auf den 1898 begonnenen Arbeiten zum Durchstich des
Simplontunnels. Die Viehstatistik ergibt folgende Zahlen:
1876
1886
1896
1900
Hornvieh
3222
3729
3565
3129
Pferde
227
219
225
242
Schweine
605
820
1041
635
Schafe
3671
4315
3878
3168
Ziegen
2521
2440
2851
2149
Maultiere
-
-
-
27
Bienenstöcke
135
289
376
424
Sehr bedeutend ist die Fremdenindustrie. Brig ist der Knotenpunkt der
Strassen nach
Zermatt (Eisenbahn), über den
Simplon und
die
Furka. Die schönste schweizerische Alpenstrasse, die des
Simplon, 1801-1805 erbaut.
Beim Einfall der französischen Truppen 1799 litt der Zehnten Brig am schwersten von allen Wallisern Bezirken
unter den Folgen des hartnäckigen Widerstandes des
Ober-Wallis.
Sieben Monate lang war er der Plünderung preisgegeben, die
Häuser wurden verbrannt oder niedergerissen, Hausrat und Kleider ins Feuer geworfen, die Waldungen angezündet. Einzelne
Siedelungen, wie z. B. der
Weiler Lingwaren, wurden völlig zerstört und erhoben sich nicht wieder; andere wie
Simpeln, Termen,
Mund und
Naters fielen zur Hälfte und mehr der Verwüstung anheim. Im Ganzen opferten die Franzosen nicht weniger als 827 Bauwerke
- Brücken,
Kapellen und Kirchen inbegriffen - ihrer Wut. Viele Leute starben Hungers, andere fristeten monatelang ihr Leben
den Tieren gleich in den
Wäldern.
(Kt. Wallis,
Bez. Brig). 684 m. Kleine Stadt und Gemeinde, Hauptort des Bezirkes Brig; am linken Ufer
der
Rhone und an der Mündung der
Saltine in diese, 47 km ö.
Sitten und an der Vereinigung der
Simplon- mit der
Furkastrasse.
Station der Simplonbahn. Postbureau, Telegraph, Telephon; Postwagen über den
Simplon nach Domo d'Ossola,
über die
Grimsel u.
Furka. Stadt: 193
Häuser, 2232 Ew. in 439 Haushaltungen. 121
Reform. 733 Ew. italienischer Zunge. Hauptsächlich
wichtig der Fremdenverkehr von u. nach
Simplon,
Furka,
Grimsel und
Zermatt.
Die Stadt ist elektrisch beleuchtet. Seit 1900 eine Bank. Eine Zeitung. Sitz eines der drei kantonalen Gymnasien desWallis.
Hülfs-, Gesang- und Schiessvereine; landwirtschaftliche Gesellschaft. N. der Stadt, auf einer Anhöhe, die 1687 erbaute
Jesuitenkirche, eine der schönsten Kirchen des Wallis.
Das Gebäude der Kantonsschule 1662-1672 von den Jesuiten erbaut und die
Schule lange Zeit von diesen geleitet. Mitten in der Stadt steht ein grosses dreitürmiges
Schloss mit mächtigem
u. architektonisch bemerkenswertem
Hof, der so Stockalper-Palast, 1642 vom Freiherrn Kaspar von Stockalper errichtet. 1898 renoviert,
enthält der Palast heute die Bureaux der
Jura-Simplon-Bahn.
Aus 1663 stammendes Ursulinerinnenkloster mit Lehrerinnenseminar und Erziehungsanstalt für junge Mädchen. Auf dem Marktplatz
schöne
Kapelle. Eine ganze Anzahl von Privathäusern sind von Türmen flankiert, die der kleinen Stadt
ein sehr malerisches Gepräge geben. Die Pfarrkirche steht in dem 10 Minuten von der Stadt entfernten
Glis. 1,5 km nö. Brig
der Eingang zum
Simplontunnel mit den Maschinenwerkstätten, Bureaux und anderen Gebäulichkeiten. Zwei
neue Brücken über
die
Rhone verbinden Brig mit dem gegenüber liegenden
Naters. Sitz eines Untersuchungsrichters u. eines
italienischen Vice-Consuls.
1640 trat die
Rhone aus und überführte 1000 Jucharten bebauten Landes in der Umgebung der Stadt mit Schlamm und
Schutt. Die
ursprüngliche, von
Napoleon erbaute Simplonstrasse umging die eigentliche Stadt, indem sie sich dem Hang von
Glis nach schräg
aufwärts zur Mündung der
Saltine-Schlucht hinzog, die sie auf der
Pont-Napoléon genannten
Brücke überschritt.
Heute flutet aller Verkehr durch die Stadt, sodass das genannte Strassenstück verödet und die
Brücke z. T. wertlos geworden
ist.
In kirchlicher Hinsicht gehörte Brig früher zu
Naters, das vor 1517 auch Hauptort des ganzen Zehnten war.
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