(Kt., Bez. und Gem. Schwyz).
599 m. Sehr schön gelegenes Dorf, am linken Ufer des vom Grossen Mythen herabkommenden
Rickenbaches oder Tobelbaches, an der Strasse Schwyz-Ober Iberg und 1,5 km sö. Schwyz.
Telephon. 97 Häuser, 686 kathol. Ew. Kirchgemeinde
Schwyz.
Altertümliche Maria Magdalenenkapelle, von der Familie Bellmond gestiftet. Kantonales Lehrerseminar,
dessen einer Direktor der 1902 in Schwyz
gestorbene Kaplan der päpstlichen Schweizergarde in Rom Joh. B. Marty gewesen war. Schulhaus.
Hotel-Pension. Wiesen-, Obst- und Gemüsebau, Viehzucht. Zu Rickenbach gehören auch die schlossähnlichen Landhäuser Waldeck
und Immenfeld mit einer alten St. Antonskapelle, die ein Gemälde von Murillo birgt. Fund eines Bronzebeiles
und eines römischen Münzschatzes.
(Kt. Solothurn,
Amtei Olten).
432 m. Gem. und Dorf, im Thal der Dünnern und 1 km w. der Station Wangen der Linie Olten-Solothurn.
Postablage, Telegraph, Telephon. Gemeinde, mit Steckenberg: 52 Häuser, 383 kathol. Ew.; Dorf: 27 Häuser, 222 Ew. Kirchgemeinde
Hägendorf. Landwirtschaft. Ein Teil der Bewohner arbeitet in den Fabriken und Werkstätten von Olten.
Flachgräber aus der La Tène Zeit auf dem Bündtenfeld. Beim Kilchhöfli soll ein römischer Wachtturm gestanden haben. Alemannengräber
am Bündtenrain.
(Kt. Thurgau,
Bez. Münchwilen).
556 m. Gem. und Pfarrdorf am Alpbach nahe dessen Mündung (von links) in die Thur;
1,2 km w. der Station Schwarzenbach und 1,5 km s. der Station Wil der Linie Zürich-Winterthur-St. Gallen. Postbureau, Telegraph.
Gemeinde, mit Wilen: 166 Häuser, 921 Ew. (wovon 97 Reformierte);
Dorf: 91 Häuser, 515 Ew. Obst- und Wiesenbau.
Käserei. Eine
aus dem 13. Jahrhundert stammende Mühle. Rickenbach wird urkundlich schon 779, 830 und 837 genannt. 1170 schenkt
Otto von Rickenbach dem Kloster St. Gallen
seine Leibeigenen in diesem Dorf. Zur Zeit der Erhebung des Zehntens für den Kreuzzug von 1275 gehörte
Rickenbach zum Dekanat Leutmerken des Bistums Konstanz. 1287 hatte der Ort während des Krieges zwischen König Rudolf und
dem Abt Wilhelm von St. Gallen
unter Truppendurchzügen zu leiden, und noch im selben Jahr gab ihn der Abt dem Konrad
Kaufmann aus Wil zum Lehen.
Gegen Ende des alten Zürichkrieges verbrannten die
Oesterreicher auf einem ihrer Einfälle das Dorf am Rickenbach
bildete eine der drei in dieser Gegend bestehenden Freivogteien, die bis Puppikon u. Rüti bei Weinfelden
reichte und deren Bürger sich unter der sog. Thurlinde bei Rickenbach zu versammeln pflegten. 1471 kaufte der Abt von St. Gallen
die
Gerichtshoheit über Rickenbach und Wuppenau, die er durch seinen Amtmann in Wil ausüben liess. Der Blutbann stand jedoch
dem jeweiligen Vogt des Thurgaues zu. Alle diese Rechtsame wurden wie auch die Grenzen der Gemeinde durch
die Uebereinkommen von 1501 und 1512 festgelegt.
Die Reformation wurde durch den Pfarrer Friedrich Schumacher eingeführt, dessen Nachfolger Hans Rudolf im Kampf am Gubel
seinen Tod fand. Nach der Schlacht bei Kappel waren Rickenbach und Herdern die ersten Gemeinden des Thurgaues,
die wieder zum alten Glauben zurückkehrten. Nach dem Marsch des schwedischen Generales Horn längs dem schweizerischen Ufer
des Rhein und Untersees wurde Rickenbach im Herbst 1633 das Generalquartier der Truppen der 5 katholischen Orte, und hier wurde
der unglückliche Hauptmann Kesselring auf unberechtigte Weise gefangen gesetzt, um nachher nach Schwyz
geführt
zu werden. Im Toggenburgerkrieg 1712 sammelte sich in Rickenbach eine Armee von 6700 Reformierten, die von da nach Wil zog
und dieses zur Uebergabe zwang. An der Stelle der ehemaligen Thurlinde hat man eine Kapelle errichtet.
(Kt. Zürich,
Bez. Winterthur).
430 m. Gem. und Pfarrdorf; 3,5 km ö. der Station Dinhard der Linie Winterthur-Etzwilen-Singen. Postablage,
Telegraph, Telephon. 82 Häuser, 376 Ew. (wovon 15 Katholiken).
Acker- und Weinbau. Einzelfund aus der
Steinzeit;
Fund von 3 Grabhügeln aus der Bronzezeit und der Hallstatt Periode im Oberholz.
Gehörte zur Grafschaft Kiburg und
ging mit dieser an Zürich
über. 1497 als eigene Pfarrei von Dinhard losgelöst.
Der Kirchensatz kam 1521 von Konrad von
Schellenberg an das Kloster Embrach und 1525 mit diesem an die Stadt Zürich.