wird vom
Wilerbach durchflossen, der in dem am Fuss des Ulrichhorns gelegenen
Obersee
entspringt und etwas weiter unten noch einen zweiten kleinen
See (Mittelsee) bildet.
Einige Alpweiden mit
Hütten, der Gemeinde
Ulrichen gehörend.
Hauswasserversorgung und Hydrantennetz. Elektrische Beleuchtung. Elektrizitätswerk, für das die Quellen des Niederurner
Alpenthales die Kraft liefern. Sekundarschule. Die Bevölkerung beschäftigt sich zum Teil mit Land- und Alpwirtschaft, Viehzucht
und Obstbau, zu einem grossen Teil aber mit Industrie. Neben zwei grossen
Spinnereien in
Ziegelbrücke
(etwa 600 Arbeiter) besitzt Niederurnen eine Baumwollweberei, eine
Fabrik zur Herstellung von Eternit (Asbest-Zementschiefer)
für Dächer- und Wandbekleidung, eine
Säge, zwei kleine
Mühlen, zwei Gerbereien. Am N.-Ende des Dorfes liegt ein kleines
Mineralbad mit Heilquelle.
Auf der sonnigen
Berghalde im NW. dehnt sich ein kleiner
Rebberg aus, der einzige des Kantons Glarus.
Im Gebiet der Gemeinde
liegen die Knaben-Erziehungsanstalt
Linthkolonie und das Ferienheim der Stadt
Basel auf der Alp
Morgenholz. Dicht n. vom Dorf
stand auf dem spornartig in die Linthebene vorragenden O.-Ende der Hirzlikette im Mittelalter die
Burg OberWindeck, die einst
denGrafen von
Lenzburg gehörte, 1172 an die
Grafen von
Kiburg und 1260 an Rudolf von
Habsburg überging.
Während des Sempacherkrieges wurde sie von den Glarnern belagert und am verbrannt. Auf ihren Mauerresten steht
jetzt ein einfacher Pavillon mit Sommerwirtschaft, das
«Schlössli», ein beliebtes Ausflugsziel mit prachtvollem Ueberblick
über den
Walensee, die Linthebene und die sie einrahmenden
Berge. Niederurnen gehörte bis gegen Ende
des 14. Jahrhunderts zum
Gaster und war durch Schenkungen der
Grafen von
Lenzburg dem Kloster
Schännis pflichtig. Nach dem Fall
der
Burg OberWindeck kam es zum Land Glarus
und kaufte sich im
Lauf des 15. und 16. Jahrhunderts von den Verpflichtungen
gegen das Kloster
Schännis los. In alten Urkunden heisst der
Ort Urannen. Funde von Bronzeschwertern im Schwärzigraben und
bei
Ziegelbrücke und von andern Bronzegegenständen im
Linthkanal nahe dem
Biberlikopf. Unter dem
Biberlikopf eine Römersiedelung.
Ein Knüppelweg beim Hofwiesgraben.
(Kt. Glarus).
1450-420 m. 7,5 km langer linksseitiger Zufluss der
Linth.
Entspringt am
S.-Hang
des Melchterli, durchfliesst in ö. Richtung das 6 km lange Niederurner Alpenthal, das im S. von der Kreidekette des
Köpfler
(1895 m),
Brückler (1776 m) und
Wageten (1763 m), im N. von der Nagelfluhkette des
Blankenstockes (1677 m) und
Hirzli (1644
m) begrenzt und mit Alpweiden und Bergwiesen bekleidet ist.
Beim Dorfe
Niederurnen betritt der Bach die Linthebene, biegt
nach N. um und mündet bei der Station
Ziegelbrücke. Im östlichsten Teil des Alpenthales, wo sein Gefälle stark zunimmt,
ist sein
Bett in eine mächtige Moränenmasse eingeschnitten, die zu Rutschungen geneigt ist und hauptsächlich
Schuld ist an den grossen Verheerungen, die der Bach wiederholt, namentlich in den Jahren 1750, 1886 und 1887, angerichtet
hat. 1888-1893 ist er durch musterhafte Verbauungen mit einem Kostenaufwand von rund 500000 Fr. korrigiert worden. 1897 fand
am S.-Ufer des
Baches, im Buchwald, eine grosse Moränenrutschung statt, welche an
Wäldern und
Wiesen grossen
Schaden verursacht hat.
Unterhalb des Dorfes führt eine
Brücke über die
Rhone, die die zahlreichen rechts vom Fluss gelegenen
Dörfer des obern
Goms
mit den am linken Ufer stehenden Orten
Steinhaus,
Mühlibach und
Aernen verbindet.
Schon
Simler erwähnt eine hier befindliche
steinerne
Brücke.
Das schöne Dorf ist 1419 durch eine Lawine verschüttet worden.
Pfarrkirche mit einem
weithin sichtbaren Glockenturm.
Unterhalb Niederwald tritt die
Rhone in ihr grosses
Tobel ein, das sie erst bei
Brig wieder
verlässt. 1404: Niederwald.