sind. Sie wurde von dem zu
Choëx an der Pest gestorbenen
Grafen Aymon von Savoyen zu Beginn des 13. Jahrhunderts erbaut und
von ihm selbst 1238 wieder zerstört, weil sie auf bischöflichem Boden stand. Als
Bischof Landri de Mont, entgegen einer
Bestimmung des mit ihm abgeschlossenen Friedensvertrages, das
Schloss wieder aufbaute, wurde es vom
Grafen
Peter von Savoyen während seiner Fehde mit
Bischof Heinrich von
Raron 1260 genommen und neuerdings zerstört. Acht Jahre später
kam die Ruine an das Bistum zurück und wurde von
BischofPierre d'Oron zu gleicher Zeit wie der Burgturm von
La Bâtiaz unter
Aufwand beträchtlicher Kosten wiederum ausgebaut.
Beide Burgen bildeten auch in der Folge einen beständigen Zankapfel zwischen den Herzogen und den
Bischöfen. 1352 eroberte
Amadeus VI., der sog. Comte
Vert, zugleich mit der Hauptstadt
Sitten auch die Burg Montorge, und 1415 gab sie
Bischof Wilhelm
von
Raron zusammen mit seinen übrigen festen Schlössern in die Hut des
Grafen von Savoyen. Es ist dies
zugleich die letzte urkundliche Erwähnung der Burg, die wahrscheinlich gleichzeitig mit dem
Schloss La
Soie 1417 von dem gegen
den
Bischof sich erhebenden Landvolk zerstört worden ist. 119:
Monte Orgéo; 1227: Monsordens; 1235:
Montos.
(Kt. Neuenburg,
Bez. und Gem. Le Locle).
1030 m. Gruppe von 6
Häusern, ö. der
Combe Girard und 1,5 km ö.
Le Locle. 32 reform. Ew.
Kirchgemeinde
Le Locle. Der Name von montempetrosum = steiniger Berg. Heimat des berühmten Archäologen
und Forschungsreisenden Dubois de Montperreux (1798-1850), der als Professor in
Berlin und an der Akademie zu Neuenburg
gewirkt hat.
(Kt. Waadt,
Bez. Oron).
812 m. Gem. und Pfarrdorf im zentralen
Jorat, nahe dem linken Ufer der zur
Broye gehenden
Bressonnaz, an der Strasse
Bern-Lausanne, 11 km nö.
Lausanne und 6,8 km w.
Oron la Ville. Station der Linie
Lausanne-Mézières-Moudon.
Postbureau, Telegraph, Telephon. Gemeinde, mit
Les Perroudes und zerstreut gelegenen
Höfen: 47
Häuser, 270 reform. Ew.; Dorf: 35
Häuser, 206 Ew.
Gemeinsame Pfarrei mit der Gemeinde
Corcelles le Jorat. Die Pfarrkirche ist vor kurzem geschmackvoll restauriert
worden. Landwirtschaft, Holzhandel.
Sägen,
Mühle. Hier bestand einst ein Augustinerpriorat, das dem Kloster auf dem Grossen
St. Bernhard unterstand und in einer Urkunde von 1177
cella Sancti Laurentii deMontprevero genannt wird. Der letzte
Prior, Nikolaus von
Wattenwil (1492-1551) aus Bern,
war ein hervorragender Mann, der eine Reihe von bischöflichen
Aemtern bekleidete und vielleicht selbst noch
Bischof geworden wäre, wenn er nicht Partei für die Reformation genommen hätte,
die er dann kräftig förderte. 1536 leitete er das Religionsgespräch zu
Lausanne.
Das burgartige Gebäude des Priorates
wurde nach der Reformation zum Pfarrhaus umgewandelt.
Heimat des Pfarrers und Historikers J. B. Plantin
(1624-1700).
(Kt. Waadt,
Bez. Vevey).
Kreis und Kirchgemeinde des Bezirkes
Vevey. Hauptort:
Les Planches. Den Namen Montreux selbst führt
keine der einzelnen Oertlichkeiten der Kirchgemeinde oder des Kreises. Er bezeichnet die ganze Uferregion des
Genfersees zwischen
Clarens im NW. und dem
Schloss Chillon im SO., welcher Streifen die 3 Gemeinden
Le Châtelard,
Les Planches
und
Veytaux umfasst. 46° 27' NBr. und 6° 54' OL. von Greenwich. Mittlere Höhenlage des bevölkertsten Teiles 400 m. 4 Stationen
der Simplonbahn:
Clarens, Montreux,
Territet und
Veytaux; 1902 haben sie zusammen 225129 Billets ausgegeben, die
Station Montreux allein 153224. Totaleinnahme dieser einzigen Station 1141862 Fr., Gepäck- und Gütertaxen inbegriffen.
Ausgangsstation der Linie Montreux-Berner
Oberland.
Territet ist Kopfstation der Drahtseilbahn
Territet-Glion und der daran
anschliessenden Zahnradbahn
Glion-Rochers de
Naye. 1903 hat die Bahn
Territet-Glion 185148 und die Bahn
Glion-Naye 78763 Personen
befördert. Die 1888 eröffnete elektrische Strassenbahn
Vevey-Chillon ist 1903 bis nach
Villeneuve verlängert
worden. Ein elektrischer Zahnradtram verbindet das
Quartier von
Trait-Bonport mit dem Dorf
Les Planches. Montreux verfügt über
die Häfen von
Clarens, Montreux und
Territet. 1902 stieg die Zahl der Reisenden, die sich in diesen Häfen einschifften, auf 80869. Post-
und Telegraphenbureaux in Montreux,
Clarens,
Bonport,
Territet,
Les Planches und
Glion; 6 öffentliche und 567 private
Telephonstationen.
Die Volkszählung von 1888 ergab 9363 Ew., wovon 6470 in
Le Châtelard, 2137 in
Les Planches und 436 in
Veytaux. Am war
die Bevölkerung der Kirchgemeinde auf 15841 Ew. angewachsen, nämlich auf 9884 in
Le Châtelard, 5272 in
Les Planches und 698 in
Veytaux. In einem Jahrhundert hat sich die Bevölkerung fast verachtfacht, so dass Montreux mit Bezug
auf die Einwohnerzahl der zweite Siedelungskomplex des
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