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aber immer schön und grossartig, am schönsten aber doch von Orten wie etwa Montreux, Bex, Saint Maurice, Champex, Champéry u. a. Die genauere Umgrenzung wird gebildet durch das Val d'Illiez (mit der Vièze) im NW., das Val de Salanfe im S., ein Stück des Rhonethals im O. Im SW. verbindet der Col de Susanfe die beiden erstgenannten Thälchen, wodurch die Umgrenzung vollständig wird. Die einzelnen Gipfelpunkte sind von SW.-NO. folgende: 1. die Haute Cime oder Cime de l'Ouest (3260 m), die höchste Spitze von allen, die zum erstenmal 1784 durch den Abbé Clément, Pfarrer in Champéry, bestiegen worden zu sein scheint. Da sie zugleich am leichtesten zu erreichen ist, so ist sie seit langem das Ziel ungezählter Touristenausflüge geworden; ihre Ersteigung erfordert sowohl von Champéry als von Salvan aus je etwa 8 Stunden, wobei man im erstern Fall gewöhnlich in Bonaveau, im letztern in Salanfe übernachtet. Es folgt 2. der Doigt de Salanfe (3212 m), ein Vorgipfel der Haute Cime, zum erstenmal 1886 durch A. Wagnon und R. de Breugel mit den beiden Fournier als Führern bestiegen;
von Salanfe aus in 5 Stunden nicht unschwierig zu erreichen. 3. Der Doigt de Champéry (etwa 3200 m), auch wohl Dent Noire geheissen (auf der Siegfriedkarte ohne Namen);
wurde zum erstenmal 1892 durch R. de Breugel erreicht;
Besteigung von Salanfe aus in 5-6 Stunden. 4. Die Dent Jaune (3187 m), auch Dent Rouge genannt, vom vorigen durch den Col de la Dent Jaune getrennt;
zum erstenmal 1879 bestiegen;
ziemlich schwierig, von Salanfe aus über den Plan Nevé in etwa 5 Stunden. 5. L'Epéron (3116 m), östl. Vorgipfel der Dent Jaune und durch den Col de la Dent du Midi von ihr getrennt;
4½ Stunden von Salanfe. 6. La Cathédrale (3166 m), zum erstenmal 1881 durch Ed. Jacottet, A. Wagnon und F. Fournier bestiegen;
5 Stunden von Salanfe. 7. L'Aiguillette Délez (etwa 3000 m; auf der Siegfriedkarte unbenannt und ohne Höhenkote), kleine Vorzacke der Cathédrale. 8. La Forteresse (3164 m), die nach der Haute Cime am leichtesten zu erreichende Spitze, 5 Stunden von Salanfe;
zum erstenmal 1870 durch Javelle mit dem Führer Oberhauser bestiegen.
Endlich 9. die Cime de l'Est (3180 m), von der vorigen getrennt durch den Col de la Cime de l'Est, nach der Haute Cime die besuchteste Spitze der Dents du Midi; 5 Stunden von Salanfe aus durch den eben genannten Col und das Kamin (la Cheminée); zuerst bestiegen 1842 durch den Stiftsherrn Bruchon von Saint Maurice mit dem Führer Nicolas Délez und dessen Frau von Mex, sowie noch vier anderen Personen, von denen jedoch nicht alle den Gipfel erreicht haben. Die zweite Besteigung unternahm 1862 Ph. Gosset von Bern, die dritte und bekannteste 1865 Eugène Rambert und Piccard mit Phil. Marlettaz aus Les Plans de Frenières, die vierte 1870 Javelle mit dem Führer Oberhauser aus Champéry. Seitdem sind die Besteigungen dieser Spitze (über den Glacier de Plan Nevé und den Einschnitt zwischen der Forteresse und Cime de l'Est) sehr zahlreich geworden. Genfer Touristen haben auch einen Zugang direkt von Champéry aus gefunden, was Rambert noch für unmöglich hielt. Ein flacher Vorgipfel der Cime de l'Est hat noch den besondern Namen der Plateforme erhalten.
Vom Zentralkamm der Dents du Midi gehen 5 Seitenkämme aus, ohne die drei kleinern Gräte von Soix, Seleyre und Anthémoz zu zählen, von welchen der erstere einen nw. Vorgipfel der Forteresse, der zweite einen solchen der Haute Cime und der dritte einen solchen der Chaux d'Anthémoz bildet. Diese 5 Seitenzweige sind: 1. der N.-Grat mit der Dent de Valerette oder Petite Dent (2275 m) und Dent de Valère oder Dent de Onze heures (2062 m);
2. der NO.-Grat mit der Aiguille oder dem Signal de Saint Tanneire (1870 m);
3. der SO.-Grat mit der Gagnerie (2653 m), der Vierge de Gagnerie (oder Jean Bartavet; etwa 2700 m), dem Col du Jorat oder Col de Salanfe (2223 m) und dem Salantin (2485 m);
4. der S.-Grat von der Haute Cime aus mit dem Col des Paresseux (3061 m) und dem tiefen Einschnitt des Col de Susanfe oder Clusanfe (2500 m) und der Fortsetzung bis zum Tour Sallières;
5. der SW.-Grat mit der Chaux d'Anthémoz (2770 m) und der Fortsetzung über den Pas d'Encel (1861 m) bis zur Dent de Bonavaux oder Dent d'Une heure (2479 m).
Die Gräte 1-3 zweigen alle von der Cime de l'Est ab. Am SO.-Hang der Dents du Midi liegt der Glacier de Plan Nevé (von 2900 m an aufwärts), der einzige etwas grössere Gletscher dieses Gebirgsstockes. Nur ganz klein sind auf der NW.-Seite der Glacier de Chalin und Glacier de Soix. Die Aussicht von den Dents du Midi erstreckt sich auf das Mont Blanc Massiv, die Savoyer-, Walliser- und Berneralpen, auf den Genfersee und einen Teil des schweizerischen Mittellandes und Jura und ist ungemein grossartig und mannigfaltig, steht aber doch hinter derjenigen ihrer Nachbarn, des Mont Buet und der Dent de Morcles zurück.
Bibliographie:
Rambert, E. Les Alpes Suisses. 2. série. Lausanne 1866; Javelle, E. La Dent du Midi (im Echo des Alpes. 1870).