Saint
Vendelin (Kt. Freiburg, Bez. See, Gem. Bärfischen).
Kapelle. S. den Art. Sankt Wendelin.
Vendelin (Kt. Freiburg, Bez. See, Gem. Bärfischen).
Kapelle. S. den Art. Sankt Wendelin.
Victor (Pisciculture de) (Kt. Genf, Linkes Ufer, Gem. Cartigny).
415 m. Bedeutende Fischzuchtanstalt;
7,5 km w. Genf und 1,6 km von der Station Vally der elektrischen Strassenbahn Genf-Chancy entfernt.
Von Professor Dr. Hugues Oltramare 1893 in den einst der Propstei Saint Victor gehörenden sog. Wiesen von Saint Victor gegründet, wo man noch Reste von alten Weieranlagen erkennen konnte.
Die Anstalt verfügt über 5 übereinander liegende Weier, einen Brutraum mit Laboratorium, Aquarien, Bassins für junge Fischchen und zahlreiche Bassins für die Aufzucht von kleinen Krustern (Daphnia, Cyclops etc.), die den jungen Fischchen zur Nahrung dienen.
Gespiesen wird die Anstalt durch die den Bach Arzine bildenden Quellen von La Petite Grave, deren Wasserführung konstant bleibt und deren Temperatur zwischen 12 und 15° C. schwankt.
Man züchtet hier zahlreiche Fischarten: Flussforellen, Regenbogenforellen (Salmo irideus), den sog. Sunfish (einen amerikanischen Barsch, Eupomotis gibbosus), den Catfish oder Katzenfisch (Amiurus nebulosus), Schleihen und Karpfen.
Neben Salmonideneiern liefert die Anstalt besonders auch junge Fischchen, die zur Wiederbevölkerung von Seen und Wasserläufen verwendet werden.
Vincent (Kt. Waadt, Bez. Rolle, Gem. Gilly).
500 m. Landgut und Herrenhaus im Weinland der Côte, zwischen den Dörfern Bursins und Gilly und 1,8 km nw. der Station Gilly-Bursinel der Linie Lausanne-Genf.
Ehemaliges Lehen (mit Kapelle) der Herrschaft Mont le Vieux, zum erstenmal 1032 genannt.
Wurde von den Herren von Mestral 1792 dem Baron de Vincy verkauft und war dann der Reihe nach Eigentum von Frau Alric und des Diplomaten Rumpf, Gesandten der Hansestädte in Paris unter Napoleon III.
Anne (Kt. Freiburg, Bez. Glâne, Gem. Romont).
703 m. Kapelle, in sumpfiger Gegend oberhalb Arruffens und nahe der Vereinigung der Linie Bulle-Romont mit der Linie Freiburg-Lausanne;
2,5 km sw. Romont. 1676 von Jean Moret aus Romont gestiftet und dann von zahlreichen Pilgern besucht, deren abergläubische Praktiken jedoch derart Anstoss erregten, dass der Bischof mit der Schliessung der Kapelle drohen musste.
Anne (Kt. Wallis, Bez. Hérens, Gem. Vex).
1256 m. Privatkapelle auf den Mayens de Sion und am NO.-Hang der Crête de Thyon, 4 km sö. Sitten und 1 km ssw. Vex.
Gehört zum Chalet der Familie Ph. de Riedmatten.
Hier wird während des Sommers von einem Priester Gottesdienst gehalten, dem ausser den Eigentümern der Kapelle auch noch die übrigen Bewohner der Mayens de Sion beiwohnen.
Apolline (Kt. Freiburg, Bez. Saane, Gem. Villars sur Glâne).
574 m. Gruppe von 7 Häusern, am linken Ufer der Glâne und 3 km s. der Station Villars der Linie Freiburg-Lausanne schön gelegen.
Telephon. 46 kathol. Ew. französischer Zunge.
Kirchgemeinde Villars sur Glâne.
Acker- und Wiesenbau, Viehzucht.
Nudeln- und Teigwarenfabrik.
Sehr alte, einbogige und überhöhte Brücke über die Glâne.
Bei dieser Brücke steht rechts der Glâne und auf Boden der Gemeinde Posieux eine 1147 erbaute und 1566 restaurierte Kapelle.
Benannt nach der h. Apollinia, die 248 in Alexandrien den Flammentod starb, nachdem man ihr zuvor die Zähne ausgerissen hatte.
Sie wird deshalb in Fällen von Zahnschmerz um Heilung angefleht.
