Die Gorges de Court bilden eine typische
Klus, die in ein einfaches u. wundervoll aufgeschlossenes jurassisches Gewölbe eingeschnitten
ist. Die am
Mont Girod (1033 m) schroff abbrechende W.-Wand, die aus wechsellagernden kalkigen und mergeligen Schichten des
obern
Jura (Portland-Argovien) besteht, zeigt prachtvolle Malm-Stufen, die bald als Felsbänder zum S.-
und N.-Ende (oder zum Ein- und Ausgang) der
Klus sich senken u. hier mit beinahe senkrecht gestellten Schichten unter die
Oberfläche tauchen, bald als bewaldete Gürtel zu den Waldungen des Thalbodens absteigen.
Wie am Fuss der zwischen den senkrechten Felswänden eingerissenen Runsen liegen auch unterhalb der Argovien-Schichten grosse,
von der Pflanzenwelt kaum etwas verfestigte Schuttkegel und -halden. Die weit weniger schroffe und zu
grosser
Höhe (bis zu den Sequanterrassen der Bergweiden des
Graitery 1183 m) schief aufwärts steigende
O.-Wand weist viel
breitere Waldbänder auf, die zwischen den Kalkrippen schräg aufwärts ziehen. Der Thalboden der
Klus, der Gewölbekern,
besteht aus Oxford u. ist mehr oder weniger mit stets in Bewegung begriffenem Schuttmaterial überführt,
das beim Bau der Bahnlinie beträchtliche u. teure Verfestigungsbauten notwendig gemacht hat.
Auf den
Felsen über dem Eingang zur
Klus, bei Court, wo Luftströmungen beständig an der Herabminderung der Temperatur arbeiten,
wachsen einige alpine Pflanzenarten, wie z. B.Primula auricula, die hier grösser wird als in den
Alpen.
In vereinzelten Gruppen krönt die Bergföhre (Pinus uncinata) mit ihren dunkeln Zweigen die nackten Felswände bis zur halben
Höhe des
Graitery. In der Fortsetzung eines der
Tunnel, die die zur Innenseite der
Klus vorspringenden Kalkrippen durchbrechen,
liegt ein gemauertes Gewölbe, das angelegt werden musste, um die Bahnlinie vor der durch Anlage von
Steinbrüchen gelockerten und mit Einsturz drohenden Felswand zu sichern.
Ackerbau, Viehzucht und Milchwirtschaft. In linguistischer Hinsicht bemerkenswerte Ortschaft, indem
das französische Element das deutsche langsam verdrängt.
Nw. über dem Dorf römische Ruinen;
in der sumpfigen
Ebene unterhalb
von Courtaman sind zwei Bronzestatuetten aufgefunden worden, deren eine, eine Venus, heute im Museum
zu Bern
aufbewahrt ist.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Pruntrut).
460 m. Gem. u. Pfarrdorf, am linken Ufer des
Creugenat und 3 km w. der Station
Pruntrut der Linie
Delsberg-Delle. Postblage, Telephon; Postwagen
Pruntrut-Damvant. 120
Häuser, 759 kathol. Ew. Am
O.-Hang eines sonnenreichen
und mit Obstbäumen bestandenen Hügelzuges erbaut, bietet das Dorf von O. gesehen einen recht malerischen
Anblick. Von
Pruntrut wird es durch eine fruchtbare
Ebene geschieden. Ackerbau, Viehzucht; Holzhandel, Uhrenindustrie. Kalksteinbrüche.
Hydranten und Wasserversorgung in den
Häusern. Schönes Schulhaus. Die Siedelung erscheint zum erstenmal in einer Urkunde
von Irminon aus dem Jahre 814 als Curtis Udulphi und (mit Cheveney zusammen) als Eigentum der Abtei
Saint Ursanne;
1139: Curtedul;
1178: Cortedul;
1241: Curtedun;
1362: Cortedoul. Sitz eines Edelgeschlechtes;
ein Henri de Courtedoux lebte
im 13., ein
Richard de Courtedoux im 14. Jahrhundert.
^[Note:] Das Dorf im 30 jährigen Krieg vollständig in Asche gelegt.
Die Chronisten erzählen, dass damals die Schweden hier so viele Bauern niedermetzelten, dass Niemand
zur Beerdigung der Toten übrig blieb und die in grosser Anzahl hier zusammenströmenden Wölfe sich während eines ganzen
Monates an den herumliegenden Leichen sättigen konnten. Von diesem Ereignis soll auch der den Bewohnern von Courtedoux verbliebene
Spitzname der
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