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von Rapperswil aus die Zürcher Mordnacht veranstaltet wurde, belagerte Brun die Stadt 1350 von neuem, die er diesmal eroberte und zerstörte. 1354-1415 regierten hier die Herzoge von Habsburg-Oesterreich, und nach der Schlacht von Näfels 1388 wurde Rapperswil als Hauptquartier der Oesterreicher von den Eidgenossen belagert, doch ohne Erfolg. Zur Zeit des Konzils von Konstanz 1414 entband der mit Herzog Friedrich in Fehde geratene Kaiser Sigismund die Stadt Rapperswil ihres Eides gegen diesen und erhob sie 1415 zur unmittelbaren Reichsstadt. 1443 wurde sie von den Eidgenossen neuerdings belagert und zwar zum drittenmal ohne Erfolg.
Auf dem Heimzug der Eidgenossen aus dem Plappartkrieg schloss sich Rapperswil 1458 an sie an und beschwor 1464 den Bund mit den drei Waldstätten und Glarus. Die vierte vergebliche Belagerung fand im ersten Villmergerkrieg statt, während die Stadt im zweiten Villmergerkrieg 1712 bezwungen wurde und nun unter die Herrschaft von Zürich, Bern und Glarus kam, nachdem man ihr das Gebiet von Jona einverleibt hatte. 1798 teilte man Rapperswil dem helvetischen Kanton Linth und 1803 zufolge der Mediationsakte dem heutigen Kanton St. Gallen zu, indem man zugleich Jona zur eigenen Gemeinde erhob. Während der neuern Zeiten entwickelte sich um Rapperswil eine bedeutende industrielle Tätigkeit, wodurch namentlich auch viele Reformierte sich hier ansiedelten, die sich 1838 eine eigene Pfarrkirche erbauten.
Rapperswil ist die Heimat mancher hervorragender Männer, von denen hier genannt werden mögen der Goldschmied G. Domeisen (17. Jahrhundert), der Porträtmaler Felix Diog (Ende des 18. Jahrhunderts);
Professor Franz Josef Greith (1799-1869), Komponist des Rütliliedes, und sein Sohn Karl Greith (1828-1887), ebenfalls Komponist und Musiker;
der zweite Bischof von St. Gallen Dr. Karl Greith (1807-1882), Verfasser von zahlreichen theologischen und philosophischen Schriften;
Franz Curti (1854-1898), Komponist von Opern, Kantaten und Chören;
der Politiker, Historiker und Dichter Theodor Curti, gegenwärtig Redaktor der Frankfurter Zeitung.
Im See etwas unterhalb der Stadt glaubt man einen Pfahlbau aus der Steinzeit entdeckt zu haben, während man in der Stadt selbst stellenweise römische Münzen aufgedeckt hat. 972: Raprehtswilare; 1018: Raprehtiswilare; 1233: Raprechtiswile.
Bibliographie.
Rothenflue, Franz. Alt oder neu; ein Zeitbild aus der Reformationsgeschichte Rapperswils. Rapperswil 1876; Dierauer, Joh. Rapperswil und sein Uebergang an die Eidgenossenschaft. (Neujahrsblatt, herausg. vom histor. Verein St. Gallen.) St. Gallen 1892; Eppenberger, Herm. Die Politik Rapperswils 1531-1712. Diss. Biel 1894; Keller, Ferd. Beschreibung von Alt und Neu Rapperswil. (Mitteilungen der Gesellschaft für vaterländ. Altertümer in Zürich. 13). Zürich 1849; Rikenmann, Xaver.
Geschichte der Stadt Rapperswil. St. Gallen 1855; Helbling, Felix. Das Rathaus der Stadt Rapperswil. Rapperswil 1850; Rikenmann, Berthold. Episoden aus der älteren Vergangenheit Rapperswils. 3 Dramen. Rapperswil 1870; Nägeli, Dr., und Dr. A. Mächler. Die Fischereiverhältnisse von Rapperswil. St. Gallen 1892; Souvenir zur Eröffnung des Seedammes von Rapperswil. Rapperswil 1878; Führer von Rapperswil und Umgebung, herausg. vom Verkehrs- und Verschönerungsverein Rapperswil.