Hüfihütte des S. A. C. in grossartiger Umgebung auf einer Vorstufe des Düssistocks, als Ausgangspunkt für Hoch- und Gletschertouren
trefflich geeignet. Das Maderanerthal liegt auf der Grenze zwischen dem krystallinen Gotthard Massiv und den nördl. davor
gelagerten Kalkalpen. Die Erosion hat fast auf der ganzen Länge des Thales die ursprüngliche Sedimentdecke
zerschnitten und auch noch den krystallinen Sockel angegriffen. Die N.-Seite des Thales zeigt noch eine Kalkkrone und bildet
eine liegende Falte, in deren Kern Karbon und Porphyr mit eingefaltet sind.
Die Unterlage des Hüfigletschers besteht aus Kalkschichten. Klimatisch zeigt das Thal wie alle höheren Thäler Uris einen
rauhen Charakter. Nur die unterste Stufe bei Bristen ist ständig bewohnt und hat neben der vorherrschenden
Viehzucht auch etwas Feldbau und Obstbaumpflege. Schon bei 1200 m oder wenig darüber beginnen die Alpweiden, und auch diese
sind meist von geringer Ausdehnung. Die höher gelegenen, z. B. im Brunnithal und im obern Etzlithal, werden im
Sommer nur wenige Wochen, ja manche nur wenige Tage mit Vieh beladen und haben darum auch blos kleine und schlechtgemauerte
Hütten, die man für den Winter abdeckt, um die schwachen Dachlatten vor dem Schneedruck zu schützen.
Auch die oft bedenklich morschen Stege über die Bäche werden nach der kurzen Alpzeit abgezogen. Mit dem
Holz muss sparsam umgegangen werden, da das Maderanerthal nicht reich an Wald ist, der zudem nur selten bis 1700 m hinaufreicht.
Dazu ist er von Schluchten, Runsen und Lawinenzügen vielfach zerrissen und zerstückelt. Lawinen sind überhaupt im Maderanerthal
sehr häufig. Das Waldareal macht kaum 7% des ganzen Thalgebietes aus, während auf Fels und Schutt 36%,
auf Firn und Eis 25% und auf Wiesen und Weiden 32% der Gesamtfläche kommen.
Die schönsten und ausgedehntesten Alpen finden sich auf hohen Terrassen der rechten Thalseite, von Oberkäsern bis zur Alp Gnof
(meist um 1900 m hoch). Auf derselben Seite, aber auf einer tiefern Stufe (ca. 1400 m) liegen die schönen,
mit zahlreichen Hütten bestreuten Wiesen und Weiden von Golzeren mit dem hübschen Golzerensee. Ueberall hat man hier einen herrlichen
Blick auf die umliegenden Hochgebirgswelt. Vergl. Uri;
Land und Leute. Altorf 1902. S. auch die Art. Claridengruppe, Hüfigletscher,
Hüfihütte, Kærstelenbach und Windgællen.
(Kt. Uri).
960 m. So heisst die Thalenge zwischen der ersten und zweiten Thalstufe des Maderanerthales.
Wird
begrenzt auf der einen Seite durch die Rasen- und Waldhänge des Lungenstutz und auf der anderen Seite durch
die teilweise bewaldeten Felsabstürze unterhalb der Terrasse von Golzeren.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Aarwangen).
545 m. Gem. und Pfarrdorf, im Thal der Langeten 5 km s. Langenthal. Station der Linie Langenthal-Wolhusen.
Postbureau, Telegraph, Telephon. Gemeinde, mit Bisegg, Ghürn, Mättenbach, Rüppiswil und Wissbach: 264 Häuser, 2093 reform.
Ew.; Dorf: 142 Häuser, 1303 Ew. Landwirtschaft. 3 Käsereien. Je eine Kinderwagenfabrik, Likörfabrik,
Mühle und Säge. Bei Bisegg und Ghürn sind Steinbrüche im Betrieb. Wasserversorgung in den Häusern. 4 Jahrmärkte. Heilbad
Bürgisweiher. Auf der Bisegg (644 m) und der Hochwacht (782 m) schöne Aussicht auf die Alpen vom Säntis bis zur Berra.
Madiswil wird schon in einer Urkunde von 795 erwähnt, in welcher ein Heribold seine Güter zu Madalestwilare
der Kirche zu Rohrbach mit der Bestimmung vergabt, dass der dortige Geistliche für des Donatoren Seelenheil eine Messe zu
lesen habe. Grundherren zu Madiswil waren daneben ferner noch das Kloster St. Johann bei Erlach, die Klöster
St. Urban (bis 1846), Engelberg und St. Gallen,
sowie die Grafen von Kiburg. Die Gerichtshoheit stand bis in die Mitte des 15. Jahrhunderts
den Herren von Grünenberg (bei Melchnau) zu, worauf sie 1480 an die Stadt Bern überging, die 1545 die Leibeigenschaft aufhob.
Der dem Kloster St. Urban gehörende Kirchensatz kam 1579 an Bern.
Auf dem Hunzen und bei Kaseren hat man Refugien
aufgefunden.
(Kt. St. Gallen,
Bez. Sargans).
2240 m. Begraste Kuppe, 4-5 Stunden nw. über dem Dorf Weisstannen. Seine Fortsetzung, der felsige Wannekopf,
erhebt sich unmittelbar über Weisstannen.
(Piz) (Kt. Graubünden,
Bez. Inn).
3101 m. Gipfel in der Ofenberggruppe, 6-7 Stunden ssö. über Schuls; im S.
und W. begrenzt von der Clemgia (Scarlthal), im O. vom Val Sesvenna und dem vor dem Piz Cornet (3033 m) sich hinaufziehenden
(auf der Siegfriedkarte unbenannten) Val dell' Aua, im N. von der wilden Nische und dem Felsentobel Trigl
sowie dem Lischannagletscher. Steht nach NW. über Val Trigl mit dem Piz S. Jon, nach N. (jenseits des Lischannagletschers)
mit dem Piz Lischanna und Piz Triazza, nach O. über Val dell' Aua mit dem gleichfalls vergletscherten Piz Cornet in Verbindung.
Die von der Clemgia her aus SW. in den Bergstock eingeschnittene wilde Schutt- und Felsenfurche des Val
del Poch liegt grösstenteils in den Schichten der obern Rauhwacke (Trias). Oestl. dieser Felsenrinne erhebt sich der Mot
Madlein (2441 m), der dem Piz Madlein in einer Entfernung von 1,5 km direkt südl. vorgelagert ist und an dessen Fuss die
Erzgruben Unterbinnen liegen. Nach NO. setzt sich der Piz Madlein in dem 1,7 km langen, wilden und gezackten
Grat Paraits Sesvenna fort, der gegen die Alp Sesvenna (2093 m) hin in kühnen Terrassen aufsteigt. Die Schafalpen am Madlein
gehören der Gemeinde Schuls. Der Piz Madlein besteht in der Hauptsache aus Triasbildungen, deren älteste
Glieder (alpiner Muschelkalk oder Virgloriakalk,