das Küsnachter Memorial. Snelldenkmal
am See). 1832 fand das neu gegründete kantonale Lehrerseminar im Gebäude der Johanniterkomthurei
seine Unterkunft; hier werden heute noch die zürcherischen Primarlehrer gebildet. Unter den Direktoren der Anstalt ragten
namentlich Dr. Thomas Scherr (1832-1839) und Dr. Heinrich Wettstein (1875-1895) als bedeutende Pädagogen hervor. Das Seminar
zählt durchschnittlich 180-230 Zöglinge. Der das Dorf durchfliessende wilde
Küsnachterbach (s. diesen
Art) hat durch plötzlich einsetzendes Hochwasser nach schweren Gewittern zweimal, 1778 und 1878, grosse Verwüstungen angerichtet.
Heute ist er verbaut.
Vergl. Vögelin,
Sal. KonradSchmid, Komthur zu Küsnacht (im Zürcher Taschenbuch. 1. Serie 1862). Zürich
1862. - Zeller-Werdmüller,
H. DasRitterhausBubikon (in den Mitteilungen der Antiquar. Ges. zuZürich.
Band 21). Zürich
1881/1886. - Grob, C. DasLehrerseminar in Küsnacht.Zürich
1882. - Meyer, J. Hch. Blätter aus der Geschichte von Küsnacht.Zürich
1863. -
Hahn, J.
Rud. Die Kirchezu Küsnacht (im Anzeiger für schweizer. Altertumskunde 1886). -
Binder, J. J. Küsnacht's Unglück inzwei Jahrhunderten 1878-1778.Zürich
1878. - Dändliker, C. KomthurSchmidvon Küsnacht (im Zürcher Taschenbuch auf 1897).Zürich
1897. -
Dändliker, C., H. Flach und H. Frey. Küsnacht amZürichsee. Zürich
1900.
(Kt. Zürich,
Bez. Meilen).
Wildbach; entspringt etwa 1,5 km n. vom
Pfannenstiel beim
HofGuldenen in 800 m,
fliesst von da auf eine Länge von etwa 4,5 km nach NW., biegt dann nach SW. ab und mündet nach 8 km langem Gesamtlauf von
rechts in den
Zürichsee als einer seiner grössten Zuflüsse. Er sammelt auf dem breiten
Rücken und auf
den Plateauflächen zwischen 800 und 600 m eine sehr bedeutende Wassermenge und hat sich von der
Tobelmühle (602 m) an eine
tiefe
Schlucht (das sog. Küsnachtertobel) eingeschnitten, aus der er gerade beim Dorf
Küsnacht in 434 m heraustritt.
Infolge des stets fortdauernden Einschneidens bringt der Bach bei Hochwasser massenhaft Geschiebe mit,
so dass sein Delta immer weiter in den
See hinauswächst. Der ältere Teil dieses Deltas, das sog.
KüsnachterHorn, bildet
darum einen scharfen Vorsprung, dessen schöne Baumgruppe weithin sichtbar ist. Der Bach hat durch seine Hochwasser dem Dorf
schon zu wiederholten Malen schweren Schaden zugefügt. So erwähnen die Chroniken z. B. eine Ueberschwemmung
von 1763. Die schlimmste war aber die vom Oben im Sammelgebiet waren gewaltige Gewitterregen niedergegangen;
der
rasch hochangeschwollene Bach riss die
Tobelmühle mit und brachte Balken,
Bäume, Steine, Felsblöcke herunter. An der gleich
vor dem Ausgang des
Tobels über den Bach führenden oberstenBrücke stauten sich die Massen, so dass
das
Wasser 6 m hoch über das Strassenniveau stieg. In einer halben Stunde wurden 44 Gebäude vollständig weggerissen und 7 schwer
beschädigt. 63 Personen verloren dabei das Leben.
Der Schaden wurde auf 180000
Gulden (420000 Fr.) geschätzt. In wenig verminderter
Wucht wiederholte sich die Katastrophe 100 Jahre später, am 3./4. Juni 1878. Zum Glück trat diesmal
aber die Stauung erst bei der letzten, untersten,
Brücke ein, so dass nur der unterste Dorfteil geschädigt wurde. Immerhin
ertrank
ein Mann und wurde eine
Scheune ganz zerstört. Der Schaden an Gebäuden und Kulturen betrug diesmal 85000 Franken.
