dem etwas über 500 m
entfernten Piz Val Lung hängt nach NO. ein etwa 500 m langes und 400-200 m breites Eisfeld gegen das Felsenthal
Tschitta hinab, dessen Wasser, mit der Ava da Mulix vereinigt, beim Sommerdörfchen Naz von links in die Albula mündet.
Westl. vom Gipfel liegt das Val d'Err, und östl. von ihm erhebt sich gegen den Errstock hin in einer Entfernung von 1,5 km
der Piz Bleis Martscha. Hauptgestein des Piz Salteras ist der grüne Granit des Errstockes; ausserdem
reichen Bänder und Massen von Triaskalk, die auf grauen und grünen Schiefern in überschobener Lagerung ruhen, im N. (Tschitta)
und SW. (Val d'Err) an den Gehängen hin und sitzen im Val Mulix mit geringen krystallinisch-schieferigen Zwischenlagen direkt
auf Granit. Gräte und Gipfel zeigen weitgehend verwitterte, wilde und ruinenhafte Formen. Der Piz Salteras
erhält nur wenig Besuch und ist von Val d'Err, Mulix und Tschitta aus zugänglich. Die Gehänge der umliegenden Felsenthälchen
zeichnen sich durch ihren petrographischen und mineralogischen Reichtum, sowie durch floristische Seltenheiten aus und sind
auch gute Gemsenreviere.
(Kt. Wallis,
Bez. Brig).
1066-675 m. Alpines Wildwasser; entsteht bei Im Grund 4,5 km sö. Brig aus der Vereinigung
des vom Kaltwassergletscher (N.-Flanke des Simplonpasses) herabkommenden Kaltwasser- oder Taverbaches, des dem Steinen- und
Bortelgletscher entspringenden Ganterbaches, des am Schienhorn und Spitzhorn entspringenden Nesselbaches und mehrerer starker
Quellen.
Aus diesem ziemlich breiten Thalkessel von Im Grund tritt die Saltine in die düstere, zwischen den
Terrassen von Holz und Brigerberg sich allmählig erweiternde und bei der Napoleonsbrücke (1 km s. Brig) endigende Saltineschlucht
ein, fliesst dann in tief eingeschnittenem und verbautem Kanal links an der Stadt Brig vorbei und mündet nach 5 km langem
Lauf (wovon mehr als 3 km auf die Saltineschlucht kommen) 400 m unterhalb der alten Brücke von Naters von
links in die Rhone.
Sie führt als Geschiebe zahlreiche Gerölle von Granatschiefern.
Von Nebenbächen sind einzig zu nennen
der mitten im