Ew.; Dorf: 88
Häuser, 433 Ew. Etwas Weinbau und Holzhandel.
Zahlreiche Bewohner der Gemeinde wanderten früher im Sommer
als
Maurer aus, bis 1873 Dr. R. Manzoni in dem Dorfe die Uhrenindustrie einführte und zu diesem Zwecke aus dem
Jura 150 Messingarbeiter
samt ihren Familien kommen liess.
Heute beschäftigt die Messingschraubenfabrik Manzoni allein 200 einheimische
Arbeiter und liefert im Mittel jeden Monat 1800 Dutzende von Messingschrauben, meist für Damenuhren;
eine zweite, kleinere
Fabrik befasst sich mit der Herstellung von Messingteilen für Herrenuhren.
(L') (Kt. Wallis,
Bez. Martigny).
Gipfel von 1976 m auf dem sw. der
Pierre à Voir zum
Pas deLens ziehenden
Kamm.
Sein N.-Fuss ist bedeckt von einem bis
Saxon herabsteigenden Lärchen- und Arvenwald. Nach S. fällt der Berg senkrecht gegen
Vollège und
Sembrancher ab.
(Cold') (Kt. Wallis,
Bez. Hérens).
Früherer Name des heute
Col de l'Evêque geheissenen Gletscherpasses (3393 m) sw. des Mont
Colon. 2 km weiter nach SW. der Col de la Reuse d'Arolla (3242
m) oder Olenpass.
(Kt. Wallis,
Bez. Hérens).
Gletscher, der von dem im W. durch den
Evêque (3738 m) und im O. durch den
Mont Brûle (3621
m) abgeschlossenen Grenzkamm gegen Italien zur
Combe d'Arolla (einem Seitenthal des Hérensthales) herabsteigt. Ueber
ihn führt der Col de
Colon (3130 m) ins
Valpelline (Italien). Er wird im W. vom Massiv des Mont
Colon, im O. von den
Dents des Bouquetins
und de
Bertol begrenzt. Seinen einzigen nennenswerten Zufluss, den Vuibezgletscher, erhält er von links.
Von sanfter Neigung (Col de
Colon 3130 m - Gletscherfuss 2019 m), schwachem Eisfall und in kleiner, horizontaler
Ebene mündend, ist der
Gletscher leicht zugänglich und zu studieren. Hier haben die Professoren
Forel von
Morges und Hagenbach-Bischoff
von Basel
in einer Eisgrotte bemerkenswerte Studien über Eisstruktur vorgenommen. Der S-förmige
Gletscher trägt sehr regelmässig
gebildete und oft untersuchte Moränen. Er ist in neuester Zeit stark zurückgewichen und hat an seinem
Ende mächtige
Steinhaufen abgelagert. Seine Gesamtfläche betrug 1880 nach Prof. Albert
Heim 26 km2 (wovon 20 km2 Firnfeld)
und seine Länge 8,2 km. Der
Gletscher gehört zu den grossen Eisströmen der Schweizer
Alpen. Schon 1543 erwähnt der Kosmograph
SebastianMünster den Col de
Colon unter dem Namen
Arolla, und 1691 wird er von P. A. Arnod eingehend beschrieben.
(Mayensd') (Kt. Wallis,
Bez. Hérens).
Nur im Sommer bezogene Sennhütten, am obern Ende der bei
Les Haudères in das
Hérens-Thal
einmündenden
Combe d'Arolla und am Fusse des
Arollagletschers in 2003 m (oberste
Hütte in 2407 m) gelegen.
In der Nähe zwei Gasthäuser in 1962 m und ca. 2062 m, das erste 1872, das andere 1897 erbaut.
Von den Touristen als Ausgangspunkt
für eine grosse Zahl von Spaziergängen und Besteigungen stark besucht.