Catherine les Bois (Kt. Waadt, Bez. Lausanne). 852 m. Sumpfige Wiese, rechts der Strasse Lausanne-Bern und 1,4 km nö. vom Chalet à Gobet. Von Wald umrahmt und in einer der einsamsten und raubesten Gegenden des Berglandes des Jorat gelegen. Dient im Winter als Schlittschuhbahn und auch als Eisweier. Im Mittelalter baute man an dieser Stelle, die am stark begangenen Uebergang vom Genfersee ins Broye- und Aarethal lag, zum Schutze der zahlreichen Wanderer ein Hospiz mit einer der h. Katharina geweihten Kapelle. Beide Gebäude bestanden noch im 13. Jahrhundert, während das Hospiz zu Ende des 15. Jahrhunderts bereits in Trümmern lag. 1497 stiftete dann der Bischof Aymon de Montfaucon an dieser Stelle ein Karmeliterkoster, dem er neben einem gewissen Grundbesitz verschiedene Freiheiten und alle auch den übrigen Klöstern zustehenden Rechte verlieh, nachdem die in Moudon versammelten Stände der Waadt ihre Zustimmung zu dieser Stiftung gegeben hatten. Nach der Eroberung der Waadt schenkten die Berner das Kloster samt seinen Gütern 1536 der Stadt Lausanne. Heute hat sich von den Bauten keine Spur mehr erhalten. Diese Gegend war unter den Bischöfen und noch lange nachher der zahlreichen Raub- und Mordanfälle wegen, die hier verübt zu werden pflegten, stark verrufen. Trotz der strengen Strafen, die die Berner den Schuldigen zu Teil werden liessen, blieben die Strassen im Jorat noch bis gegen Ende des 18. Jahrhunderts unsicher. Hier spielt das von René Morax verfasste historische Schauspiel La Dîme.
Colombe (Grotte de) (Kt. Bern, Amtsbez. Delsberg, Gem. Bassecourt). 535 m. Höhle im Sornethal, 4 km ssö. der Station Glovelier und in einem bemerkenswerten Felsenzirkus; zwischen dem Dorf Undervelier und den Anciennes Forges und je 500 m von diesen beiden Orten entfernt; rechts der Strasse Glovelier-Berlincourt-Pichoux, die hier dem linken Ufer der Sorne folgt. Die Höhle ist etwa 20 m breit und 30 m tief; an ihrem Boden entspringt eine ständig fliessende Quelle von konstanter Temperatur, deren Wasser die Leute der Umgegend früher eine starke Heilwirkung zuschrieben.
Funde von Feuersteingeräten und von Resten grober Töpferwaren haben gezeigt, dass die Höhle in prähistorischen Zeiten dem Menschen als Wohnstätte gedient hat. Nachher ist sie der Ueberlieferung nach zu einem keltisch-druidischen Heiligtum gemacht worden, wo weissgekleidete Priesterinnen Orakel verkündet hätten. Zu Ende des 6. oder zu Beginn des 7. Jahrhunderts soll sie dann für kurze Zeit dem irischen Mönch St. Columban als Zufluchtsort gedient haben, nach welchem sie vermutlich auch ihren Namen, allerdings in der merkwürdig verstümmelten Form einer «Sainte Colombe», trägt. Während der letzten Jahre des 19. Jahrhunderts hat man den Boden der weiten Höhle mit Kies und Schlacken eingeebnet, sowie den Eingang mit einem eisernen Gitter verschlossen und einem grossen metallenen Kruzifix geziert.
Croix (Kt. Bern, Amtsbez. Pruntrut, Gem. Fontenais).
491 m. Kapelle und Wohnhaus in den Feldern zwischen Fontenais und Bressaucourt;
3,8 km s. der Station Pruntrut der Linie Delsberg-Delle und 1,8 km sw. Fontenais.
Die Kapelle hat die Gestalt eines lateinischen Kreuzes, ist 1445 an der Stelle, wo man ein Stück des wahren Kreuzes gefunden haben will, erbaut und 1898 restauriert worden.
Sie birgt drei Altäre und ist ein stark besuchter und berühmter Wallfahrtsort des Elsgaues oder der Landschaft Ajoie. Im 30jährigen Krieg wurde die Kapelle 1636 von den Schweden geplündert und zerstört, worauf man sie 1660 wieder aufbaute.
Die Revolution von 1793 tat ihr ebenfalls argen Tort an, indem damals ihre Statuen und alle ihre Schmucksachen von den Franzosen verbrannt wurden.
Die durch fromme Hand gerettete Reliquie vom wahren Kreuz ging 1849 wieder in den Besitz der Kapelle über.
Berühmt ist besonders der Altar der h. Walburga, der aus dem Schloss Coeuve stammt.
Während des Bauernaufstandes in der Ajoie (1730-1740) pflegte der Anführer Pierre Péquignat seine Anhänger öfters bei und in dieser Kapelle zu ¶