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Kathedrale enthält endlich noch seit 1903 eine von Orgelbauer Kuhn in Männedorf (Kanton Zürich) gelieferte prachtvolle Orgel, die an die Stelle der schadhaft gewordenen früheren Orgel ans dem Jahr 1738 getreten ist.
Von den sieben Glocken der Kathedrale hat die grösste einen untern Durchmesser von 2,1 m. Alle 12 Glocken der Stadt Lausanne (7 in der Kathedrale, 4 in der Kirche St. François und eine in St. Laurent) sind 1898 und 1899 repariert und neu gestimmt worden. Ihr Geläute gilt als eines der überhaupt schönsten. Der 57 m hohe Glockenturm ist von kreuzförmig vortretenden Streben flankiert, die 4 Ecktürmchen (die südlichen viereckig, die nördlichen rund) tragen. Im untern Geschosse ist das Staatsarchiv untergebracht.
Eine Treppe von 245 Stufen führt zu der 45 m über dem Boden liegenden Terrasse, die eine prachtvolle Aussicht auf Stadt, See und Alpen gewährt und von dem achteckigen Spitzhelm des Turmes noch um 12 m überragt wird. In einer Höhe von 30 m über dem Boden führt eine mit Steingeländer und kleinen Türmchen versehene Plattform rings um den Turm. Ein weiterer Turm stand einst über dem Chor der Kathedrale. Nachdem er 1657 und 1825 vom Blitz getroffen und eingeäschert worden, hatte ihn der Architekt Perregaux neu aufgebaut. Es entstanden aber bald ernsthafte Besorgnisse über die Festigkeit des ihn tragenden Schlusssteines des Chorgewölbes, so dass der Staat dem Druck der öffentlichen Meinung nachgeben musste und, unterstützt von einer freiwilligen Geldsammlung im ganzen Kanton, eine durchgreifende Wiederherstellung des Bauwerkes beschloss.
Nach dem von dem berühmten französischen Architekten Viollet le Duc zu diesem Zweck entworfenen Bauplan begann man zunächst mit der Erstellung des jetzigen, 75 m hohen Zentralturmes. Der ihn tragende Schlussstein wird von den vier grossen Pfeilern gestützt, die im Schnittpunkt von Chor, Querschiff und Langschiff stehen. Dieser Teil der Kathedrale macht jetzt, von der Strasse zur Caroline aus gesehen, mit seinen über dem Dach des Umganges rings um das Chor aufsteigenden acht Strebepfeilern einen sehr guten Eindruck. Nördl. und südl. vom Chor lehnen sich endlich an das Querschiff noch zwei weitere Türme, die aber unvollendet sind und von den Bernern erstellte vierkantige Dächer tragen.
Das grosse Portal, der Haupteingang der Kathedrale, liegt am Fusse des Kreuzes und stammt aus der Zeit der Montfalcon (16. Jahrhundert). Ueber ihm sind in der 15 m hohen Fassade Spitzbogengewölbe eingelassen, die mit zahlreichen religiösen Skulpturen (Abschnitte aus dem Leben der Jungfrau Maria und der Kindheit Christi, Leidensgeschichte, Joseph und Maria, Flucht nach Aegypten etc.) geschmückt sind. Die 1892-1904 vorgenommene Wiederherstellung dieses Portales hat zur Aufdeckung des aus dem 13. Jahrhundert datierenden ursprünglichen Einganges geführt, der nüchtern gehalten, aber gerade in seiner Einfachheit sehr schön ist.