Jetzt ist solchen Verwüstungen durch eine gründliche Korrektion vorgebeugt, die mit Unterstützung
des Bundes und Kantons 1895-1900 ausgeführt wurde und 248000 Fr. gekostet hat. Im Ganzen wurden 107 Thalsperren aus
Holz
oder
Stein errichtet; während die grösste davon 6,7 m hoch ist, beträgt die durchschnittliche
Höhe der meisten übrigen
etwa 1 m. Dadurch wird das Einschneiden des
Baches und das Nachrutschen der Gehänge verhindert. Das durch
einen Fussweg zugänglich gemachte Küsnachtertobel ist heute ein beliebtes Ausflugsziel.
Bezirk des Kantons Schwyz.
Fläche 2930 ha, 3562 Ew., also 121 Ew. auf einen km2. Grenzt im O.
an den
Zugersee, im
S. an den
Rigi und im N. und W. an den Kanton Luzern.
Umfasst nur die eine politische Gemeinde Küssnacht, die in die 4 Zehnten
Küssnacht (mit
Küssnachtberg und
Seeboden),
Haltikon (mit
Lippertswil),
Immensee (mit
Ober Immensee und
Kiemen) und
Mörlischachen (mit
Bischofswil) zerfällt. 3562 Ew., wovon 92 Reformierte und 3294 deutscher Zunge; 456
Häuser und 721 Haushaltungen. 14 Schulhäuser.
Die Alpweiden gehören 8 Korporationen. Fruchtbare Gegend. Hauptbeschäftigung der Bewohner sind Obstbau, Viehzucht, Alp-
und Waldwirtschaft. 5
Sägen. Die Viehstatistik ergibt folgende Zahlen:
1886
1896
1901
Rindvieh
1976
1980
2247
Pferde
38
53
72
Schweine
546
944
1030
Schafe
23
25
16
Ziegen
62
101
60
Bienenstöcke
279
434
439
Die Industrie ist vertreten durch eine
Glashütte, eine Seifenfabrik, 3 Gerbereien und mehrere Käsereien. Eine Kiesgrube.
In
Bethlehem steht eine grosse Erziehungsanstalt, mit der ein Seminar für künftige Missionäre verbunden
ist. Den Bezirk bedient die Gotthardbahn (Strecke
Luzern-Goldau) mit den Stationen Küssnacht und
Immensee.
Strassen:
Arth-Küssnacht,
Küssnacht-Weggis,
Luzern-Meggen-Küssnacht, Rotkreuz-Aargau,
Risch-Cham-Zug. Dampfbootstationen Küssnacht
(Vierwaldstättersee)
und
Immensee
(Zugersee). Seit 1770 ist man bestrebt, die beiden
Seen zu industriellen Zwecken mit einander zu verbinden. Da
der
Spiegel des
Vierwaldstättersees in 436,9 m, der des
Zugersees in 416,6 m liegt, würde man einen Fall
von 20,3 m zur Ausnutzung erhalten.
(Kt. Schwyz,
Bez.
Küssnacht). 440 m. Gem. und Pfarrdorf, Hauptort des gleichnamigen Bezirkes, am hintern Ende der
Küssnachter Bucht des
Vierwaldstättersees und am NW.-Fuss des
Rigi. 10 km onö. Luzern.
Station der Gotthardbahn
und der Dampfboote. Postbureau, Telegraph, Telephon. 167
Häuser, 1355 kathol. Ew. Hauptbeschäftigung der Bewohner sind Ackerbau
und Viehzucht, Gemüse- und Obstbau. Daneben je eine
Glashütte, Gerberei, Kirschwasserbrennerei und Seifenfabrik. Eine Buchdruckerei;
mechanische Werkstätten.
Holz-, Vieh- und Käsehandel. Besuchte Sommerfrische mit verschiedenen Gasthöfen. Badanstalt. Das
Dorf ist
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