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langsam aber regelmässig bis zum Weissenstein (1399 m) an Höhe abnehmen. Auch von da an werden sie, trotz der verminderten Faltenzahl und Breite des Gebirges, immer niedriger und erreichen bei Olten nicht mehr 1000 in und bei Aarau nicht mehr 800 m. Die letzte Kette hat ihren höchsten Punkt in 863 m. Im Süd- und Mitteljura findet man somit über den bewaldeten Hängen noch Sennberge (Weideflächen), während die Ketten des Nord- und Ostjura bis zu oberst völlig mit Wald bestanden sind.
Die höchsten. Gipfel des Gebirges stehen an seinem innern Rand und zwar im Südjura. Hier haben wir in der Kette des Reculet (n. vom Pays de Gex bei Genf) den Grand Crédo (1624 m), Reculet (1720 m), Crêt de la Neige (1723 m) und Colombier de Gex (1691 m), alle auf französischem Boden und in der Höhenregion der Sennberge. Der höchste Juragipfel in der Schweiz ist der Mont Tendre (1680 m). Ihm folgt die Spitze der Dôle (1678 m). Die Dôle bildet eine eigene Kette, mit der mehrere sekundäre Falten verschmelzen und die im O. vom Mont de Bière (1528 m) und Mont Tendre (1680 m) abgelöst wird.
Alle diese Falten zeigen von SO. her gesehen nur wenig gegliederte, nahezu horizontale und der obern Waldgrenze parallele Kammlinien. An dieses Gebiet des Waadtländer Hochjura oder der Dôle schliesst sich im NW. eine andere lange Kette an, die von Mijoux (nw. der Valserine, Departement Ain) her kommt und den zum Teil bewaldeten breiten Bergstock des Noirmont sö. über dem Jouxthal bildet. Dieser verbreitert und gabelt sich südl. Vallorbe in zwei Aeste, die zusammen das weite Hochthal von Vaulion (1000 m) umschliessen und deren nördlicher die Dent de Vaulion (1486 m) trägt. Es endigt somit der Waadtländer Hochjura am Lac de Joux und an der Orbe.
Die breite Mulde des Jouxthales (Vallée de Joux), die vom Plateau von Les Rousses (französ. Departement Jura) herkommt und SW.-NO. streicht, wird von der Orbe durchflossen. Diese bildet hier drei Seen, den auf französischem Boden liegenden kleinen Lac des Rousses und den Lac de Joux mit seinem Anhängsel Lac Brenet. Die Mulde des Jouxthales, deren tiefster Punkt in 1009 m liegt, wird ihrerseits wieder durch mehr oder weniger abradierte Faltungen niederer Ordnung gegliedert und ist mit Moränenschutt jurassischer Herkunft überführt.
Nw. über dem Jouxthal liegt die Kette des Mont Risoux, die auf eine Länge von 33 km, parallel dem Hauptkamm des Gebirges, die Grenze zwischen dem Kanton Waadt und dem französischen Departement Doubs bildet. Sie erhebt sich zwischen den Muldenthälern von Joux (Waadt) und Mouthe (Doubs) und besteht aus drei Hauptfalten. Die zwei nördlichen vereinigen sich s. von Mouthe zum breiten und stark bewaldeten Rücken des Noirmont (1240 m; Departement Doubs), der als einzelne Falte sich nach NO. fortsetzt, dann gegen N. abbiegt und mit der S.-Falte des Mont Risoux zum malerischen Mont d'Or (1463 m) verschmilzt.
Dieser bildet w. vom Col de Jougne (Departement Doubs) einen von Malmwänden eingefassten halbkreisförmigen Felsenzirkus. Die Falte des Mont Risoux, deren Kammlinie von der Roche Bernard bis zum Mont d'Or die Landesgrenze zwischen der Schweiz und Frankreich folgt, ist ein regelmässig gestalteter Rücken mit dem Gros Crêt (1423 m) als höchstem Punkt. Am Col de Jougne schalten sich mehrere wenig hohe und kurze Ketten ein, die vom Suchet und Chasseron zu einer neuen grossen Kette zwischen der Orbe und Areuse abgelöst werden. Es ist somit der Col de Jougne eine Einsattelung zwischen zwei Faltensystemen, deren einzelne Glieder sich nicht mit einander vereinigen sondern einander ablösen, da die Falten des Risoux von der allgemeinen Richtung der Ketten in diesem Gebirgsabschnitt abweichen (vergl. die orographische Skizze). Er bildet ein totes Thal mit durch Erosion entstandenen Klusen, durch das der einstige Rhonegletscher zu wiederholten Malen gegen Pontarlier und das Thal der Loue vorgerückt ist.
