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Kantons geworden ist. Die Bevölkerung verteilt sich wie folgt:
Le Châtelard | Les Planches | Veytaux | |
---|---|---|---|
Reformierte | 6380 | 2851 | 499 |
Katholiken | 2532 | 1645 | 124 |
Israeliten | 35 | 19 | 1 |
Andere Konfessionen | 39 | 18 | 1 |
Gemeindebürger | 1119 | 205 | 40 |
Waadtländer | 2683 | 1040 | 229 |
Schweizer | 2684 | 1824 | 230 |
Fremde | 2500 | 1464 | 126 |
Französischer Sprache | 6012 | 2683 | 432 |
Deutscher Sprache | 1682 | 1191 | 127 |
Italienischer Sprache | 986 | 423 | 20 |
Romanischer Sprache | 17 | 20 | - |
Anderer Sprachen | 289 | 213 | 46 |
Der staatliche reformierte Kultus hat in Montreux 3 Kirchen. Die freie evangelische, die römisch-katholische, die deutsche reformierte und die schottische freie Kirche haben je eine Kapelle, die Presbyterianergemeinde hat deren zwei und die anglikanische Kirche deren drei.
Schon 1860 beherbergte Montreux zahlreiche Kurgäste und Touristen. Die Zeit der grossen Bauten begann indessen erst gegen 1870 und besonders seit 1881. 1883 wurde die Drahtseilbahn Territet-Glion eröffnet, 1888 die elektrische Strassenbahn Vevey-Montreux-Chillon erbaut, 1891 die Büste des Dekans Bridel auf der Terrasse vor der Pfarrkirche eingeweiht und im gleichen Jahr das Grand Hôtel de Caux eröffnet. Im Juli 1892 wurde die Linie Glion-Rochers de Naye dem Betrieb übergeben, 1897 das neue Collège eingeweiht; 1902 wurden die elektrische Bahn Montreux-Berner Oberland bis Les Avants (1903 fortgesetzt bis Montbovon und 1904 bis Rougemont), der «Caux-Palace» (eines der grössten Hotels der Welt) und endlich 1903 das Tram Chillon-Byron-Villeneuve eröffnet.
Zwei Elektrizitätsgesellschaften: 1. Vevey-Montreux mit dem durch die Baye de Montreux getriebenen Werk Le Taulan (1887), das die Strassenbahn Vevey-Chillon mit Kraft und alle Siedelungen des Küstenstrichs von Vevey bis Villeneuve mit Licht versorgt;
2. die «Société des forces motrices de la Grande Eau» (1896),
die die Triebkraft dieses Flusses ausbeutet.
Diese beiden Gesellschaften haben sich 1903 unter dem Namen «Société Romande d'électricité» vereinigt. 1903 ist der neue Bahnhof, ein Gebäude von monumentalem Charakter und den vollkommensten Einrichtungen, eröffnet und der Kursaal vergrössert worden.
Während die am See gelegenen Teile von Montreux als Fremdenstation und Luftkurort vollständig das Gepräge einer Stadt zeigen, haben die höher gelegenen Dörfer ihren ländlichen Charakter beibehalten. Wein- und Gartenbau, sowie die Ausbeutung der Wälder beschäftigen hier die grosse Mehrzahl der Bewohner. Der Getreidebau ist fast vollständig verschwunden. Die Hauptbeschäftigung der Bewohner von Montreux ist aber das Hôtelwesen, das einen lebhaften lokalen Handel zur Folge hat.
Die Milde des Klimas, die beinahe vollständige Absperrung der N.-Winde, die Majestät des Sees mit seiner unvergleichlichen Gebirgsumrahmung locken jedes Jahr eine immer grösser werdende Schaar von Touristen aus allen Ländern an, und während die einen nur durchziehen, nehmen die andern, besonders im Herbst, Winter und Frühling, längern oder kürzern Aufenthalt. 1902 stiegen in Montreux 31473 Fremde ab, wovon 7631 Deutsche, 7327 Engländer, 5651 Franzosen, 3588 Schweizer (nicht gezählt die Gesellschaften und Vereine, Geschäftsreisenden und diejenigen Fremden, die nicht in Gasthöfen absteigen).
Das Jahr 1903 weist sogar eine Frequenz von 39493 Fremden auf. Zwei Vizekonsulate: von Grossbritannien und den Niederlanden. Oeffentliches unentgeltliches Auskunfts- und Verkehrsbureau. Während Montreux 1835 nur 2 bescheidene Gasthöfe aufwies, besass es 1902 deren 74 mit etwa 5000 Fremdenbetten. Diese Geschäfte entsprechen einem Wert von 21 Mill. Franken, wovon 9 auf die Gemeinde Le Châtelard, 14 auf Les Planches und 1 auf Veytaux kommen. Vier dieser Hôtels haben je mehr als 1 Million Fr. gekostet und der «Caux-Palace» für sich allein ungefähr 4 Millionen.
Die eigentliche Industrie ist wenig entwickelt. In erster Linie ist da zu nennen das Elektrizitätswerk Le Taulan, das die Kraft der Baye de Montreux und des Wassers aus dem Pays d'Enhaut ausnützt, welch' letzteres durch eine Reihe von Stollen in das Reservoir von Cubly geleitet wird. Ferner: die Zement- und Gipsfabriken von Grandchamp, grosse Zimmer-, Schreiner- und Schlossergeschäfte, mechanische Werkstätten, ein Modellier- und Bildhaueratelier, zwei Färbereien, zwei Velofabriken, zwei Fabriken für feine Korbwaren, eine Werkstätte für Holzschnitzerei, zwei Marmorgeschäfte und drei Buchdruckereien, von denen jede eine Zeitung herausgibt; ein heliographisches Institut, eine Bierbrauereifiliale, zwei Fabriken für kohlensaure Wasser, eine Schokoladenfabrik, mehrere Kühlanstalten (worunter eine Fabrik zur Verstellung von Eis für ärztliche Zwecke) und ein bakteriologisches Institut.
Den Handel vertreten vornehmlich: fünf Bankgeschäfte, darunter die Bank in Montreux (mit einem Kapital von 2 Mill. Fr.), eine Filiale der Schweizerischen Volksbank und eine solche der Waadtländer Kantonalbank;
zwei Speditions- und Lagergeschäfte;
bedeutende Firmen in Kolonialwaren, Wein etc. Die Trinkwasserversorgung ist 1899 von der «Société des Eaux des Avants» an das Konsortium der vereinigten Ufergemeinden Vevey-Montreux übergegangen.
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