HerrschaftenArconciel und Illens, die dann zu Beginn des 12. Jahrhunderts an
das HausNeuenburg
übergingen. 1251 musste
Ulrich von
Neuenburg-Aarberg
die Oberhoheit Savoyens anerkennen. Später kamen die beiden
Herrschaften der Reihe nach an die Edeln von
Englisberg,
Thurm
Gestelenburg
(La TourChâtillon) und La
Baume. Die von Wilhelm von La
Baume 1455 umgebaute Burg Illens wurde
zu Beginn der Burgunderkriege am von den Bernern und Freiburgern mit Sturm genommen und bei der Teilung der Beute
der Stadt
Freiburg zugesprochen, die hier einen Burgvogt einsetzte. Vergl.
Fribourgartistique für 1897.
Die malerisch gelegene Kirche ist vor Kurzem
restauriert worden, hat aber ihr sehr altes und seiner Einfachheit wegen bemerkenswertes Dach beibehalten.
oder
Hœllengraben(Kt. Wallis,
Bez. Leuk).
2724-850 m. Mächtiger Erosionszirkus, am
N.-Hang des
Illhorns (2724 m) und links
vom
Rhonethal, 6 km osö.
Siders. 2,5 km breit und 3 km lang. Elisée Reclus nennt ihn eines der schlagendsten
Beispiele für die langsame aber grossartige Arbeit der Abtragung der
Alpen und vergleicht ihn mit den Krateren der grössten
Vulkane. Der nach N. abfliessende
Wildbach
(Illbach) hat durch rückwärtsschreitende Erosion die Berghänge gegen W. immer
weiter und tiefer angefressen und so bis heute einen riesigen Fächer aus ihnen herausgearbeitet.
Die sehr leicht verwitterbaren triasischen Dolomitkalke sind hier bis auf den unterliegenden Gips des
Corbetschgrates abgetragen,
der nun eine hohe
Wand bildet, längs welcher der
Wildbach mit allen seinen Schuttmassen nach NO. seinen Ausgang sucht.
Die den
Illgraben umfassenden Felswände sind im Mittel nicht weniger als 1500 m hoch. Nach oben greift der Zirkus
immer weiter auf die obern Gehänge der im
Eifischthal liegenden Gemeinde
Chandolin über, während der Bach unten im
Rhonethal
gegenüber
Leuk einen mächtigen Schuttkegel aufgeschüttet und die
Rhone auf eine Länge von mehr als 5 km an den gegenüberliegenden
Gebirgsfuss gedrückt hat.
Dieser im Maximum bis etwa um 200 m über die mittlere
Höhe der Thalsohle sich erhebende Schuttkegel kann in 3 Abschnitte
geteilt werden: den mit Aeckern und
Wiesen bedeckten O.-Abschnitt, den W.-Abschnitt, der den obern Teil des vorzugsweise aus
Föhren bestehenden
Pfinwaldes
(Bois de Finges) trägt und endlich den untern Abschnitt mit seinen von
der
Rhone z. T. weggeschwemmten und bis gegen
Siders hin verschleppten Fels-,
Kies- und Sandmassen. Dieses ganz mit Felsblöcken
übersäte Thalstück, durch welches der Fluss in zahlreichen Schlingen und Verzweigungen seinen Weg sucht, zeugt deutlich
von dem langen Kampf zwischen dem Thalstrom und dem ihm in die
Seite fallenden gefährlichen
Wildbach.
Der gewöhnlich unansehnliche Illbach verwandelt sich beim kleinsten Regenfall in eine einzige gelbe Schlammmasse, die ihr
Bett hier vertieft und dort auffüllt, die Brücken mit sich reisst, mächtige Felsblöcke von oben herab bringt und
auch die
Wasser der
Rhone bis zu ihrer Mündung in den
Genfersee trübt. Der
Wildbach hat früher durch Stauung
der
Rhone zu vielen Malen stagnierende Wasserbecken und auch die oberhalb
Agaren gelegene melancholische Sumpfgegend der sog.
Seufzermatte geschaffen. Auf dem Gipfel des
Illhorns steht man unvermittelt am
Rande des Illgrabens: «schwindelnde
Tiefe gähnt
herauf, und wir dürfen keinen Schritt weiter wagen, ohne zu befürchten, über die bei 2000 m hohe,
senkrechte, gelbgraue Steinwand hinabzustürzen. Es ist dies wohl der
¶