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Für die Zählung von 1900 ist zu berücksichtigen, dass die Bewohner von Les Eplatures durch allgemeine Abstimmung vom 13. und die Vereinigung ihrer Gemeinde mit La Chaux de Fonds gewünscht, dass dem der Gemeindegeneralrat von La Chaux de Fonds am 2. Februar und der Neuenburger Grosse Rat am beigestimmt haben und dass somit die am 1554 Ew. zählende Gemeinde Les Eplatures in obigen Zahlen für 1900 miteingerechnet ist.
Die Bevölkerung verteilt sich dem Bekenntnis nach auf 29370 Reformierte, 5634 Katholiken, 923 Juden und 44 Andersgläubige;
dem Zivilstand nach auf 12503 Verheiratete, 1885 Verwitwete und 21583 Ledige;
der Herkunft der Ausländer nach auf 1792 Franzosen, 1312 Deutsche, 1081 Italiener und 218 Angehörige anderer Länder;
dem Beruf nach auf 7518 Uhrenmacher, 567 Bauern, 10824 Angehörige anderer Berufe und 1262 Lehrlinge.
Mit Hinsicht auf die Bevölkerung steht La Chaux de Fonds unter den Schweizer Städten im siebenten Rang. Bei 30,2‰ Geburten und 16,5‰ Sterbefällen ergibt sich ein Geburtenüberschuss von 13,7‰, der La Chaux de Fonds in dieser Hinsicht unter den Schweizer Städten in die dritte Stelle einreiht (Le Locle 20,6‰; Basel 14,7‰).
Denkmäler und Bauten.
Wie wir zu erwähnen bereits Gelegenheit hatten, weist La Chaux de Fonds kaum Denkmäler vergangener Zeiten auf. Bemerkenswerte Bauten (alle modernen Datums) sind: die 1795 erstellte reformierte Kirche für den Gottesdienst in französischer Sprache, ein kühner Bau von ovaler Gestalt mit einer prachtvollen Holzkanzel, einem Meisterwerk der Schnitzerei aus dem ehemaligen Kloster Bellelay, und ihrem mitten aus dem Häusergewirre der Stadt aufragenden Glockenturm;
das 1803 erbaute Rathaus, an das sich eine Reihe von geschichtlichen Erinnerungen knüpfen;
die deutsche reformierte Kirche mit schlankem Turm;
die Kirche der freien reformierten Gemeinde, ein bemerkenswerter Bau in gotischem Stil;
die sehr schöne Synagoge;
das Gemeindehaus, das elegante Gebäude des eidgenössischen Kontrolamtes, die Uhrenmacher- und Mechanikerschule, mehrere grossartige Schulhäuser und endlich zahlreiche und sehr schöne Privatbauten, wie das Gebäude der Eidgenössischen Bank A. G. und andere.
Auf dem Rond-point de la Fleur de Lys steht der prachtvolle Monumentalbrunnen, den das Kontrolamt zur Erinnerung an die Versorgung der Stadt mit Trinkwasser aus den Gorges de l'Areuse errichten liess.
Oeffentliches Leben.
Sehr entwickelt ist in La Chaux de Fonds besonders das religiöse Leben, dem neun dem Kultus bestimmte Gebäude dienen: die reformierte französische und deutsche Landeskirche, die christkatholische und die römischkatholische Kirche, die Kirche der freien reformierten Gemeinde, die Kapellen der Methodisten, Mährischen Brüder und der Adventisten vom 7. Tag und die Synagoge. Dazu besitzen hier je ein ihren besondern Bestrebungen dienendes Lokal die Christliche Vereinigung junger Männer, das Blaue Kreuz, die Loge Zukunft des internationalen Guttempler-Ordens.
Die von der arbeitsamen Bevölkerung stets in hohen Ehren gehaltenen Werke der Nächstenliebe äussern sich neben dem Bestehen zahlreicher Wohltätigkeits- u. Unterstützungsvereine in der Gründung zweier sog. Krippen zur Aufnahme der Kinder von nicht in ihrer Wohnung arbeitenden Eltern, eines Gemeindewaisenhauses, eines durch Privatinitiative 1818 unter dem Namen «Etablissement de travail» errichteten Mädchenwaisenhauses, einer 1877 in Betrieb gesetzten und von einer Aktiengesellschaft unterhaltenen Volksküche. Der allen Anforderungen der Neuzeit entsprechende Gemeindespital, ein im n. Teil der Stadt im Quartier «Les Arbres» stehendes prachtvolles Gebäude, ist 1898 eröffnet worden. Der ehemalige, 1849 eingeweihte alte Spital in der Spitalgasse dient heute andern Zwecken. ¶