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Falconnaire krönt eine kleine felsige Plattform, das sog. Echo, so geheissen wegen dieses hier sich auffallend deutlich bemerkbar machenden akustischen Phänomens. Der obere Rand der Felsen des Creux du Van, an den sich die Bergweiden des Soliat (höchster Punkt in 1467 m) anschliessen, bildet auf eine Länge von 600 m die Grenze zwischen den Kantonen Waadt und Neuenburg. Nach Prof. Ayer ist der Ausdruck Van eine keltische Wurzel, die «Fels» bedeutet und sich in Ortsnamen des Wallis noch häufig findet; als Diminutive davon gelten der im Jura oft vorkommende Ausdruck Vanel und das Freiburger Vanil. Die Schreibweise Creux du Vent ist demnach eine unbegründete, trotz des an schönen Tagen oder bei schwacher Bise (O.-Wind) oft durch diese Hohlform aufwärts steigenden starken Luftzuges, der leichte Gegenstände (wie Hüte, Zeitungen etc.) bis zum Rand der Felswand mit sich heraufnimmt.
Der gewöhnliche Weg in den Creux du Van geht von Noiraigue über Derrière Cheseaux und die in 981 m am Eingang zum Zirkus gelegene Ferme Robert (oder Maison du Creux du Van; Staatseigentum), die ein sehr beliebtes und stark besuchtes Ausflugsziel ist. Ein anderer Weg führt von der Ferme des Oeillons aus im Zickzack («sentier des quatorze contours») durch den Wald des Dos d'Ane bis zum Soliat hinauf (Noiraigue-Le Soliat 2 Stunden). Endlich kann man auch vom Saut de Brot (in den Gorges de l'Areuse) aus die Ferme Robert und von Bevaix und Gorgier aus über den Col du Lagua oder die Chaille und Grand' Vy den obern Rand des Zirkus erreichen.
Aus den mit Schutt überführten Argovienmergeln entspringt mitten im Zirkus eine starke Quelle, die Fontaine Froide (1148 m), deren Wasser das ganze Jahr hindurch die gleichförmige niedere Temperatur von 4,1° C. aufweist. Sie ist jetzt gefasst und versorgt das Dorf Noiraigue. Von der Fontaine Froide aus kann die über dem Zirkus gelegene Hochfläche mit den Bauernhöfen Le Soliat und La Grand' Vy entweder durch den über die sehr steilen Waldhänge s. der Quelle sich aufwärts windenden Fusspfad Le Single oder durch den Weg La Paroisse erreicht werden, der längs der Côte de la Déracinée schräg ansteigt und mit mässiger Steigung über den Pré aux Favres zur Bergweide der Grand' Vy führt.
Die dichten und wilden Wälder dieser Gegend haben dem braunen Bären noch bis in die neuere Zeit hinein ein Rückzugsgebiet geboten; das letzte Stück dieses Raubtieres wurde um 1770 vom Eigentümer der Ferme du Creux, David Robert, erlegt. Um die bemerkenswerte Flora des Creux du Van vor der Ausrottung zu bewahren, hat der Club Jurassien 1876 eine 25 ha umfassende Fläche der Schuttzone am Fuss der s. Wände des Zirkus als sein Eigentum erworben. Die gesamten übrigen Waldungen am Creux du Van sind im Besitz des Staates Neuenburg, der einen am S.-Fuss des Dos d'Ane gelegenen Teil davon der 1889 gegründeten Société du Parc du Creux du Van zur Einrichtung eines interessanten Wildparkes (Hirsche, Rehe, Gemsen) eingeräumt hat.
Flora.
Der Creux du Van ist eine der in botanischer Hinsicht am häufigsten untersuchten und am besten bekannten Gegenden des Jura. Neben einer gewissen Anzahl von seltenen Arten der Waldzone finden mehrere alpine Arten im Grunde des Zirkus die zu ihrem ¶