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der Vièze) und die Pass- und Thallinie über Col de Coux, Col de Golèze, Val de Sixt, Samoëns-Châtillon-Cluses (an der Arve), im SW. das Thal der Arve von Cluses bis gegen Chamonix, im SO. das Chamonixthal, dann Col de Balme, Col de La Forclaz bis Martigny. Der grösste Teil davon liegt auf französischem Gebiet. Ihre Höhe ist trotz der Nähe der Mont Blanc Gruppe, deren Vorgebirge sie gewissermassen bildet, eine nur mässige und übersteigt 3000 m nur in wenigen Gipfeln. Umso herrlicher erscheint hinter ihren schroffen, dunklen Gestalten die strahlende Pracht des hochragenden Mont Blanc Massives, am schönsten vom Mont Buet aus mit dem ausgezackten Vordergrund der Aiguilles Rouges. Die topographische Gliederung dieser Gruppe stimmt einigermassen mit der geologischen überein. Man kann drei Zonen oder Streifen unterscheiden:
1. Die nw. Zone, gehört dem Tertiär (Flysch und Nummulitenkalk) und der Kreide (Neocom, mittlere und obere Kreide) an und bildet die Reihe kecker Zacken, die von den Fiz in Savoyen über die Dents Blanches und Dents du Midi nach Saint Maurice streicht. Die zerrissenen Gräte und Gipfel aus Neocom beherrschen die grünen Weide- und Waldhänge des Flyschsockels. Deutlich erkennt man diese geologische Gliederung namentlich von NW. beim Anblick all' der schön geformten Spitzen der Crête des Fiz, der Pointe de Platé (2553 m) und des Avaudruz (2772 m) in Savoyen, dann auf Schweizerboden der Dents Blanches (2682 m), Dent de Bonavaux (2505 m) und der Dents du Midi (3260 und 3180 m) selber mit ihren 7 Zacken, die zusammen wie eine unregelmässige, gewaltige Säge erscheinen.
2. Die zentrale Zone, besteht hauptsächlich aus Juraschichten. Längs dem Thal der Arve von Sallanches bis Servoz schliesst sie sich in schmalem Streifen an die vorherige Zone an, um sich dann vom Col d'Anterne an rasch zu verbreitern und bis etwa zum Mont Ruan auch orographisch eine ziemlich selbständige Gruppe zu bilden. Ihr höchster Gipfel ist der als Aussichtspunkt berühmte Mont Buet (3109 m). Beim Col du Vieux erreicht sie die Schweizergrenze, längs der ihr noch der Cheval Blanc (2841 m), die Pointe de la Finive (2877 m), der Pic de Tanneverge (2982 m), die Pointe des Rosses (2934 m), der Mont Ruan (3078 m), die Tour Sallières (3227 m) mit dem Dôme (3062 m) angehören.
3. Die südl. Zone, besteht aus krystallinen Schiefern und einem dazwischen liegenden Granitstreifen. Die Grenze gegen die vorige Zone zieht ziemlich geradlinig von Les Houches (bei Chamonix) über den Col de Salenton nach Évionnaz an der Rhone. Ihr gehören vor allem die Aiguilles Rouges (2966 m) mit Brévent und La Floria an. Auf Schweizerboden erfüllt sie den Raum zwischen der Linie Col du Vieux-Col de Barberine-Évionnaz im NW. und der Linie Col de Balme-Col de la Forclaz-Martigny im SO. Sie teilt sich fingerförmig in mehrere kleine Zweige, denen die Gipfel Luisin (2786 m), La Golette (2618 m), Sex de Grange (2070 m) und Salentin (2485 m) entragen. Auch das von Perm- und Karbonschichten begleitete kleine Massiv der Arpille (2082 m) bei Martigny gehört hieher.
Die Höhe der Dents du Midi Gruppe ist nicht genügend, um grosse Gletscher zu erzeugen. Immerhin sind der Plan Nevé an der SO.-Seite der Dents du Midi und die Eisflächen am Mont Ruan, an den Tours de Sallières, an der Pointe de la Finive und Pointe des Rosses nicht ganz unbedeutend. Ausserdem sind noch etwa ein Dutzend kleinerer Hänge- und Kargletscher da und dort zerstreut. Im ganzen bildet die Kette der Dents du Midi eine liegende Neocom-Falte ohne jurassischen Kern. Nach NO. teilt sich diese Falte fingerförmig in kleinere Sekundärfalten (siehe das geologische Profil).
Steigt man vom Val d'Illiez über die N.-Flanke der Kette empor, so geht man lange auf oft stark gefälteltem Flysch und trifft endlich an der Basis der zerrissenen Felswand auf die vollständige Schichtenserie der Nummulitenbildungen (Eocän), der mittleren Kreide (Genoman und Albien) und des Neocom (Rhodan, Urgon, Hauterivien und Valangien). Diese letzteren Schichten bilden die wiederholten umgelegten Falten, die das beiliegende geologische Profil zeigt (siehe auch das vom Bonavaux aus aufgenommene Croquis). Sie präsentieren sich wie eine Haut aus Kreideschichten, die von der ebenfalls liegenden Jurafalte der Tours Sallières abgelöst erscheint. Das Urgon in normaler, also nicht verkehrter Lagerung zeigt sich nur am Gipfel der Dent Jaune und als kleiner eingefalteter Fetzen zu oberst an der Cime de l'Est. Ein kleiner Lappen ist auch an der Haute Cime in eine Synklinale eingekeilt. Ferner findet sich das Urgon unter dem Glacier de Plan Nevé, ¶