Früher brachten Spitzenklöppelei, Nägel-,
Sägen- und Werkzeugfabrikation,
sowie die Fuhrhalterei vielen Verdienst. Eine erste
Kapelle wurde 1629 erbaut; die Kirche ist vielfach umgebaut worden, so
zuletzt noch 1894. Schönes Primarschulhaus. 1850: 246 Ew.; es hat sich also die Zahl der Bewohner in einem halben Jahrhundert
vervierfacht. Das Dorf nahm besonders seit der Eröffnung der Bahnlinie
Neuenburg-Pontarlier einen grossen
Aufschwung. 1719 zerstörte eine Feuersbrunst den ganzen
Ort mit Ausnahme von drei Wohnhäusern und der Pfarrkirche. Das an
der alten Strasse über die
Clusette stehende feste
Schloss bestand bis ins 15. Jahrhundert hinein. Von Noiraigue aus kann
der
Creux du Van besucht werden (Aufstieg 1¾ Stunden). Das Dorf wird 918 zum erstenmal erwähnt. Vergl.
Quartier la Tente, Ed. LeCantondeNeuchâtel.
I: leVal de Travers. Neuch. 1893.
(La) (Kt. Neuenburg,
Bez. Val de Travers).
750-720 m. Linksseitiger Zufluss zur
Areuse; entspringt als starke Stromquelle (500-5000 Sekundenliter)
am Fuss der
Roches Blanches n. vom Dorf Noiraigue aus einer über Sequanmergeln liegenden Spalte, sammelt
die
im Boden versickernden
Wasser der
Vallée des Ponts, durchfliesst Noiraigue und mündet nach blos 600 m langem
Lauf. Zwei 1901 angestellte
Versuche haben ergeben, dass das in den
Trichter von
Le Voisinage (1 km sw.
Les Ponts), in dem die beiden
Bieds des
Thales von
Les Ponts verschwinden, hineingeschüttete Fluoreszeïn das
Wasser der Noiraiguequelle nach 8½ bezw. 6½
Tagen färbte.
Das
Wasser der Noiraigue zeigt immer und ganz besonders zur Zeit der Schneeschmelze oder nach starken Regengüssen eine bernsteingelbe
bis bräunliche
Farbe, die von den Torfmooren der
Vallée des Ponts herrührt. Der Bach treibt eine
Mühle,
eine
Säge und verschiedene Fabriken und erhält im Dorf Noiraigue, selbst drei Nebenadern: den Ruisseau des Épinettes, die
Libarde und den Routenin, welch' letzterer heute einen laufenden
Brunnen speist. Die Quelle der Libarde steht mit den der
Noiraigue das
Wasser zuleitenden Klüften und Höhlungen in Verbindung, wie dies der Färbungsversuch
vom deutlich gezeigt hat; sie bildet offenbar eine Art Ueberlauf der Noiraigue, da sie bei niedrigem Wasserstand
dieser letztern
zu versiegen pflegt. Der Name Noiraigue (aqua nigra) =
Schwarzwasser rührt von der dunkeln Färbung der Quelle
her.
Eidgenössisches Kontrolbureau für Gold- und Silberwaren; Zollamt und Grenzwachtposten. Hydrantennetz und
Hauswasserversorgung. Elektrisches Licht. Landwirtschaft und Vieh- (besonders Pferde-) zucht. Uhrenindustrie. Eine Bierbrauerei.
Sparkasse. Auf dem
Spiegelberg eine 1904 gegründete Ferienkolonie für Schulkinder. Waisenhaus
Les Côtes
für Knaben. Noirmont ist das grösste und vielleicht auch schönste Dorf der
Freiberge. Von dem 500 m von ihm stehenden
Signal
du Noirmont (1034 m) geniesst man eine schöne Aussicht auf den felsigen
Kamm des
Spiegelbergs im NO., den blaugrünen
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