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Iltis (Putorius putorius), Hausmarder (Mustela foina) und Edelmarder (Mustela martes) weniger häufig und ganz an die Hügel- und Bergregion gebunden sind. Seltener werden der Dachs (Meles taxus) und der Fischotter (Lutra vulgaris) getroffen, letzterer ausschliesslich an den Gewässern des Unterlandes. In den Wäldern der Hügel- und Bergregion sieht man sehr häufig das Eichhorn (Sciurus vulgaris), weniger oft den gemeinen Hasen (Lepus timidus), an dessen Stelle in der Alpenregion der weisse Hase (Lepus variabilis) tritt. Als ständiger Bewohner der Alpenregion ist die Schneemaus (Hypudaeus nivalis) erwähnenswert.
Die Vogelwelt des Kantons Glarus zeichnet sich weder durch Artenreichtum noch durch grosse Individuenzahl aus. Zwar beherbergt er die Mehrzahl der schweizerischen Standvögel, dagegen tritt die Zahl der Zugvögel stark zurück, wohl deswegen, weil keiner der grossen Alpenpässe, welche die Vögel bei ihrem Zuge nach dem S. benutzen, dem Kanton angehört. Von den Raubvögeln ist der Lämmergeier (Gypaëtus barbatus) gänzlich verschwunden, während der Steinadler (Aquila fulva) immer noch vereinzelte Horste besitzt, so im Kärpf- und Glärnischgebiet.
Bemerkenswerte Formen sind unter den Raubvögeln noch der grosse Uhu (Bubo maximus) der in den Bergwäldern nicht selten vorkommt, die Gabelweihe (Milvus regalis), der Turmfalke (Falco tinnunculus) und der grosse Fischadler (Haliaëtus albicilla.), der zur Seltenheit am Walensee erscheint; unter den Klettervögeln der Graugrünspecht (Picus canus) und der Schwarzspecht (Picus martius): ferner der Eisvogel (Alcedo ispida), der Wiedehopf (Upupa epops), der Ziegenmelker (Caprimulgus punctatus), die Schwarzamsel (Turdus merula), die Ringdrossel (Turdus torquatus);
unter den Sperlingsvögeln der Kreuzschnabel (Loxia curvirostra), der nur in der Alpenregion lebende Schneefink (Fringilla nivalis) und der nordische Bergfink (Fringilla montifringilla), der in strengen Wintern in grossen Schwärmen erscheint.
Die Elster (Pica caudata) ist stellenweise noch häufig, in den Bergwäldern trifft man den Tannenhäher (Nucifraga caryocatactes). Die Alpenkrähe (Corvus pyrrhocorax) umkreist schaarenweise die Bergkämme, und der Kolkrabe (Corvus corax) ist von der Ebene bis ins Hochgebirge verbreitet. Bis zur Waldgrenze hinauf trifft man nicht selten Auerhahn (Tetrao urogallus), Birkhuhn (Tetrao tetrix) und Haselhuhn (Tetrao bonasia), im Gebirge Steinhuhn (Perdix saxatilis) und Schneehuhn (Lagopus alpinus). Eine erhebliche Zahl von Sumpf- und Schwimmvögeln beherbergen der Walensee und die Sumpfwiesen des Unterlandes, so den Fischreiher (Ardea cinerea), die Lachmöve (Larus ridibundus), die wilde Gans (Anser segetum), die Rohrdommel (A rdea stellaris), die Knäckente (Anas querquedula), die Bergente (Anas marila), die Schallente (Anas clangula). Die Wildente (Anas boschas) kommt auch auf den Alpenseen vor.
Unter den Reptilien ist die ziemlich verbreitete, doch nirgends häufige Kreuzotter (Pelias berus), unter den Lurchen der sehr häufige schwarze Alpensalamander (Salamandra atra) zu erwähnen.
An Fischen sind die glarnerischen Gewässer nicht reich, abgesehen vom Walensee, dessen Fischfauna annähernd mit derjenigen des Zürichsees übereinstimmt. Die Korrektion der Linth und die vielen an diesem Flusse liegenden Fabriken beeinträchtigen die Vermehrung der Fische; indessen ist die Regierung seit einigen Jahren bestrebt, durch eine im Regierungsgebäude untergebrachte Fischzuchtanstalt den Fischbestand der Gewässer, namentlich auch der Quellbäche und Bergseen, zu heben. Im Jahr 1900 wurden in dieselben 77000 junge Bach- und Seeforellen eingesetzt.
Die niedere Tierwelt, namentlich die Abteilung der Insekten, ist wie anderwärts durch tausende von Arten vertreten. Wie in allen Alpengebieten wird das Bild ihrer Zusammensetzung dadurch sehr mannigfaltig, dass neben den vorherrschenden Arten der Ebene zahlreiche Gebirgsformen auftreten.
Bevölkerung.
Die zahlreichen romanischen Ortsnamen, denen wir im Kanton Glarus begegnen, beweisen, dass das Land einst von den Rätiern bewohnt war und dass diese Urbevölkerung von den nach dem Sturze der römischen Herrschaft einwandernden Alemannen nicht vollständig verdrängt wurde. Der Glarner zeichnet sich durch Regsamkeit, Unternehmungssinn und eine auf das Praktische gerichtete Beanlagung aus. Diesen Eigenschaften verdankt das Glarnerland seinen industriellen Aufschwung im 19. Jahrhundert, und ihnen ist es zuzuschreiben, dass heute eine ungewöhnlich grosse Zahl von ¶