Grindelwaldthal, tritt bei der
Enge in das Lütschinenthal ein und vereinigt sich bei
Zweilütschinen von rechts mit der Weissen
Lütschine. Sie führt ihren Namen nach der schwarzen
Farbe des Wassers, die von ihren aus Schiefern bestehenden Geschieben
herrührt. Nach der Vereinigung der beiden Quellflüsse wendet sich die Lütschine zuerst nach NW. und
dann nach NO. und durchfliesst auf eine Länge von 5 km ein zwischen der
SchynigenPlatte und der O.-Flanke der Schilthorngruppe
eingeschnittenes, ziemlich enges Thal.
Nachdem sie bei
Wilderswil von links den
Saxetenbach aufgenommen hat, tritt sie unterhalb der Kirche von
Gsteig in die
Ebene
desBödeli ein und ergiesst ihr geschiebereiches
Wasser nach 23 km langem
Lauf in 566 m von links in den
Brienzersee. Nach einer alten Ueberlieferung soll sie ursprünglich zwischen dem
Brienzer- und
Thunersee in die
Aare gemündet
haben, dann aber von den Klosterleuten von
Interlaken künstlich in den
Brienzersee abgelenkt worden sein.
Diese Angabe ist in dieser Fassung ungenau und bezieht sich wohl nur auf Kanalisations- und Verbauungsarbeiten.
Der heute noch in die
Aare mündende
Spühlibach scheint ein ehemaliger Mündungslauf der Lütschine zu sein, durch den diese
einst ebenfalls zur
Aare ging. Die weite
Ebene des
Bödeli zwischen
Interlaken,
Wilderswil undBönigen ist
nichts anderes als ein landfest gewordenes ehemaliges Delta der Lütschine, durch welches der Fluss seinen
Lauf ohne Zweifel
oft verlegt hat. Es ist daher leicht möglich, dass der jetzige
Spühlibach im Mittelalter einen der Mündungsarme der Lütschine
bildete, der dann von den
Mönchen des
Klosters von einem zumBrienzersee gehenden anderen Arm abgeschnitten
worden ist. Damit handelte es sich aber nicht um eine vollständige künstliche Ablenkung, wie dies bei derjenigen der
Kander
durch den Hügelzug von Strättlingen wirklich der Fall gewesen ist. Die
Weisse Lütschine liefert den Elektrizitätswerken
von
Lauterbrunnen (Werk
Grüsch und Werk der
Jungfraubahn) eine Kraft von etwa 1300 Kilowatt und die
Schwarze Lütschine
dem Werk zu
Grindelwald eine solche von 110 Kilowatt.
4 km
s. vom DorfSaint Martin, mit dem er durch eine kleine
Brücke über die
Borgne und einen den steilen rechtsseitigen
Thalhang erklimmenden Fussweg in Verbindung steht. 21
Häuser, 70 kathol. Ew. Es ist hier gegenwärtig eine Kirche im Bau,
da in Bälde eine die
Weiler links der
Borgne umfassende Kirchgemeinde
La Luette errichtet werden soll. 1 km
oberhalb
La Luette überschreitet die Poststrasse nach Evolena die tiefe und schmale
Schlucht der
Borgne auf dem kühn geschwungenen
PontNoir.
französisch
La Lucelle (Kt. Bern
und Solothurn).
800-362 m. Nebenfluss der
Birs. Entsteht aus der Vereinigung zweier Quellarme,
deren einer von
Pleigne und deren anderer von
Bourrignon herkommt, und durchfliesst von der
Mühle von
Bourrignon an eine tiefe
und enge
Schlucht, an deren
Sohle man Ueberreste von Stauwehren aus der Zeit, da die Eisenwerke noch arbeiteten,
sehen kann. Nach etwa einem km erweitert sich die mit dichtem
Buchen- und Tannenwald bestandene
Schlucht etwas, um einem
WeierPlatz zu machen, der von einem quer über den Fluss gezogenen Wehr aufgestaut worden ist. Von ihrem Austritt aus
diesem
Weier bildet die immer noch in einem engen Waldthal fliessende
Lützel auf eine Strecke von 11,5 km die Landesgrenze
zwischen der
Schweiz und dem deutschen Reich. Beim Klösterle (Gemeinde
Kleinlützel) tritt sie ganz auf Schweizerboden über,
geht durch ein etwas weiteres, malerisches Thal mit kühnen Felsformen, durchfliesst das schöne
Solothurner
Dorf
Kleinlützel, tritt neuerdings in ein
Tobel ein und bricht am Fuss der das
Berner Dorf
Röschenz tragenden
Höhe durch eine
Miniaturkluse, um nach 26,5 km langem
Lauf (wovon 15 km auf Schweizerboden) 1,3 km oberhalb
Laufen in 362 m von links in die
Birs zu münden. Sie nimmt nur ganz unbedeutende
Bäche auf. Ihrem linken Ufer folgt eine gute Strasse,
die die kürzeste Verbindung zwischen
Pruntrut und
Laufen bildet, vom
Weier bis zum Klösterle auf deutschem Boden liegt, von
beiden Grenzstaaten gemeinsam unterhalten wird und in Bezug auf Zollverhältnisse als neutrale Zone gilt. Seit einiger Zeit
trägt man sich mit dem Gedanken, längs dem rechten schweizerischen Ufer eine Eisenbahn zu bauen, die
die
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