Hauptrogensteinschichten gebildet, auf welch' letztern am Schleifenberg Gletscherlehm lagert. Eine mehrere Meter mächtige
Schicht von Moränenmaterial (geschrammte Geschiebe von sehr verschiedener Grösse untermischt mit sandigem Lehm) bedeckt
auf der linken Thalseite die Anhöhe der
Sichtern und bei
Hasenbühl.
Unterhalb
Liestal, im sogenannten
Kessel, treten im Flussbette die Murchisonaeschichten zu Tage, und über
dieselben hinunter bildet die
Ergolz einen hübschen
Wasserfall, durch welchen rechtsseitig auch die Opalinusschichten angeschnitten
werden.
Bei Niederschönthal stehen rechts- und linksufrig oberster Keuper
(Bone bed) und Lias an; in ersterem wurden vor Jahren die
gewaltigen Knochen von Gresslyosaurus ingens gefunden. Von hier ab ist die linke Thalseite durch einen
Bergschlipf charakterisiert, dessen Trümmer, auf den Opalinusschichten hinunter gleitend, durch Kalksinter vielfach wieder
verkittet sind. Weiter unten schneidet der Fluss den untern Keuper (Lettenkohle) an und hat hier zu einem gefährlichen,
immer weiter um sich greifenden Uferbruch Ursache gegeben. Linkerseits breiten sich die beiden Terrassen als kilometerbreite
fruchtbare Acker- und Wiesengelände aus, die von
Frenkendorf nach
Pratteln von Lias und Doggerschichten
umrahmt werden.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Courtelary,
Gem.
Sonvilier). 936 m. Malerische Burgruine, auf einem steilwandigen Felskopf
(Portlandkalk), über einem tief in die
Forêt de l'Envers eingeschnittenen
Tobel; von
Tannen umrahmt, aber vom Bahnhof
Sonvilier
aus sehr gut sichtbar; 3 km wsw.
St. Immer und 1,3 km sö.
Sonvilier. Die Burg wurde im 9. oder 10. Jahrhundert von einem aus
Arguel, einer am linken Ufer des
Doubs ca 5 km sw. Besançon gelegenen Ortschaft der Freigrafschaft Burgund
stammenden Edelgeschlecht erbaut und spielte in der Geschichte der früher Suzinga (Thal der
Schüss,
Suze), in der Folge aber
allgemein
Pays d'Erguel oder d'Arguel geheissenen Landschaft bald eine hervorragende
Rolle. 1264 kamen die Burg
und ihre Ländereien in den Besitz des Bistums Basel,
das sie den
Herren von Erguel als
Lehen beliess.
Die Burg im Bürgerkrieg 1367 durch Feuer zerstört, dann
wieder aufgebaut und stark befestigt. Im 30jährigen Krieg hatten
Burg und Landschaft unter dem Einbruch kaiserlicher Truppen stark zu leiden. Der vom Basler Fürstbischof
eingesetzte Burgvogt verlegte im 18. Jahrhundert seinen Sitz von der wenig wohnlichen und schwierig zugänglichen Burg Erguel
nach
Courtelary, das seither stets Sitz der Behörden der Landschaft Erguel geblieben ist. 1797 kam die Gegend an Frankreich,
und die mehr und mehr vernachlässigte Burg zerfiel in Trümmer.
der Wiener Vertrag ging
aber auf diese veralteten Sondergelüste nicht ein und gliederte das Gebiet des ehemaligen Fürstbistums Basel dem Kanton Bern
an, um diesen für den Verlust des
Oberaargaues
^[Supplement: des
Aargaus] und des Waadtlandes zu entschädigen. So kam das
Pays d'Erguel an Bern,
das seinem neuen Amtsbezirk den Namen
Courtelary gab und diesen
Ort wiederum zum Sitz der Behörden erhob.
Es ist somit die Bezeichnung
Pays d'Erguel heute nur noch eine Erinnerung an vergangene Zeiten.
Wie der
Name wird auch die Burgruine allmählig völlig vom Erdboden verschwinden, wenn sich nicht die Behörden ihrer noch bei Zeiten
annehmen.