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(† 1778), den Theologen Vernet († 1789), den Publizisten Mallet du Pan († 1800), den Minister Necker († 1804), den Publizisten Dumont († 1829), den Historiker Sismondi († 1842), die Schriftsteller Rodolphe Töpffer († 1846), und Petit-Senn († 1870), den Litterarhistoriker Sayous († 1870), den General Dufour († 1875), die Staatsmänner James Fazy († 1878) und Antoine Carteret († 1889), den Schriftsteller Amiel († 1881), den Dichter Duchosal († 1900), den Romanschriftsteller Victor Cherbuliez († 1901). In Genf haben ferner längere Zeit sich aufgehalten Voltaire, Byron, Humboldt, Schlegel, Frau v. Staël, Liszt, der Rechtsgelehrte Rossi, der Schriftsteller Marc Monnier, der Maler Calame u. A.
Von der Stadt Genf werden eine ziemliche Anzahl von Unterrichtsanstalten verwaltet und unterhalten. Deren älteste, die Uhrenmacherschule (École d'Horlogerie), stammt aus dem Jahre 1824; ihr ist später eine vor Kurzem an den Staat übergegangene Mechanikerschule (École de Mécanique) angegliedert worden. 1900-1901 besuchten die Abteilung für Uhrenmacher 64, die Abteilung für Mechaniker 44 Schüler. Das Lehrpersonal besteht aus 9 Lehrern für die Uhrenmacher- und 6 Lehrern für die Mechanikerschule.
Die 1888 gegründete und rasch zu grosser Blüte gelangte Handelsschule (Ecole de Commerce) umfasst 3 Jahreskurse und war 1901 von 124 Schülern besucht, denen 18 Lehrer den Unterricht erteilen. Die bedeutendste städtische Unterrichtsanstalt ist die Kunstgewerbeschule (École des Beaux Arts), deren bisher in verschiedenen Gebäulichkeiten untergebrachten einzelne Abteilungen sich derart entwickelt haben, dass die Erstellung eines die gesamte Schule umfassenden grossen Gebäudes (im Quartier Les Casemates) notwendig geworden war.
Die Zahl der eingeschriebenen Schüler betrug im Unterrichtsjahr 1901 im Ganzen 508, wovon 268 Genfer, 116 übrige Schweizer und 124 Ausländer. An der Schule wirken 20 Lehrer, die in Architektur, Ornamentik, im Modellieren, in Keramik und verschiedenen anderen Kunsthandwerken Unterricht erteilen. Der Stadtverwaltung untersteht ferner die sog. Académie professionnelle, deren Kurse Schülern beider Geschlechter zugänglich sind und hauptsächlich praktische Ausbildung fürs Leben bezwecken.
Für Mädchen werden Lehrkurse im Zuschneiden, Nähen, Bügeln, Sticken, Kleidermachen und in Buchführung eingerichtet, für junge Männer solche in den verschiedenen Zweigen der Bauhandwerke, in Kunstschreinerei, Wagenbau, Tapeziererei, Schuhmacherei, Goldschmiedearbeit, Buchbinderei, Spenglerei, Schneiderei etc. Die grosse Anzahl der Kursteilnehmer zeigt, dass diese Unterrichtsanstalt einem wirklichen Bedürfnis entgegenkommt, indem 1901 1247 weibliche und 367 männliche Schüler sich hatten einschreiben lassen. Das Lehrpersonal besteht aus 33 Personen beiderlei Geschlechtes. Unterhalten wird die Schule zu einem Teil von der vom Genfer Bürger Paul Bouchet gestifteten sog. Fondation Bouchet.
Die dem Staate zufallenden Pflichten gegenüber den religiösen Bedürfnissen haben wir schon bei unserer Besprechung des Kantons Genf erwähnt; hier wollen wir nur noch beifügen, dass die reformierte Landeskirche in der Stadt Genf über sieben, die katholische über zwei Gotteshäuser verfügt. Die Katholiken Genfs bekennen sich in ihrer weitaus überwiegenden Mehrzahl zur römisch-katholischen Konfession, der 5 Kirchen, sowie eine italienische u. eine deutsche Kapelle dienen. Ferner bestehen in Genf 5 nicht der Landeskirche angehörige reformierte Kapellen, je eine amerikanische, englische und russische Kirche und endlich eine Synagoge.
Gemeinnützigkeit.
Eine grosse Rolle im Leben der Stadt Genf spielen in allen ihren verschiedenen Gestalten die philanthropischen Bestrebungen, die sich immer mehr vervollkommnet und ihr Wirkungsfeld auf immer weitere Gebiete ausgedehnt haben, so dass heute wenige Städte einer solchen Fülle von gemeinnützigen Einrichtungen sich rühmen können wie gerade Genf. Die private Initiative und Opferwilligkeit hatte zahlreiche zur Unterstützung und zum Schutze der Enterbten dienende Institutionen geschaffen, schon bevor der Staat sich offiziell mit den Fragen des Armenwesens zu beschäftigen begann.
Mit Ausschluss der von uns schon im Artikel Kanton Genf geschilderten staatlichen Fürsorge auf diesem Gebiet zählt man in Genf nicht weniger als 297 philanthropische Stiftungen und Vereine, nämlich 33 für die Unterstützung von Armen, 59 für Alter, Krankheit und Unfall, 91 für gegenseitige Hilfe, 39 für Erziehung, Besserung und Asyle, 16 für Unterricht, 7 für Lehrlinge, ferner 14 Bibliotheken, 6 Plazierungsbureaus, 8 Werkstätten, 3 Kreditgenossenschaften, 6 andere Genossenschaften, 12 Konsumvereine, 3 Immobiliargesellschaften.
Der wichtigste Brennpunkt der nicht offiziellen gemeinnützigen Bestrebungen ist das zentrale Armen- und Unterstützungsamt (Bureau central de Bienfaisance), das seit 1867 besteht und das Ziel verfolgt, dem Missbrauch des Bettels zu steuern und würdigen Bedürftigen Unterstützungen zu verabfolgen. Das Amt befasst sich daneben noch mit der Heimschaffung von Ortsfremden und weist solchen, die es wünschen, entweder in der ihm angegliederten Schneiderwerkstätte oder auf den Werkplätzen am Chemin du Nant Arbeit zu. Es besteht ein Nachtasyl, das obdachlosen Armen gegen Entrichtung einer sehr mässigen Vergütung Abendessen und eine Schlafstätte bietet und für die Aufnahme von 40 männlichen Personen eingerichtet ist. Zutrittskarten zu diesem von Genfern wenig (nur zu 3%), von Ausländern dagegen stark besuchten Institut können vom Bureau de Bienfaisance, von der Polizei oder auch von Privatleuten abgegeben werden. Eine ähnliche Herberge für Frauen ist unlängst auch von der Heilsarmee auf eigene Kosten eingerichtet worden. Es ist uns nicht möglich, hier alle die Einrichtungen u. Vereine aufzuzählen, die gemeinnützige ¶