(Kt. Waadt,
Bez. Yverdon).
758 m. Gem. und kleines Dorf, nahe der Strasse Yverdon-Moudon, auf einer Hochfläche
des n. Jorat, 6 km nö. der Station Bercher der Linie Lausanne-Echallens-Bercher und 9,5 km sö. von Yverdon. Postablage; Postwagen
Yverdon-Thierrens. Gemeinde: 30 Häuser, 162 reform. Ew. Kirchgem. Donneloye. Landwirtschaft. Chanéaz ist eine ehemalige Herrschaft,
die urkundlich zuerst 1419 genannt wird; 1528 kam sie an den Herzog Karl von Savoyen, ging in der Folge
an eine Reihe anderer Besitzer über und wurde endlich 1652 von Jean Philippe de Loys angekauft, in welcher Familie sie bis
zu Ende des 18. Jahrhunderts verblieb. Zur Zeit der Pest verfielen sämtliche Bewohner bis auf zwei Frauen
dem Tode.
445 m. Gruppe von 4 Häusern, am Fuss eines bewaldeten Höhenzuges nahe dem rechten
Ufer der Areuse, 500 m sw. der Station Bel Air der Linie Neuenburg-Boudry-Cortaillod und 7,5 km sw. Neuenburg.
1854 als Fischzuchtanstalt
gegründet, wurde später in eine Wasserheilanstalt und ein Hotel-Pension umgewandelt und 1900 von der
Fabrik elektrischer Kabel zu Cortaillod angekauft, die hier eine Filiale ihres Betriebes einrichten will.
Kalktuff auf Molasse.
Am Hügel über Chanélaz schöner Aufschluss eines ehemaligen unterseeischen Wildbachdeltas, das 40 m über dem heutigen
Spiegel des Sees liegt.
(Kt. Waadt,
Bez. und Gem. Nyon).
435 m. Schloss von modernem Aeussern, nahe der Strasse Nyon-Arzier und 2 km n. der Station
Nyon der Linie Lausanne-Genf. Wird als Eigentum der Burgherren von Changins schon in Urkunden des 12. Jahrhunderts erwähnt. 1299 und 1314 erscheint
ein Jean de Changins als Meier von Nyon. Heute Eigentum der Familie Saint Georges.
383 m. Landhaus, am Genfersee und am linken Ufer der Aubonne nahe deren Mündung in den
See, von dem 2 km nö. gelegenen Buchillon durch einen Wald getrennt und 1,5 km s. der Station Allaman der
Linie Lausanne-Genf.
Der Ort war schon zur Römerzeit besiedelt, was Ueberreste von römischen Gebäuden, Säulenschäfte und
ein Bas-Relief mit zwei Gladiatoren bezeugen. 1228: Chanliva;
damals Pfarrkirche. Lag an der einstigen Seestrasse, die näher
dem See entlang führte als die heutige. Im 15. Jahrhundert litt die Umgegend unter häufigen räuberischen
Ueberfällen auf Durchreisende.
oder Champrion (Kt. Wallis,
Bez. Entremont,
Gem. Bagnes). 2410 m. Weite Hochfläche mit Alpweiden, über dem Gletscherzirkus im Hintergrund
des Val de Bagnes und am W.-Fuss der Pointe d'Otemma (3394
m), 1 Stunde über der Brücke von Lancet. Bildet zusammen mit den
wie sie sämtlich auf den Terrassen der Thalhänge liegenden Alpen Chermontane, Vingthuit, Lancet und Boussine
ein grosses Ganze. «Petite Chermontane wird etwa Mitte Juni mit Vieh befahren, nach 14 Tagen von denselben Leuten die Alpe Boussine,
wo 8 Tage verweilt wird; dann geht's 3 Wochen nach Grande Chermontane u. Champrion und ungefähr in gleicher
Reihenfolge wieder hinab nach Petite Chermontane, wo fast bis Mitte September geblieben wird.» (F. O. Wolf).
Vor dem Bau der Schutzhütte Chanrion des S. A. C. fand der Wanderer in der nahe den beiden kleinen Blauseen gelegenen bescheidenen
Alphütte gastliche Unterkunft. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts noch umfluteten die den Fuss der Terrasse
umrahmenden Gletscher von Otemma, Mont Durand und Breney diese vollständig und endigten erst unterhalb Lancet ungefähr an der
Stelle der heutigen Brücke, wo ihnen damals die Dranse entsprang. Sehr reich ist die Flora von Chanrion; im Fremdenbuch der
Klubhütte ist eine Liste von mehr als 300 Arten von hier und in der Nähe gesammelten Pflanzen handschriftlich
eingetragen.
Wir erwähnen davon nur die seltensten: Achillea nana und moschata mit ihren Bastarden, Androsace pubescens und imbricata,Anemone baldensis, Aquilegia alpina, Arabis serpyllifolia, Arenaria Marschlinsii, Artemisia spicata, glacialis und Mutellina;
Astragalus leontinus, Crepis jubata (auf der Moräne von Breney);
Gentiana purpurea, lutea, punctata und
ihre Bastarde;
Menyanthes trifoliata (Dreiblätteriger Bitterklee, erreicht hier mit 2700 m einen seiner höchsten bekannten
Standorte);
Potentilla nivea und frigida;
Saxifraga adscendens, muscoides, Seguieri und androsacea etc. Chanrion, Champrion
= champrond = Rundes Feld.
(Kt. Wallis,
Bez. Entremont).
2460 m. Klubhütte des S. A. C., im August 1890 von der Section Genf
erbaut,
auf der Alp Chanrion, mit Raum für 40 Personen. Nahe einiger kleiner Hochalpenseen malerisch gelegen. 4 Stunden von Mauvoisin
und 6½ Stunden von Lourtier. Steht unter der Aufsicht eines Hüttenwartes. Grossartige Aussicht. Ist von Touristen im Juli
und August immer besetzt und wird das ganze Jahr hindurch von Schmugglern besucht, die über den Col de Fenêtre
Tabak nach Italien einschmuggeln.
2408 m. Bergrücken, steigt von der Alp La Marline gegen die Pierre à Voir an, 10 km ö.
Martinach.
Sein gegen das Rhonethal gerichteter Abfall ist nackt und wild, während die Hänge gegen Bagnes
bis zum Gipfel von saftigem Grün bekleidet werden.
Bei den Bewohnern von Bagnes heisst er La Fritaux, d. h. Giebel, weil er
von S. gesehen ganz einem Dachfirst gleicht, neben dem als Turm die Pierre à Voir aufsteigt.
1245 m. Aussenquartier des Weilers Praz de Fort, im Val Ferret am
linken Ufer der Reuse der Saleinaz, 5 km s. Orsières und 22 km s. der Station Martinach der Simplonbahn. 9 Gebäude (Wohnhäuser
und Ställe).