(Kt. Zürich,
Bez. Bülach).
440 m. Gem. und Pfarrdorf, am Altbach und an der Strasse Zürich-Eglisau. Station der Linie Zürich-Kloten-Winterthur.
Postbureau, Telegraph, Telephon. Gemeinde, mit Egetswil und Geerlisberg: 196 Häuser, 1363 reform. Ew.; Dorf: 161 Häuser, 1105 Ew.
Ackerbau und Viehzucht. Eine Seidenzwirnerei und eine Eisenkonstruktionswerkstätte. Im Hagenholz mehrere Grabhügel aus
der Hallstatt Periode; Fund einer Münze aus der Eisenzeit. Grosse römische Ansiedelung im Aalbühl, eine andere im Dorf
Kloten und eine dritte auf Hohfurren bei Geerlisberg. Der Name Kloten ist nicht sicher römischen Ursprungs.
Die Behauptung, dass er von der Claudischen Legion herrühre, könnte richtig sein, wenn überall da, wo man Legionsziegel
fand, auch wirklich Legionen gestanden hätten. Monumental- und Münzfund aus römischer Zeit. Im Dorf, das an der alten
Römerstrasse von Zürich
nach Winterthur lag, hat man römische Gräber gefunden. Nach Kloten nannte sich ein
Zürcher Rittergeschlecht (1219-1409), ebenso ein Dienstmannengeschlecht, das von 1300-1387 auf Neu Regensberg sass.
Schon der Chronist Stumpf kannte die Lage der einstigen Burg Kloten nicht mehr. Nach den Memorabilia Tigurina gehörte der
Zehnten ursprünglich dem Kloster Wettingen. Grossmünster und Spital zu Zürich
hatten in der Gemeinde Güter. Der
Ort kam mit der Grafschaft Kiburg an die Stadt Zürich und gehörte dann in der Folge zum Untern Amt der Landvogtei Kiburg. 1799 Hauptquartier
des österreichischen Erzherzogs Karl, später Einquartierung russischer und nachher auch noch französischer Truppen. 1155:
Chlotun; 1219: Glotun; 1225: Chloton. Vergl. Keller, Ferd. Die röm. Gebäudezu Kloten (Mitteilungender Antiquar. Gesellsch. inZürich.
Band I). Zürich
1838. - Keller, Ferd. Römische Ansiedelungen in der Ostschweiz. 2 Abt. (Mitteilungender Antiquar. Gesellsch. inZürich.
Bd 12 und 15). Zürich
1860 und 1866. - Winterthurer Neujahrsblatt 1830. - Neue Zürcher Zeitung. 1890,
Nr. 152.
französisch Cluse. So nennt man Erosionsthäler oder -schluchten quer zum Streichen eines
oder mehrerer Faltenzüge, wie sie besonders schön im Juragebirge ausgebildet sind.
Die Klusen sind für den Verkehr und
in strategischer Beziehung wichtig und deshalb im Altertum und Mittelalter meist durch feste Burgen gesperrt gewesen.
oder Oberklus (Kt. Basel Land,
Bez. Arlesheim,
Gem. Pfeffingen). 445 m. Burgruine; zusammen mit den ebenfalls in Trümmern liegenden Schlossern
Münchberg und Tschäpperli w. über Pfeffingen auf dem Höhenzug, der einst das Schloss Pfeffingen
trug. Diese Burgen sind zum
Teil römischen Ursprungs, da sich vom Dorf Blauen eine Römerstrasse über die Höhe zog und bei Tschäpperli
verzweigte, um einerseits (der sog. Heerweg) nach Therwil, Oberwil und Allschwil und andererseits hinter Klus und Münchberg
durch nach Aesch zu führen.
Der älteste Bestandteil von Klus war ein kleiner runder Turm mit 2 m dicken Mauern, an den später die übrigen Gebäude
sich anschlossen. Im Mittelalter war das Schloss Eigentum der burgundischen und fränkischen Könige und
dann des Bischofs von Basel.
Dieser hatte es wahrscheinlich mit Pfeffingen und der ganzen Umgegend den Grafen von Thierstein zu Leben
gegeben. Von diesen ging es später wohl als Afterlehen, vielleicht durch Erbtöchter, an die Familie Schaler in Basel
über, gleich
wie Münchberg an die Münch. Das Schloss Klus oder Schalberg wurde durch des Erdbeben von 1356 zerstört und später nicht
mehr aufgebaut.
In der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts gehörten die Schaler und Münch zu den bedeutendsten Edelleuten der Stadt Basel
und zu der Adelspartei der Psitticher, die im Kampf gegen Rudolf von Habsburg ihren Bischof Heinrich von
Neuenburg
unterstützten, während sich die Sterner an die Feinde anschlossen. In der Folge traten aber diese beiden Familien zu Oesterreich
über und empfingen vom ihm Lehen, die Schaler Habsheim und die Münch Ottmarsheim und Landser im Elsass, wo sie ihre Mitbürger
mit Zöllen belästigten. So wurden die Schaler der Stadt Basel, der sie von 1265 bis 1371 7 Bürgermeister
gegeben hatten, allmählig entfremdet. 1526 verkaufte Franz Schaler Benken mit allen Rechten an Basel.
Der letzte dieses Geschlechtes,
Franz Schaler, fiel 1569 in der Schlacht bei Moncontour auf seiten der Hugenotten.
Quellen.
Quiquerez, Aug. Les monuments de l'ancien érêché de Bâle; les châteaux. 4 Bände Manuskript (auf der Universitätsbibliothek
zu Basel).
1300-1000 m. So heisst der stark eingeengte unterste Abschnitt des bei Reidenbach
oberhalb Boltigen von links auf das Simmenthal ausmündenden Reidigenthales.
Das Thal ist mit seinen Verzweigungen
in die Gruppen der Kaiseregg und des Bäderhorns eingeschnitten und wird von einem ziemlich wasserreichen Wildbach durchflossen.
Fussweg über die Reidigenalp nach Jaun.
Von der Klusalp aus führt über einen steilen Schutt- und Felshang ein anderer Fussweg
hinauf zu der von einem weiten Felsenzirkus (Widdergalm, Kaiseregg, Schafberg, Rothekasten) umrahmten Walopalp
(See in 1626 m).
In der Klus 3 km oberhalb Reidenbach ehemalige Steinkohlenmine, in der man zahlreiche Versteinerungen findet.