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1901 hat für den Kanton Freiburg folgende Ergebnisse geliefert:
a. Einhufer:
Bezirk | Pferde | Maultiere | Esel |
---|---|---|---|
Broye | 1222 | 2 | 3 |
Glane | 1340 | 4 | 8 |
Greierz | 1271 | 34 | 36 |
Saane | 1832 | 19 | 12 |
See | 1192 | - | 2 |
Sense | 1727 | - | 1 |
Vivisbach | 692 | 3 | 16 |
Kanton Freiburg: | 9276 | 62 | 78 |
Bezirk | Kühe | Zuchtstiere Ochsen, Rinder, Kälber | Total |
---|---|---|---|
Broye | 4894 | 5501 | 10395 |
Glane | 5949 | 7016 | 12965 |
Greierz | 8003 | 9355 | 17358 |
Saane | 8089 | 7355 | 15444 |
See | 5287 | 4807 | 10094 |
Sense | 10160 | 7676 | 17836 |
Vivisbach | 2945 | 3635 | 6580 |
Kanton Freiburg: | 45327 | 45345 | 90672 |
c. Kleinvieh:
Bezirk | Schweine | Schafe | Ziegen |
---|---|---|---|
Broye | 6980 | 555 | 1180 |
Glane | 6330 | 1248 | 2099 |
Greierz | 4942 | 2553 | 4596 |
Saane | 8199 | 1665 | 2616 |
See | 7509 | 1612 | 1985 |
Sense | 9230 | 1641 | 3909 |
Vivisbach | 2950 | 830 | 1649 |
Kanton Freiburg: | 46140 | 10104 | 18034 |
Dazu kommen im ganzen Kanton 11621 Bienenstöcke. Viehbesitzer zählt man deren 13440. Auf 1000 Ew. entfallen 67 Pferde, 716 Stück Hornvieh, 380 Schweine, 124 Schafe, 177 Ziegen und 107 Bienenstöcke.
Nach Rassen verteilt, gliedert sich das Hornvieh im Kanton Freiburg folgendermassen:
Bezirk | Schwarzfleck | Rotfleck | Andere |
---|---|---|---|
Broye | 1607 | 7749 | 1317 |
Glane | 4036 | 8085 | 995 |
Greierz | 6090 | 10403 | 915 |
Saane | 4439 | 9718 | 1350 |
See | 972 | 7813 | 949 |
Sense | 1694 | 14176 | 1711 |
Vivisbach | 2332 | 3600 | 721 |
Kanton Freiburg: | 21170 | 61544 | 7958 |
Es entfallen somit auf die Schwarzfleckrasse 23,4%, auf die Rotfleckrasse 67,8% und auf andere Rassen oder Rassenmischlinge 8,8% des gesamten Viehbestandes.
Der Kanton Freiburg zählt unter diejenigen Kantone der Schweiz, die die reichsten Viehbesitzer aufweisen. Von den in der ganzen Schweiz vorhandenen 196 Besitzern von je mehr als 50 Stück Vieh finden sieht nicht weniger als 58 im Kanton Freiburg. Es gibt hier 54 Viehzuchtgenossenschaften mit zusammen 700 Züchtern, die in ihren Stallungen nur je Vertreter einer einzigen reinen Rasse, Schwarzfleck oder Rotfleck, aufziehen.
Der Kanton Freiburg ist ferner derjenige Kanton, der auf das einzelne Stück Hornvieh das bedeutendste Lebendgewicht in der ganzen Schweiz (580 kg) aufweist und ausserdem derjenige, dessen einzelnes Stück Nutzvieh den grössten durchschnittlichen Verkaufswert (354 Franken) hat.