Die Gruppe des Mont Suchet und Chasseron besteht aus drei Hauptfalten, deren südlichste den auf der Grenze zwischen der Waadt und Neuenburg zum Neuenburgersee absteigenden Mont Aubert (1342 m) bildet. Diese Falte gehört der Kette des Suchet (1596 m) und der der Aiguille de Baulmes (1563 m) zugleich an, weil diese beiden Berge zwei Sequankämme (mittlere Malmstufe) einer und derselben Falte sind, die bis zu den untern Stufen des Dogger ausgewaschen worden ist (vergl. den Art. Aiguilles de Baulmes).
Die mittlere Falte des Systems trägt den Chasseron (1611 m), den über dem Zirkus des Creux du Van liegenden Soliat (1465 m) und die die Areuseschlucht (Gorges de l'Areuse) beherrschende Montagne de Boudry (1388 m). Hier ist diese Kette von der Areuse durchschnitten und von ihrer Fortsetzung, dem das Schloss Rochefort tragenden Rücken, abgetrennt worden. Sie zieht sich von da mit langsam abnehmender Höhe weiter bis zum Wald von Serroue über Corcelles. Die dritte Falte endlich, die N.-Kette des Chasseron, begrenzt stufenförmig das Val de Travers von Les Oeuillons, s. von Noiraigue, bis Buttes, wo sie n. von Sainte Croix von der bis zum Mont du Miroir (997 m; s. von Les Fourgs im Departement Doubs) reichenden Kette der Vraconnaz abgelöst wird. Die Chasseronkette als Ganzes wird im N. von der Mulde von La Côte aux Fées und ihren Fortsetzungen Val de Travers, Gorges de l'Areuse (synklinaler Abschnitt) und Vallon de Rochefort begrenzt. Sie steigt aus den französischen Hochflächen von Jougne zur beträchtlichen Höhe des Chasseron auf, um wie die vorhergehenden sich gegen den Rand des schweizerischen Mittellandes, hier also gegen das Neuenburger Weinland, zu senken.
Die kleine Kette des Mont des Verrières (1246 m), die die beiden Längsthäler von La Côte aux Fées und Les Verrières von einander trennt, gehört nur mit ihrem östlichen Ende der Schweiz an und bildet ein Glied der Faltenbündel in der Gegend von Pontarlier und des Lac de Saint Point (Mont de Saint Sorlin 1240 m; nw. von Mouthe). Bei Saint Sulpice hat die Areuse einen prachtvollen Erosionskessel in den Kalken u. Mergeln (Malm und Dogger) dieser Falte ausgewaschen, die sich nördl. von Boveresse im Val de Travers an die Gruppe der Tête de Rang anschliesst.
Das Val de Travers bildet zusammen mit dem von La Côte aux Fées eine lange Mulde, die mit tertiären und quaternären Gebilden ausgekleidet und von Gesteinen der untern Kreide (asphaltführendes Urgon) umrandet ist. Die Mulde von La Côte aux Fées wird vom Bach von Buttes durchflossen, der in Fleurier in die aus dem Zirkus von Saint Sulpice herkommende Areuse mündet. Diese durchzieht dann das Val de Travers bis zum Zirkus von Noiraigue und verlässt es dann, um erst in der spitzen und ausgewaschenen Mulde des Champ du Moulin wieder auf seine Fortsetzung zu stossen. Von hier an verschmilzt das Thal, dessen geologische Verhältnisse durch sekundäre Falten und Ueberschiebungen sich komplizieren, mit der Mulde von Rochefort und dem Val de Ruz.
Das Val de Ruz ist eine der weitesten Mulden im Juragebirge und ganz in die regelmässig gestalteten Falten der Neuenburger Berge mit ihren Waldhängen eingebettet. Es sind dies im N. die Kette und Gruppe der Tête de Rang, im SO. die Ketten des Chaumont und Chasseral. Die Thalsohle bildet eine Mulde ohne Faltungen untergeordneten Ranges, aber mit zahlreichen Moränenablagerungen und glazialen Alluvionen, die meist die tertiäre Unterlage völlig verdecken. ¶