(Stigielde) (Kt. Graubünden,
Bez. Vorderrhein).
2,5 km langer Granitkamm, s. über dem
Val Gliems von NO.-SW. streichend; 5 km
nw. über
Somvix und
Truns. Fällt nach NW. und SO. steilwandig ab. Am SW.-Ende der
Piz Gliems (2913 m), am NO.-Ende der
Piz Ner
(3070 m), von denen je ein
Kamm in rechtemWinkel nach SO. abzweigt, so dass das Ganze ein weitgespanntes
Felsenkar bildet, das die Schutthalden von La
Gonda in sich schliesst und die tiefer gelegenen Alpweiden von Glievers überragt.
In geologischer Beziehung durch die eigenartige Ausbildung des sog.
Piz Ner Granites von Interesse.
(Val)(Kt. Graubünden,
Bez. Inn).
2800-2000 m. Kleines Alpenthal, steigt vom
Piz Linard nach SO. gegen
Lavin im
Unter
Engadin ab. Wird im O. von einem wenig über die Thalsohle aufsteigenden
Kamm begleitet, der aber nach der entgegengesetzten
Seite, ins
Val Lavinuoz, mit hohen Felswänden abbricht; w. über dem Thal der
Piz Glims. Wird von einem
der begangensten
Wege auf den
Piz Linard durchzogen. An Stelle der 1860 erbauten und längst zerfallenen alten Alphütte ist
seither eine neue errichtet worden. Der Bach des Val Glims bildet einen kleinen
Wasserfall, die sog.
Pischa d'Glims, und mündet
1,5 km w.
Lavin in den Bach des
Val Saglains.
(Kt. Waadt,
Bez.
Vevey,
Gem.
Les Planches). 700 m. Klimatischer Kurort und Dorf, auf der vordersten Terrasse des w. Ausläufers
der
Rochers de Naye, 200 m über den Gorges du
Chauderon und 1 km ö. überMontreux. Postbureau, Telegraph,
Telephon. Station der Drahtseilbahn
Territet-Glion und der Zahnradbahn
Glion-Rochers de
Naye. 65
Häuser, 494 reform. Ew. Kirchgemeinde
Montreux. Bei Vigneule, nahe Glion, sollen die ersten
Rebberge der ganzen Gegend angelegt worden sein.
Früher war Glion ein stiller und unbekannter Erdenwinkel, der noch ums Jahr 1850 blos ein einziges kleines
Gasthaus, die
Auberge du
Chamois, aufzuweisen hatte. Heute belegt man Glion mit dem tönenden Namen des Waadtländer
Rigi, der
wie alle von der Reklame erfundenen Bezeichnungen übertrieben ist. Obwohl die Aussicht von Glion mit der des
Rigi gar nichts
gemein hat, ist sie in ihrer Art doch nicht weniger bemerkenswert. Eugen
Rambert vergleicht sie mit derjenigen
der Terrasse vor der Kirche von
Montreux, vor der sie aber den Vorzug voraus habe, dass sie von 250 m höher oben genommen
sei und daher die tieferen Berghänge beherrsche, steil in den spiegelnden
See hinabtauche und auch noch die in ihrem kühnen
Reiz schon an die Gebirgsgegenden erinnernden ersten Vorhöhen über dem
See umfasse.
Glion ist jetzt einer der besuchtesten Kur- und Touristenorte der Gegend von
Montreux und weist zahlreiche Gasthöfe und Pensionen
auf. Um den Zugang zu diesem glänzenden Punkt jedermann zu ermöglichen, hat man 1883 die in gerader Linie von
Territet nach Glion hinaufführende Drahtseilbahn eröffnet, die vom Ingenieur Riggenbach aus
Olten erbaut worden ist und mit
einer Maximalsteigung von 57% einen Höhenunterschied von 304 m überwindet. Daran schliesst sich in Glion die mit Dampf
betriebene Zahnradbahn
Glion-Naye an.
Am Weg
Glion-LesAvants steht jenseits des
Pont Bridel rechterhand ein bescheidenes Landhaus, das von seinem
Besitzer
Michel Mamin 1779 den «Armen der ganzen
Welt» vermacht worden ist. In seinem Testament hat der Erblasser bestimmt,
dass der Ertrag des
Gutes nach dem Tode seiner
Frau von dem Bürgermeister der Gemeinde an die bedürftigsten Armen ohne Unterschied
der Heimat, des Glaubens oder
Alters eigenhändig verteilt werden solle. Das
Gut steht noch heute unter
der Verwaltung der Gemeinde
Les Planches, die von seinem etwa 350 Franken abwerfenden jährlichen Ertrag jedem durchreisenden
Armen eine Unterstützung zukommen lässt. In geologischer Hinsicht steht Glion in einer fossilarmen Liasmulde, die orographisch
eine Schulter des
Kammes von
Caux darstellt. An der Basis der sehr steil abfallenden untern Liaskalke stehen
Rät und Trias an, die wahrscheinlich auf Flysch und einzelne
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