Bezirk des Kantons Aargau.
14910,7 ha Fläche und 13411 Ew., also 89,9 Ew. auf einen km2. Er grenzt im N. an
den Bezirk
Bremgarten, im W. an den Bezirk Kulm
und den Kanton Luzern,
im
S. an den Kanton Luzern
und im O. an die Kantone Zug
und Zürich.
Er umfasst einen Teil des
Reuss-
und des Bünzthales und wird im O. durch die
Reuss von Zürich
und Zug
und im W. durch den
Lindenberg von Luzern
geschieden.
Zählt 21 Gemeinden:
Abtwil,
Aristau,
Auw,
Beinwil bei Muri, Benzenschwil,
Besenbüren,
Bettwil,
Boswil,
Bünzen,
Buttwil,
Dietwil,
Geltwil,
Kallern,
Meienberg,
Merenschwand,
Mühlau, Muri,
Oberrüti, Rottenschwil,
Waldhäusern und Waltenschwil. 1920
Häuser, 2862 Haushaltungen
und 13411 Ew., wovon 280 Reformierte. Boden fruchtbar und gut angebaut. Die Bewohner beschäftigen sich
fast ausschliesslich mit Ackerbau, Viehzucht und Milchwirtschaft. Mehrere Käsereien. Ein grosser Teil der Milch wird in
die
Chamer Milchfabrik abgeliefert. Viele Obstbäume. Die Viehstatistik zeigt folgende Zahlen:
Auf einer Anhöhe stehen die immer noch imposanten Reste des ehemals so berühmten
Benediktiner-Klosters
Muri, das von Ida, der Gemahlin des
Grafen Radbot von
Altenburg-Habsburg, mit Hilfe ihres Bruders
Bischof Werner von Strassburg 1027 gestiftet
worden ist. Die Klosterkirche erhielt ihre Weihe 1064. Abt und Kloster erlangten mit der Zeit von den Päpsten und den deutschen
Kaisern grosse Vorrechte. Die Kastvogtei stand zuerst dem
Haus Oesterreich zu und kam nach der Eroberung
des
Aargaues an die
Eidgenossen. 1300, 1363 und 1791 wurde das Kloster von Brandunglück heimgesucht. 1701 erhielt der Abt
für sich und seine Nachfolger die reichsfürstliche Würde.
Das sehr reich gewordene Kloster kaufte nun eine Reihe von
Herrschaften und österreichischen
Lehen an,
so u. a. in Schwaben diejenigen von
Glatt, Dettensee, Deltingen, Dietlingen,
Diessen etc. Es besass neben verschiedenen andern
Pfründen den Kirchensatz in 12 Pfarreien. Der Fürstabt führte die Oberaufsicht über die Frauenklöster Hermetschwil,
Sarnen, Luzern
und Zug.
Durch die Revolution von 1798 wurde das Kloster schwer mitgenommen. Zu Ende des 18. Jahrhunderts
unternahm der damalige Abt grosse Neubauten (so z. B. die 220 m lange, vierstöckige O.-Front), die zu Beginn des
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