Ende der Mulde von Leysin zwischen Veyges u. Drapel. Ff. Flysch; Cs. Obere Kreide; Js. Oberer Jura (Malm); Jm. Mittlerer Jura (Dogger); Ji. Unterer Jura (Lias). ^[Profil.].
derjenigen Stelle ansteigen können, wo der neue Getrozgletscher den ... Fuss des ihm gegenüber stehenden
Mauvoisin berührte. Dies hätte eine Erhebung des Wasserspiegels von 60 Fuss und eine Vermehrung der Wassermasse des
Sees um wenigstens 900000 Kubikklafter bewirkt u. also die ganze Wassermasse des Sees auf 1700000 Kubikklafter gebracht.» Nach
dem Durchbruch des Stollens «vertiefte und erweiterte das durchströmende Seewasser bald den
Gletscherstollen so sehr, dass dadurch der Wasserspiegel des aufgedämmten Sees in Zeit von drey Tagen um volle 46 Fuss gesenkt
und die Wassermasse desselben um 270000 Kubikklafter vermindert wurde.»
Hätte man den Stollen nicht gegraben und den Stausee auf seine oben angegebene Wassermasse ansteigen
lassen, so wäre durch den Ausbruch des Sees das ganze ebene Unter Wallis
mitsamt dem in der Rhoneebene gelegenen Gebiet des Waadtländer
Bezirkes Aigle unter Wasser gesetzt worden, während so die Rhone unterhalb Martinach nicht über ihre Ufer getreten ist. Die
der Richtung ihres Thales entsprechend gegen Fully und Charrat zu sich ergiessenden Wassermengen der Dranse
konnten sich in der Ebene frei verteilen und dann gemächlich zur Rhone abfliessen. Seit den 1822-24 vollendeten Verbauungsarbeiten,
die eine grössere Anhäufung von Eismassen zu verhindern bestimmt sind, sind die Wasser der Dranse bis heute stets ungehindert
abgeflossen.
Die Katastrophe des Jahres 1595 muss unter ähnlichen Umständen vor sich gegangen sein, während ihre Folgen aber noch weit
furchtbarere gewesen sind. Zum Zeugnis dessen stellen wir nur folgende zwei, vom Dekan Bridel s. Z. gesammelten zeitgenössischen
Urkunden zusammen: 1. Inschrift im Hause des Malers Gay in Martinach, lautend Submersio Burgi Martigniaciet planitiei4. Juniiinundatione aquae Dranciae provenientis e valle Bagnarum loco appellato Mauvoisin (am Ueberschwemmung
des Fleckens Martinach und der Ebene durch den Austritt des von der Gegend Mauvoisin im Bagnesthal herabkommenden Flusses Dranse). 2. Kurze
aber wertvolle handschriftliche Notiz in den Aufzeichnungen von M. Ignace, eines städtischen Beamten
in Martinach und Augenzeugen des Unglückes, lautend 1595, die25. Maii,maxima inundatio aquarum prorumpentium ex valle Bagnearum;submersio burgi Martigniaci; deletio agrorum pagorumque intra paucas horas.
Periere 70 homines noti, de ignotis non fit mentio; caeteris vero fuga salutem quaerentibus omnis fortunaablata.Ditissimi pauperrimi facti (Am grosse Ueberschwemmung durch die aus dem Bagnesthal hervorbrechenden Wasser; Unterwassersetzung
des Fleckens Martinach; Zerstörung der Felder und Dörfer im Zeitraum von wenigen Stunden. Ohne die Unbekannten, deren keiner
Erwähnung getan wird, haben 70 Personen das Leben verloren; die übrigen, die ihr Heil in der Flucht
suchen mussten, sind um ihr ganzes Gut gekommen. Die Reichsten sind die Aermsten geworden). ^[Die Differenz in den beiden
Daten rührt davon her, dass die neue gregorianische Zeitrechnung erst seit kurzer Zeit eingeführt und noch nicht allgemein
gebräuchlich war.]
Die Chroniken erwähnen ausserdem noch eine Ueberschwemmung der Dranse vom An dieser Stelle
muss auch darauf hingewiesen werden, dass die Hochwasser der Dranse von Bagnes ihr Thal während der letztvergangenen Jahre
mehrfach (Juni 1894, 1898 und 1899) heimgesucht haben. Doch lassen sich diese vom Gletscher von Crête Sèche (nicht vom Giétrozgletscher)
ausgegangenen Verheerungen denjenigen der Ausbrüche von 1595 u. 1818 durchaus nicht zur Seite stellen.
1261 m. Weiler, in einem ebenen Thalboden des Val d'Entremont, am linken Ufer der Dranse
und gegenüber den Steilhängen, über denen die hauptsächlichste Siedelungsgruppe der Gemeinde Liddes steht.
Mit dieser
durch eine Brücke und einen längs dem mit Feldern bestandenen und von Tobeln durchfurchten Hang aufsteigenden
Weg in 10 Minuten verbunden. 29 Häuser, 122 kathol. Ew. Drei Mühlen.
sammelt die Wasser der öden Hochfläche von Le Vieux Emosson
(2200 m) und der Hänge der Vedalle, stürtzt sich dann als einheitlicher Wasserlauf durch die Gorge du Vieux ins Becken von
Emosson und mündet dort am Fuss des Bel Oiseau in 1750 m in die Eau Noire.
(Kt. Waadt,
Bez. und Gem. Aigle).
680 m. Malerisch gelegene Gruppe von 3 Häusern, über der Strasse nach
den Ormonts, 500 m nw. vom Dorf Fontanney und 1,5 km ö. der Station Aigle der Simplonbahn. 18 reform. Ew. Hier wird noch Wein
gebaut. Die kleine Hochfläche von Drapel liegt an der Stelle, wo die schiefe Kreide (rote Schichten)-
und Flyschmulde von Leysin auf das Gehänge über dem Querthal der Rhone ausmündet.
Die Häuser selbst stehen auf Malmkalk;
etwas weiter oben steht die Kreide zu Tage an.
Prachtvolle Aussicht auf das Rhonethal.
Mit Fontanney und Aigle durch zwei höchst
malerische Wege verbunden.
Drapel liegt am alten Maultierpfad, der über Veyges nach Leysin führt und
zwischen Drapel und Veyges dem Flysch der gequetschten Mulde folgt.
(Mont) (Kt. Wallis,
Bez. Hérens).
2403 m. Felssporn, sw. Hérémence, ö. über den Hütten von Esserze (2221 m) und am Rande des grossen,
an die Pointe du Greppon Blanc im NO. angelagerten Hochplateaus.
Der Aufstieg von Esserze zum Col d'Esserze führt s. an diesem
Felssporn vorbei.
1781 m. Wenig hervortretender Gipfel, 4 km sw. über dem Dorf Muotathal und unmittelbar
n. über dem vom Riemenstalder- ins Muotathal hinüberführenden Passübergang der Goldplank.
(Kt. Graubünden,
Bez. Im Boden, Plessur u. Heinzenberg).
2160 m. Abgerundeter Berggipfel, n. Ausläufer des
Stätzerhorns, 6 km ssw. über Chur und 3 km sw. über Malix. Alter Markstein, der einst die drei Gebiete des Gotteshausbundes,
Grauen Bundes und Zehngerichtenbundes von einander schied.
(Kt. Wallis,
Bez. Brig).
Berggruppe, von der Gruppe des Aletschhorns durch das Aletschjoch getrennt;
wird begrenzt im N. vom Grossen Aletschfirn, im SW. vom Mittel Aletschgletscher und im