Nahe dem heutigen Friedhof an der Strasse nach Basadingen sind alte Gräber mit Urnen aufgedeckt worden; beim Bau der Eisenbahn
Fund eines römischen Münzschatzes im Scharenwald. Alemannengräber. 757: Deozincova; 822: Teazzinhovun; 1216: Diezenhovin.
An der Schwarzach bei Basadingen lag die heute verschwundene Siedelung Hierolteswilare. An der Schwarzach am 26. August 992 Sieg
der Adeligen über die Bauern. Wandmalereien im Oberhof und Unterhof. Eine Kirche der h. Dionysius, Blasius und Pankratius 757 erwähnt.
Vgl. Rahn, J. Rud. Die mittelalterlichen Architektur- und Kunstdenkmäler desKantons Thurgau.
Frauenfeld 1899, S. 83-108.
(Kt. Glarus).
Zwei kleine Thäler am W.-Hang des Kärpfstocks.
Das s. Diesthal (2300-585 m), tiefer
eingeschnitten als das andere, wird vom Diesbach entwässert, das n. (2020-585 m) von dem dem Diesbach zufliessenden Uebelbach.
Beide Thäler liegen zwischen zwei vom Kärpfstock nach NW. abzweigenden Kämmen, deren s. den Bützistock und Saasberg trägt
und deren n. in der Schönau gipfelt.
Die Thäler münden vereint mit einer steilen, 300 m hohen Thalstufe
ö. Dornhaus auf das Linththal aus. In ihrem n. und ö. Abschnitt liegt die Diesthalalp mit den Hütten Alpeli, Altstafel, Engi,
Türchlen und Kühthal, im s. Abschnitt die Bodmenalp mit den Hütten Bodmen, Kalbertros, Hälsli und Saasberg. Im hintern, aus
Verrucano bestehenden Diesbachthal finden sich Gletscherschliffe (Rundhöcker) und einige schöne kleine
Seen (Milchspülersee, Engiseen etc.).
631 m. Weiler, am NO.-Hang des Gabriserbergs in fruchtbarer
Gegend, 3 km nw. Niederhelfentswil und 4,5 km sw. der Station Kradolf der Linie Gossau-Sulgen. 11 Häuser, 52 kathol. und reform.
Ew. Ackerbau, Viehzucht und Milchwirtschaft.
570 m. Dorf, nahe der Strasse Büren-Bern, 1 km s. Rapperswil und 3 km nö. der
Station Schüpfen der Linie Bern-Biel. 54 Häuser, 320
reform. Ew. Futterbau.
590 m. Dorf, zu beiden Seiten der Thur u. an der Einmündung des Dietfurterbachs in diese,
an der Strasse Wil-Lichtensteig u. 1,8 km s. Bütswil.
Station der Toggenburgerbahn.
Postbureau, Telegraph,
Telephon. 46 Häuser, 404 zur Mehrzahl kathol. Ew. Grosses, schönes und schön gelegenes Industriedorf.
Die Bewohner haben
sich von der früher betriebenen Landwirtschaft meist der Arbeit in den Fabriken zugewandt: Färbereien, Spinnereien, Appreturen,
Farbstoffwebereien und Stickerei.
(Kt. St. Gallen,
Bez. Alt Toggenburg).
Kleiner Bach; entspringt 7 km w. Wattwil in 1150 m an der Kreuzegg, durchfliesst Libingen und mündet
nach 8 km langem Lauf in nö. Richtung bei Dietfurt in 594 m in die Thur. Entwässert ein schönes kleines
Thal, dessen hie und da felsige Hänge mit Wald, Wiesen und Weiden bestanden sind.
(Kt. Schwyz,
Bez. March).
2100 m. Einer der Gipfel des Fluhbergs, zwischen Sihl- und Hinter Wäggithal, 12 km sö. über Einsiedeln.
Fällt mit Ausnahme des rasenbewachsenen NW.-Hanges nach allen Seiten in schroffen Felswänden ab.
(Kt. und Bez. Zürich).
394 m. Gem. und grosses Pfarrdorf im Limmatthal, an der Reppisch und an der Strasse Zürich-Baden, 11 km
w. Zürich.
Station der Linie Zürich-Brugg u. der elektrischen Strassenbahn Dietikon-Bremgarten. Postbureau, Telegraph, Telephon.
Gemeinde: 274 Häuser, 2613 Ew., wovon 1203 Reform. u. 1410 Kathol.; Dorf: 261 Häuser, 2553 Ew. Etwas
Weinbau, Viehzucht. Weitaus bedeutender ist die industrielle Tätigkeit: 14 Fabrikbetriebe, worunter ein Elektrizitätswerk
(750 HP), eine Baumwollspinnerei mit 300 Arbeitern, eine Seidenspinnerei, zwei Zementwaarenfabriken, eine Ziegelei etc. Steinbeil
im Ruchlig, Kupferbeil in der Senne, Bronzeschwert im Schächli, hinter der Mühle unter der Widmenhalde; Gräber
mit Urnen in der Kiesgrube unter der Widmenhalde; nw. vom Dorf Flachgrab aus der Eisenzeit.
Das heutige Dorf Dietikon steht fast gänzlich auf den Trümmern einer einstigen römischen Siedelung, deren Ueberreste namentlich
beim Bahnhof in grosser Zahl noch vorhanden sind. Im Basi stand ein römischer Tempel; römische Niederlassung auch n.
vom Dorf, bei Ziegel-Aegerten, wo die ehemalige Römerstrasse vorbeizog. Alemannengrab. Schloss Schönenwerd. Die bis 1899 in
Dietikon bestehenden getrennten reformierten und katholischen Schulen seit dem Inkrafttreten des neuen Schulgesetzes mit einander
verschmolzen.
Das Bestehen eines Vasallengeschlechtes und einer Burg dieses Namens kann nicht erwiesen werden. Der Ort früher Detikon,
Dietigkon, Dietinchon, Dietinkon geheissen. Im 13. Jahrhundert traten die Grafen von Habsburg verschiedene
ihrer hiesigen Güter an das Kloster Wettingen ab, dem sie 1259 mit Ausnahme der hohen Gerichtsbarkeit und der Hoheitsrechte
über die Kirche ihre Höfe, Güter und die niedere Gerichtsbarkeit verkauften. Die Hoheitsrechte gingen mit der Eroberung
des Aargaus durch die Eidgenossen 1415 an diese über. Der Ort stand bis 1798 unter dem Regimente des Landvogtes
von Baden. 1798-99 litt Dietikon stark unter dem Durchzug der Franzosen.