reizend schön gelegen. Die in einem
Wald von Obstbäumen halb versteckte Kirche muss schon vor 1036 gestanden haben und ist
vor Kurzem umgebaut worden. Altes Beinhaus und ebenfalls altes Rathaus. Neues Schulhaus; Armenhaus. Gemeinnützige Gesellschaft;
Alters-, Kranken- und Sterbekasse. Einer der Dorfbrunnen trägt eine Statue
Tells.
Küssnacht, früher Küssenachum,
war zuerst Eigentum der
Grafen von
Lenzburg, kam dann an das elsässische Kloster
Murbach und 1291 an
das HausHabsburg.
Auf einer Anhöhe ö. über dem Dorf sieht man noch Reste einer Burg, auf der einst Gessler gehaust haben soll; 1,5 km nö.
vom Dorf in der
Hohlen Gasse die
Tellskapelle. 1361 erwarb das Kloster
Engelberg den
OrtMörlischachen, den
es 1440 an die
Schwyzer abtrat, nachdem diese ihn schon 1421 in ihr Burgrecht aufgenommen hatten. In der von seinem Vater
ererbten Burg
Küssnacht wurde Jost von Silinen geboren, der der Reihe nach Propst zu
Beromünster,
Bischof von Grenoble und
dann
Bischof von
Sitten und während der Burgunderkriege der hauptsächlichste Unterhändler des Königs Ludwig XI. von Frankreich
bei den
Eidgenossen war.
Tagsatzungen fanden in
Küssnacht 1423 und 1658 statt. Der
Ort hatte unter der französischen Invasion (1798/99) viel zu leiden.
Bürger von
Küssnacht war der unter der helvetischen Republik als Präfekt des Kantons
Waldstätten und
Kommissar von Nidwalden
amtende Trutmann. 1828 spielte man in
Küssnacht den «Wilhelm
Tell» mit Gesslers Tod in der
Hohlen Gasse. 1831 machte
der Bezirk
Küssnacht mit den übrigen Bezirken des äusseren Kantonsteiles gemeinsame Sache, worauf er im Juli 1833 von
Schwyzer
Truppen besetzt aber schon am 4. August von eidgenössischen Truppen wieder entsetzt wurde. Unruhen 1833 und 1838. Im
Sonderbundskrieg 1847 von eidgenössischen Truppen besetzt. 1810 hat man eine irdene
Vase mit 4000 Stuck römischen Münzen
aufgefunden.
(Kt. Schwyz,
Bez. und Gem. Küssnacht).
530-1800 m. So nennt man den gegen
Küssnacht gerichteten Hang des
Rigi.
Gute Fusswege führen bis zur Seebodenalp (1040 m), wo seit kurzer Zeit Gasthöfe erbaut worden sind.
Der Hang an den
untern Abschnitten mit
Wiesen und Obstbäumen bestanden, weiter oben Alpweiden und
Wald.
Zusammen stehen hier 66
Häuser mit 433 kathol.
Ew.
Hauptbeschäftigung der Bewohner sind Acker-, Weinbau und Obstbau, Viehzucht und Milchwirtschaft. Weinbau im
Seethal. Die
Viehstatistik ergibt folgende Zahlen:
1886
1896
1901
Rindvieh
7447
8371
8481
Pferde
262
311
389
Schweine
1582
2045
1958
Ziegen
1448
1574
1341
Schafe
98
43
26
Bienenstöcke
1307
1564
1494
In den höher gelegenen Teilen des Bezirkes ist auch die
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