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Quelle und Mündung gehören zu Freiburg. Auf den übrigen 14 km bildet der Fluss die Grenze zwischen den beiden Kantonen, so unterhalb Oron, zwischen Moudon und Payerne und gegen die Mündung in den Neuenburgersee. Hier stösst die Broye auch an Berner Gebiet.
Der Flusslauf kann in vier Abschnitte gegliedert werden: 1. Die obere Broye, von der Quelle bis Brivaux (1,3 km oberhalb Bressonnaz) 32 km; 2. die mittlere Broye, von Brivaux bis zum Pont-Neuf oder Chanalet (4 km unterhalb Payerne) 29,5 km; 3. die aventicensische Broye, vom Pont-Neuf bis zum Murtensee 9,5 km und 4. die untere Broye, vom Murten- bis Neuenburgersee 8 km. Das mittlere Gefälle des ganzen Flusses bis zum Murtensee beträgt 6‰, das des Oberlaufes (eine 8,6 km lange Strecke mit 20‰ eingeschlossen) 11‰ des Mittellaufes bis Payerne 3‰, der aventicensischen Broye 1,4‰ und des Unterlaufes 1‰.
Die Broye entspringt w. der Alpettes (Niremont), 4 km n. Semsales, in 865 m; sie fliesst von Pravex an nach SW., biegt in scharfem Knie nach NW. um und behält diese Richtung bei bis Moudon, wo sie sich bis zum Murtensee endgültig nach NO. wendet. Von dem tief in eine Vorkette des Jorat eingeschnittenen Engpass von Brivaux an verlässt sie ihr bisheriges enges u. tiefes Thal und tritt bei Bressonnaz (528 m) in eine neue Senke über, der sie zunächst, die Stadt Moudon durchfliessend, 2 km weit nach N. folgt, um dann in die NO.-Richtung abzubiegen.
Hier geht sie in wiederum engem und steilem Thal ö. an den grossen Dörfern Lucens und Granges und an der Terrasse von Surpierre vorbei, tritt unterhalb Granges (465 m) in sanft gewelltes Gelände, quert Payerne, betritt als aventicensische Broye den breiten, von Hügelzügen und dem Murtensee begrenzten Thalboden der sog. Plaine de la Broye und mündet bei Salavaux in den Murtensee. Dieser See, 433 m hoch gelegen, liegt zwischen der Plaine de la Broye und dem sog. Seeland und wird im O. vom Hügelland um Murten, im W. von dem des Mont Vully begleitet. Nach ihrem Austritt aus dem See wendet sich die Broye nach W., umfliesst den Mont Vully im N., schneidet den sw. Zipfel des Seelandes und erreicht den Neuenburgersee bei dem La Sauge geheissenen Gebäude (432 m).
Von rechts erhält die Broye nur wenige nennenswerte Zuflüsse: bei Oron die von dem zwischen Rue und Bulle gelegenen Hochplateau kommenden Bäche La Mionnaz u. Le Flon, bei Lucens den Ruisseau des Vaux und bei Dompierre die in das alte Broye-Bett einmündende Arbogne oder Erbogne. In den Murtensee fliesst von rechts der Chandon und in das Stück der Broye zwischen Murten- und Neuenburgersee die teilweise Berner Gebiet durchziehende Biberen. Diese zwei entwässern das zwischen Saane und Murtensee gelegene Hügelland.
Zahlreicher sind die linksseitigen Zuflüsse der Broye: von den Alpettes und dem Niremont kommen eine Reihe von Bächen herab (z. B. die Mortivue und der Riau-Vésenand);
bei Palézieux mündet die Biordaz, die mit ihrem Nebenbach Corbéron die Wasser des Mont Vuarrat und Mont Pélerin (südlicher Jorat) sammelt;
dann folgen Grenet, Parimbot, bei Bressonnaz die vereinigten Bressonnaz und Carrouge (oder Flon) und bei Moudon die Mérine, die alle dem südlichen u. zentralen Jorat entspringen;
den nördlichen Jorat entwässern die Cerjaulaz (Mündung bei Lucens), die Lembaz (Mündung bei Granges) und endlich, nahe dem Murtensee, die der Broye ungefähr parallel fliessende Kleine Glâne, ihr in Bezug auf Grösse des Einzugsgebietes und Länge des Laufes beträchtlichster Nebenfluss.
Schiffbar ist nur die untere Broye, zwischen den beiden Seen; hier verbindet ein Dampfbootkurs Neuenburg mit den Haltestellen La Sauge (einzeln stehendes Haus; früher an der Mündung der Broye in den Neuenburgersee, seit der Juragewässerkorrektion 1,3 km von diesem gelegen), Sugiez (kurz nach dem Austritt des Flusses aus dem Murtensee gelegen) und mit Murten. Längs der Broye hat sich nur wenig industrielle Thätigkeit entwickelt. Ausser einigen Sägen und Mühlen sind zu nennen eine Backsteinfabrik oberhalb Châtillens (bei Oron), eine Spinnerei in Moudon und mehrere Fabriken in Payerne (so z. B. eine Fabrik von kondensierter Milch, die das Flusswasser zur Abkühlung ihrer Kondensatoren verwendet).
Ueber die Broye führen zirka 22 Strassenbrücken, von denen einzelne, z. B. die von Palézieux, Châtillens und