703 m. Weiler, am linken Ufer der Saane, 400 m ö. der Strasse Freiburg-Bulle und 4 km sö. der Station Neyruz der
Linie Bern-Freiburg-Lausanne. 12 Häuser, 75 kathol. Ew. französischer Zunge.
(Cimadi) (Kt. Graubünden,
Bez. Bernina).
3020 m. Verwitterter Felsgrat, ö. vom Berninapass, zwischen Val Lagone und Val Mera, Fortsetzung
der Gruppe des Corno di Campo. Die tiefe Scharte der Forcola di Cartèn (2685 m) führt als kürzester Weg
vom Berninahospiz oder La Rösa zum Corno di Campo.
Früher bezeichnete man mit Cartèn nur den zum Val Lagone absteigenden SW.-Hang
des Grates.
434 m. Gem. und Dorf, auf einer Terrasse über dem linken Ufer der Rhône, 10 km
wsw. Genf.
Station der Schmalspurbahn Genf-Chancy.
Postablage, Telegraph, Telephon.
Gemeinde, mit La Petite Grave: 76 Häuser, 384 zu
⅔ reform. Ew.;
Dorf: 53 Häuser, 300 Ew. Getreide- und Futterbau. In der Nähe über ein Bachtobel schöne, 43 m hohe und
auf 5 Pfeilern ruhende Steinbrücke.
Hier stand bis 1726 an der «Sur les Roches» geheissenen Lokalität
eine im 15. Jahrhundert erbaute feste Burg, von der heute keine Spur mehr erhalten ist. In Cartigny wohnten der Schriftsteller
Marc Monnier (1829-1885) und der Patriot Bonivard, der hier sein eigenes Schloss, Saint Victor, besass.
1460 m. Gem. und Pfarrweiler, an der Strasse Samaden-Maloja-Chiavenna, an der Orlegna
und nahe deren Mündung in die Maïra, 23 km ö. Chiavenna (Italien).
(Kt. Graubünden,
Bez.
Vorderrhein).
3200-2460 m. Kleiner Hängegletscher, am O.-Hang des Piz Scopi, über dem obern Val Casaccia.
Wird von einem kurzen Felskamm in 2 Arme geteilt.
(Val) (Kt. Graubünden,
Bez. Vorderrhein).
2660-1756 m. Kurze hintere Verzweigung des Val Cristallina; beginnt zwischen
Piz Scopi und Piz Bianca und steigt auf eine Länge von 2,5 km von S.-N. ab. Wildes und ödes Thal, 8 km s. Platta. Hinter seinem
obersten Abschnitt der Casaccia- und Tuorsgletscher.
(Fuorcla) (Kt. Graubünden,
Bez. Maloja).
2900 m. Passübergang, sö. vom Piz Casanella und w. vom Casanapass; führt vom Val Casana ins
Val Lavirum-Chamuera, das bei Campovasto ins Engadin ausmündet. Einer der höchsten Alpenpässe, im obern Abschnitt ohne markierten
Weg; weniger bedeutend als sein Nachbar, der Casanapass.
(Kt. Graubünden,
Bez. Maloja).
Bedeutender und stark begangener Passübergang, verbindet Scanfs im Engadin mit Livigno in Italien.
Der gut unterhaltene Weg führt das Val Casana aufwärts, geht s. am Piz Casana vorbei und erreicht in 2692 m die Passhöhe;
Länge des Wegs auf Schweizerseite 11 km, Höhenunterschied 1042 m. Steigt auf italienischer Seite auf
eine Länge von 8 km mit einem Höhenunterschied von 820 m nach Livigno ab. Besonders im Sommer stark begangen, wenn die Bewohner
von Livigno zum Verkauf ihrer Landesprodukte ins Engadin hinüberwandern. ^[Note:] Auch von Truppen ist der Pass schon überschritten
worden, so 1620 nach dem Veltliner Morde von 4600 Mann Bündner, Zürcher und Berner Kriegern, 1621 von 6000 Bündnern
und 1635 von Herzog Heinrich von Rohan mit seinem Heer. Dies letztere geschah zur Zeit der Bündner Wirren da der Führer
der reformierten Partei, Georg Jenatsch, die Franzosen um Hilfe angerufen hatte, um der spanischen Partei
des Landes und den österreichisch-spanischen Truppen das Veltlin zu entreissen und die dorthin führenden Passübergänge
und kürzesten Verbindungen des centralen Engadins mit Bormio im obern Veltlin, den Casana- und Foscagnopass, in seinen Besitz
zu bringen.
3072 m. Leicht zugänglicher Gipfel, 14 km s. Zernez, zwischen den
schweizerischen Thälern von Casana und Trupchum und dem italienischen Val di Livigno.
Das ganze Gebiet besteht vorwiegend aus
triasischen und liasischen Gesteinen und den von Theobald so benannten Casana (oder Casanna-)schiefern. Es sind dies halbkrystalline
Schiefer, die ihrer petrographischen Beschaffenheit nach zwischen Thon-, Talk- und Glimmerschiefer stehen
und durch dynamometamorphe Vorgänge aus paläozoischen Gebilden des Devon und Carbon entstanden sein