und
Muotathal (Kt. und Bez.
Schwyz). Die Muota ist der einzige grössere rechtsseitige Zufluss des
Vierwaldstättersees
und damit auch der grösste rechtsseitige Zufluss der
Reuss. Ihre Länge beträgt etwa 30 km, ihr Flussgebiet 315,9 km2,
wovon 0,551 km2 auf Eisfelder und 60,743 km2 auf
Wald entfallen. Ihre Quellen finden sich hinten
im
Bisithal am Gebirgszug von der
Schächenthaler Windgälle bis zum
Glatten am
Klausenpass. Als Ilauptquelle gilt der vom Alplerthor
nw. der
Windgälle kommende Bach, der ö. bis unter die
Ruosalp fliesst und unterwegs mehrere hübsche
Wasserfälle (namentlich
bei dem durch eine Steilstufe gebildeten Uebergang von Alplen nach der
Ruosalp bildet).
Von unterhalb dieser Alp an durchzieht die Muota in einem nach NW. gerichteten
Bogen das
Bisithal bis zur Aufnahme des vom
Pragelpass kommenden
Starzlenbaches, dann wendet sie sich nach WNW. und tritt unterhalb der sog. Suwarowbrücke in der Enge
zwischen den Fels- und Waldhöhen des
Stoss und des
Giebel aus dem
Muotathal aus, um in die offene Landschaft
von Schwyz
zu gelangen, hier in zuerst nw., dann w. und endlich sw. Richtung ihr eigenes Delta zu durchfliessen und endlich bei
Brunnen in den
See zu münden.
Das Elektrizitätswerk Schwyz
beutet mit 730 HP so ziemlich die ganze Wasserkraft des Flusses aus. Die drei
Thalabschnitte
Bisithal,
Muotathal und Delta entsprechen dem Oberlauf, Mittellauf und Unterlauf der Muota und zeigen in typischer
Weise die drei Hauptentwicklungsstadien der Thalbildung, nämlich Einschneiden (Tiefenerosion) im
Bisithal, Verbreitern (Seitenerosion)
im eigentlichen
Muotathal und Aufschüttung (Akkumulation) im Delta. Der Uebergang von einer Thalstufe
zur folgenden wird je durch eine schluchtartige Thalenge bezeichnet.
Einst
war aber das Mündungsstück anders geartet als jetzt. Die
Reuss floss damals in einem höhern Niveau von
Brunnen über
die Gegenden des jetzigen
Lowerzer- und
Zugersees hinweg und nahm auch die Muota mit sich. Erst durch das
Einsinken des Alpenkörpers am Ende der ersten Interglazialzeit wurde der
Vierwaldstättersee gebildet und die
Reuss in neue
Bahnen geleitet. Seither mündet auch die Muota in den neu entstandenen
See und erhält sogar einen Zufluss aus dem alten
Stammthal der
Reuss, nämlich die Seeweren, den Abfluss des
Lowerzersees. Damit sind auch sämtliche Zuflüsse
dieses
Allerdings fliesst aus diesem weiten Gebiet, dem grössten Karrengebiet der
Schweiz, nur der
Bach aus dem
Rätschthal oberirdisch
der Muota zu. Doch werden auch die versickernden und unterirdisch abfliessenden Gewässer ihren Weg meist nach der Muota
finden, wie z. B. dasWasser des
Höll-Loches zeigt, das etwa 2 km ö. von der Kirche
Muotathal in den
Starzlenbach
mündet. Auch aus der
O.-Wand des
Bisithales kommen manche Quellen zum Vorschein, die aus dem darüberliegenden Karrengebiet
stammen müssen.
Auf der
N.-Seite des
Muotathales endlich zieht die Wasserscheide zunächst über den scharfen Kreide-Felskamm des Miesern,
Drusberg und
Heuberg, dann über die sanften, vielfach sumpfigen Flyschhöhen des Spirstockes (Neuhütte-Hessisbohler
Kapelle),
Sternenegg, Klein
Schienberg (Tithonklippe auf Flysch),
Ibergeregg,
Brünnelistock, Müsliegg und
Holzegg am Grossen
Mythen. Die
ganze Länge des Muotagebietes vom
Rossberg bis zum
Ortstock beträgt 35 km, die Breite von der
Rigi Hochfluh bis zum Neusellstock
und auch vom
Kinzig Kulm bis zum Pragel 14 km, bei Schwyz
aber blos noch 4 km. Die Zuflüsse können darum nur klein sein. Ausser
dem
Starzlenbach und der
Steiner Aa-Seeweren sind von rechts nur etwa der Mettelbach, der
Bettbach¶