Tierarten | Gesamtwert Fr. | Durchschnittswert pro Stück in Fr. |
---|---|---|
Pferde | 5522250 | 671 |
Hornvieh | 33052140 | 375 |
Schweine | 3896840 | 83 |
Schafe | 432060 | 28 |
Ziegen | 612380 | 28 |
Bienenstöcke | 236000 | - |
Gesamtwert des Nutzviehes im Kt. Freiburg: | 43751670 | 354 |
Während der Jahre 1807-1901 sind im Viehbestand des Kantons folgende Schwankungen zu verzeichnen:
Aus dieser Zusammenstellung ist ersichtlich, dass die Zahl der Pferde bis 1890 beinahe beständig abgenommen hat, um seither in beständiger Progression wieder zuzunehmen, dass ferner die Zahl des Hornviehs sich um 160%, die der Schweine um 170%, der Ziegen um 200% vermehrt und die der Schafe um 50% vermindert hat. Missglückte Kreuzungsversuche haben die alte Rasse der feurigen und starken Freiburger Pferde fast vollständig aussterben lassen. Mit der Abnahme des Waarenverkehrs vermittels Pferdefuhrwerke ist die Verminderung der Zahl von kräftigen Zugpferden parallel gegangen; und heute werden mit Vorliebe Luxuspferde und solche fremden Geblütes gesucht.
Auch die beiden Freiburger Hornviehrassen zeichnen sich vor andern sowohl durch Grösse als Ergibigkeit an Milch vorteilhaft aus; im Allgemeinen ist von beiden die Schwarzfleckrasse kräftiger gebaut, ausdauernder und genügsamer, weshalb sie auch im Gebirgsland vorherrscht. Zieht man eine Linie von Plaffeien längs der Strasse zum Schwarzsee und der Eisenbahn Freiburg-Yverdon nach Estavayer le Lac, so liegt s. davon das Gebiet des schwarzgefleckten und n. davon dasjenige des rotgefleckten Hornviehes.
Staat und landwirtschaftliche Vereine und Genossenschaften haben sich bisher stets grosse Mühe gegeben, den Viehstand zu heben, die Aufzucht zu fördern und die Gründung eines gleichmässigen Viehbestandes reiner Rasse anzubahnen. 1890 entstanden in Treyvaux und Schmitten die ersten Genossenschaften zur Aufzucht einer reinen Viehrasse, die ihr Ziel mit Hilfe von besonders geeigneten Zuchtstieren und einer strengen Auswahl der Kühe zu erreichen suchen. Heute bestehen 51 solcher Genossenschaften, denen sämtliche Viehbesitzer des Kantons als Mitglieder angehören.
Die Gründung von ähnlich organisierten Pferdezuchtgenossenschaften steht in nächster Zeit bevor. Unter finanzieller Mithilfe des Staates können heute die vorzüglichsten Zuchttiere, Zuchtställe, Alpzüchtereien etc. mit Prämien bedacht werden. Um den Züchter möglichst vor Schaden zu bewahren, hat man die obligatorische Viehversicherung durchgeführt: 1900 waren 59891 Stück Vieh, d. h. 63,6% des Gesamtbestandes, für die Summe von 19835716 Franken versichert, was auf das einzelne Tier im Durchschnitt eine Summe von 356 Franken ausmacht;
im gleichen Jahre bezahlten der Staat Freiburg und die Eidgenossenschaft zusammen für 984 umgestandene Tiere eine Entschädigung von 78105 Franken aus.
Milchwirtschaft.
Hauptzweck der Viehzucht ist in beinahe allen Kantonsteilen die Gewinnung von Milch und Milchprodukten, wie Käse (Vacherin, Sérac etc.) und Butter. Im Jahre 1901 lieferten die 45500 Kühe im Durchschnitt je 7 Liter Milch im Tag oder zusammen 115500000 Liter im Jahr, wovon 47470000 direkt als Nahrungsmittel für die Bevölkerung Verwendung fanden, während 15500000 in die Fabriken für kondensierte Milch zu Düdingen, Épagny, Vevey und Payerne und in die Chokoladefabrik zu Broc verkauft wurden, 5200000 zur Aufzucht von Jungvieh und zur Herstellung von Butter und 47555000 zur Käsefabrikation dienten.
Der Gesamtwert der Käseproduktion betrug bei einem Durchschnittspreis von 1,20 Franken pro kg die Summe von 4800000 Franken, der Gesamtwert der als direktes Nahrungsmittel, in den Fabriken, zur Aufzucht und zur Herstellung von Butter verwendeten Milch die Summe von 6640000 Franken, somit der Totalwert der gesamten Milchwirtschaft die Summe von 11440000 Franken. Die Viehbesitzer haben sich zu Käserei- und Molkereigenossenschaften vereinigt, wobei in den Käsereien die Fabrikation auf Kosten und Gefahr der einzelnen Genossenschafter betrieben wird, die Buttermilch aber an besondere ¶