Einen zweiten Eingang zur Kathedrale bildet in der S.-Front die sog. Apostelpforte (Porche des Apôtres), die 1880 und 1881 mit einem Aufwand von 64745 Fr. restauriert worden ist und eines der schönsten Meisterwerke gotischer Kunst in der Schweiz ist. Dieser rechtwinklig angelegte, von einem Spitzgiebel und einem achteckigen Türmchen überragte Torbau wird von 72 Säulen getragen (einschliesslich der um die äussern Ecken der Vorhalle angeordneten 32 Säulen). Im Innern zieren ihn 12 Statuen von Propheten und Heiligen, die einst bemalt und vergoldet gewesen sind und lange Zeit als Darstellung der Apostel (woher der Name der Pforte) gedeutet wurden. Die das Gewölbe tragenden Schildbögen schmücken 80 Bildwerke, die kräftig aus der Mauer hervortreten und deren jedes von einem dreigeteilten Tabernakel überragt wird, das jeweilen zugleich als Basis der darüber befindlichen Darstellung dient.
Die Vorstudien zur zeitgemässen Wiederherstellung der Kathedrale wurden 1860 an Hand genommen. Die Bauarbeiten begannen 1873 und sind noch heute nicht völlig abgeschlossen. Im Zeitraum 1873 bis Ende 1901 hat der Staat Waadt für diese Restauration 1178405 Fr. ausgegeben, an welche Summe die «Association pour la restauration artistique de la Cathédrale» einen Beitrag von 172832 Fr. leistete.
Das Schloss, zuerst Residenz der Bischöfe, dann Sitz der Berner Landvögte und seit 1803 der Waadtländer Regierung, ist 1397 im Bau begonnen und 1431 vollendet worden. Als Vorbild haben dem massiven viereckigen Steinbau mit seinem Obergeschoss aus roten Backsteinen, seinen Mordgängen und den 4 flankierenden Türmchen die alten piemontesischen Burgbauten gedient, deren Stil übrigens auch beim Bau der Schlösser von Vufflens und Estavayer massgebend gewesen ist.
Vor seiner S.-Front steht das Denkmal des Patrioten Major Davel. Im Innern hat das sog. Bischofszimmer seine ursprüngliche Decke und den vom Bischof Montfalcon erbauten Monumentalkamin noch bewahrt. Gegenüber dem Schloss und neben dem kantonalen Gerichtsgebäude steht das 1803 erbaute Grossratsgebäude mit seinem Giebeldach in altgriechischem Stil. Die am gleichnamigen Platz stehende Kirche Saint François stammt aus der Mitte des 13. Jahrhunderts; in ihrem 1442 neu erbauten Schiff hielt das Konzil von Basel 1448 seine Sitzungen ab. Die Kirche und ihr von 4 Schautürmchen flankierter eleganter Glockenturm (1528 erstellt) sind 1892-1904 restauriert worden.
Die Kirche Saint Laurent am Platz gleichen Namens ist 1719 in jesuitischem Stil erbaut worden. Die auf Grund von freiwilligen Gaben 1840 erstellte Kirche von Ouchy ist 1902 vergrössert und restauriert worden. Sie diente bis 1870 neben dem landeskirchlichen auch noch dem anglikanischen Gottesdienst. Am hat man endlich auch in Chailly eine reformierte Kirche eingeweiht. Der 1799 gegründeten römisch-katholischen Kirchgemeinde dient die an der Rue du Valentin stehende Pfarrkirche zu Notre Dame (1832-35 erbaut).
Die freikirchliche Gemeinde verfügt über die Kapellen in den Quartieren Les Terreaux, Martheray, La Pontaise und Villard. Eine deutschreformierte Kirche steht oben im Quartier La Mercerie, eine von der Prinzessin Sayn gestiftete katholische Kapelle in Croix d'Ouchy, eine Kapelle der freien deutschen evangelischen Gemeinschaft in Martheray, eine Kapelle der Darbysten an der Place du Flon, eine Kapelle der Wesleyaner in Valentin, eine Kapelle der apostolischen Kirche oder der Irwingianer in der Solitude, eine anglikanische Kapelle in Grancy, eine Presbyterianerkapelle an der Avenue de Rumine und eine Synagoge in Grand Chêne. Das Lokal der Heilsarmee endlich befindet sich in der Rue Saint Martin.
An der Place de la Palud, einem einstigen Stück Sumpfland (palus), steht das der Gemeindeverwaltung ¶