sich erst dann dem neuen Zustand der Dinge, als sie im Gefecht von
La Croix den Truppen des Generals
Châtel unterlegen waren.
Von dieser Zeit an gehört das Thal zum Kanton Waadt.
In geschichtlicher Hinsicht ist für die Ormonts dann auch das ganze 19. Jahrhundert
ohne bemerkenswerte Ereignisse friedlich verlaufen. Die gewünschte Erleichterung des Verkehrs mit der
Rhoneebene brachte die von
Aigle her durch das Thal führende Fahrstrasse, die 1837 bis
Le Sépey und 1854 bis zum obersten
Thalabschnitt hinauf vollendet war.
Als von da an der Wert des Viehes stetig zunahm, wandelte man allmählig die einstigen Korn-, Hanf- und
Flachsäcker in
Wiesen um und wandte sich in immer grösserem Masse der Viehzucht zu. Damit ging für eine zeitlang eine merkliche
Steigerung des Wertes der Grundstücke Hand in Hand. Der ursprüngliche Volkscharakter mit seinen verschiedenen Eigentümlichkeiten
wandelt sich im Kontakt mit der Fremdenindustrie langsam um, die jetzt für das Thal von grosser Bedeutung
geworden ist. So zählt man jetzt um die Mitte der Sommersaison in
Ormont Dessus mehr als 1000 und in
Ormont Dessous 700-800
Kurgäste, denen über 100 möblierte und während der Dauer der Kurzeit als Ganzes ausgemietete
Hütten und etwa ein Dutzend
Gasthöfe und Pensionen zur Verfügung stehen. Vergl. den von E. Busset und E. de la Harpe 1900 herausgegebenen
Guide des Ormonts u. die von Eug. Corthésy 1903 veröffentlichte Étude histor.sur laVallée des Ormonts.
(Nieder und Ober) (Kt. Zürich,
Bez. und Gem. Hinwil).
930 und 867 m. Zwei Gruppen von zusammen 10
Häusern, am
S.-Hang des
Bachtel und 3,5 km nw. der Station
Wald der Tössthalbahn (Winterthur-Wald).
Gemeinde, mit einigen zerstreuten
Einzelsiedelungen: 48
Häuser, 302 reform. Ew.;
Dorf: 43
Häuser, 274 Ew. Kirchgemeinde
La Sarraz. Acker- und etwas Weinbau.
Sö. vom Dorf eine bis zu 508 m sich erhebende Molassehöhe.
Das Dorf gehörte zur Baronie
La Sarraz und wurde seit 1623 eine
eigene
Herrschaft, die zuerst Eigentum von François deGingins war.
Aus dieser Zeit stammt vermutlich
das heute noch stehende
Schloss.
Vor der Reformation eigene Kirchgemeinde mit einer Liebfrauenkirche, deren Kollatur der
Abbaye deJoux zustand.
Nach der Reformation wurde die Pfarrei der Kirchgemeinde
La Sarraz angegliedert und kamen die Kirchengüter an
die
Herren von
La Sarraz. Vor etwa 50 Jahren hat man in Orny römische Altertümer, darunter Reste eines
Mosaikbodens, aufgefunden. 593 und 1228: Ornie;
(Cabanesd') (Kt. Wallis,
Bez. Entremont).
2692 und 2688 m.
Alte und neue Klubhütte des S. A. C., von der Sektion
Les Diablerets 1876 bezw. 1893 erstellt; über dem linken Ufer des Ornygletschers, hinten in der
Combe d'Orny und am SO.-Fuss
der
Aiguilles d'Arpette nahe beieinander gelegen; 5 Stunden über
Orsières und 4 Stunden über dem
Lac de
Champex. Auf der Moräne
des Ornygletschers stand hier ursprünglich eine (jetzt völlig zerfallene) bescheidene
Kapelle mit einigen
aus
Holz geschnitzten Heiligenbildern, zu denen bis 1885 in Zeiten der Trockenheit gewallfahrtet wurde. An diese Prozessionen
nach der
Chapelle d'Orny musste jede Familie
im Thal ein erwachsenes Glied stellen, dessen Anwesenheit vor dem Abmarsch aus
Orsières durch förmlichen Appell festgestellt wurde.
Die heute nur noch den Führern dienende alte Klubhütte bietet Raum für etwa 15 Personen, während
die neue, im September 1893 eröffnete
Hütte 30-35 Personen aufnehmen kann. Die Lage der
Hütten ist der umgebenden Moränen
und grauen Felswände wegen an sich etwas einförmig und melancholisch, wofür aber die Aussicht auf den
Grand Combin, den
Vélan und besonders den im
Vordergrund majestätisch sich erhebenden
Portalet entschädigt. Ausgezeichnet
geeigneter Ausgangspunkt für eine Reihe von sehr interessanten und oft ausgeführten Hochgebirgstouren: Besteigung der
Pointe d'Orny,
des
Portalet, der
Aiguille duTour,
PetiteFourche,
Grande Fourche, der
Aiguilles d'Argentière,
Aiguille du Chardonnet und
Aiguilles Dorées;
Kurz, Louis, et Eugène
Colomb. La partie suisse de la Chaîne duMont Blanc; itinérairedu C. A. S.Neuchâtel 1900; ferner die Chroniques annuelles
der Sektion
Les Diablerets im Jahrbuch des S. A.C.
Wird als Uebergang auf das
Plateau du Trient und zum Trientgletscher benutzt und bietet dem von Orny herkommenden
Touristen eine plötzliche überraschende Aussicht.
(Combed') (Kt. Wallis,
Bez. Entremont).
2600-1400 m. Linksseitiges Nebenthal zum
Val Ferret, in das es zwischen den
DörfernIssert und
Som la Proz und zwischen den Gipfeln der
Breya im N. und des
Châtelet im S. einmündet. Wenig mehr als 3 km
lang. Steigt bis zur linksseitigen Randmoräne des Ornygletschers auf, trägt hier die beiden Ornyhütten des S. A. C. und
wird zuoberst von der
Pointe d'Orny (3277 m) überragt.
Seine Alpweiden werden von einem Konsortium bewirtschaftet.
(Glacierd') (Kt. Wallis,
Bez. Entremont).
3200-2670 m. 2,5 km langer und im Maximum 1 km breiter
Gletscher, im obern Abschnitt des
Vallon
de
Saleinaz.
Floss einst ohne Zweifel gegen die
Combe d'Orny hinab, von der ihn dann seine mächtige linksseitige
Randmoräne abgedrängt hat. Wird sehr häufig besucht, da er ganz in der Nähe der Ornyhütten des S. A. C. liegt und bei
jeder von da ausgehenden Gipfel- oder Passtour
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