(Kt. Aargau,
Bez. Lenzburg).
648 m. Hügelrücken; zwischen
Wildegg und
Brunegg,
Möriken und
Birr; streicht auf eine Länge von 3 km
O.-W. Dachförmiger Ausläufer des
Jura rechts der
Aare. Völlig bewaldet. Der
N.-Hang heisst
Birrenberg. Trägt am W.-Ende die
Burg
Wildegg und am O.-Ende die Burgruine
Brunegg. Beide Burgen durch einen dem
Kamm folgenden guten Fussweg
verbunden. Sehr schöne Aussicht. Der Name vom althochdeutschen kestinne = mittelhochdeutschem kesten = Kastanie.
Die baufällig gewordene Pfarrkirche wird abgetragen und durch ein neues Gotteshaus ersetzt.
Heimat des Volksschriftstellers
Josef Joachim.
Nahe Kestenholz stand einst das
Dorf OberKappelen, das wie Oberwerd
(Neuendorf) und andere Siedelungen von den
Guglern zerstört und nachher nicht wieder aufgebaut worden ist.
Auf dem Hohlacker eine vom prähistorischen
Menschen bewohnte
Höhle, im Unterfeld Reste einer Römersiedelung.
oder Kyburg (Kt. Zürich,
Bez. Pfäffikon).
632 m. Gem. und Pfarrdorf, auf einem Molasseplateau über dem linken Ufer derTöss; 3 km
sw. der Station
Sennhof-Kiburg der Tössthalbahn (Winterthur-Wald). Postablage, Telephon. Gemeinde, mit
Brünggen und einem
Teil von
Billikon: 66
Häuser, 358 reform. Ew.; Dorf: 34
Häuser, 159 Ew. Viehzucht. Einzelfund aus römischer Zeit. Alemannensiedelung,
1028: Chuigeburch; später Chiuburg, Choburg; der Name wahrscheinlich keltischen
Ursprungs, aber unsicherer Herleitung.
Hauptanziehungspunkt der ganzen Gegend ist die stolze Veste Kiburg oder Kyburg, einst die wichtigste
Feudalburg zwischen
Limmat und
Bodensee und heute noch prächtig erhalten. Sie steht malerisch auf kühnem Felsvorsprung und
bietet eine reizende Fernsicht. Wird 1027 zum erstenmal erwähnt, als König Konrad II. den
Grafen Wernher von Kiburg, den
Freund des geächteten Herzogs Ernst von Schwaben, im Erbstreit um Burgund hier belagerte. Das
Schloss
wurde genommen und zerstört, bald aber wieder aufgebaut und kam nun an die
Grafen von Dillingen. In der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts
tritt
Graf Hartmann von Dillingen auf. Im Kampf zwischen Kaiser und Papst schwur er letzterem Treue. Abt
Ulrich von St. Gallen
belagerte ihn deshalb und zerstörte Kiburg 1079 neuerdings. Des
Hauses Macht hob sich aber rasch wieder, die
Grafen
wurden bald mächtige Fürsten und Lehensherren eines zahlreichen niederen Adels, machten die Burg zum Mittelpunkt ihrer
linksrheinischen Besitzungen und nannten sich
Grafen von Kiburg. Sie beerbten 1172 die
Grafen von
Baden-Lenzburg, 1218 die
Zähringer, erhoben 1178
Diessenhofen und 1180
Winterthur zu Städten.
GrafUlrich († 1228) war ein treuer Anhänger der Hohenstaufen. Sein Sohn Hartmann IV. vermählte sich 1218 mit Anna von
Savoyen; auch seine andern Kinder heirateten Angehörige mächtiger Geschlechter. Die Kiburger überragten
damals alle andern Edeln Schwabens durch ihre Schätze und Reichtümer. Mit dem Tode des kinderlosen Hartmann des Aeltern
(1264) starb der Mannesstamm der mächtigen Kiburger aus; das reiche
Erbe ging an den Neffen Rudolf von
Habsburg über, der
öfters hier verweilte.
Als König verwahrte er in der Schlosskapelle die Reichskleinodien und Reliquien. Er und seine Nachfolger
setzten Vögte ins
Schloss. Einer derselben, Hug der Tumbe, erhielt 1369 die
Grafschaft als
Pfand; 1377 ward sie an Johann von
Bonstetten verpfändet, 1384 an die
Grafen Donatus und
Diethelm von
Toggenburg; von diesen ging sie 1402 an des erstern Tochter
Kunigunde und ihren Gemahl
Graf Wilhelm von Montfort-Bregenz über, die auf Kiburg wohnten. 1417 wurde
die
Grafschaft Reichspfand, 1424 kaufte sie die Stadt
Zürich und setzte Landvögte hin. Im alten Zürichkrieg gaben die Zürcher
die
Grafschaft als Preis des Bündnisses an Kaiser Friedrich von
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