bilden 3369 Haushaltungen. Der Hauptteil der Bevölkerung ist protestantisch; man zählt 60 Katholiken und 32
Juden. Von den
Einwohnern treiben 3714 Ackerbau, 2337 ein Handwerk und 1734 finden durch verschiedene Industriezweige Beschäftigung. Der
Ackerbau bildet die Haupterwerbsquelle. Der Boden, durch die lehmigen und sandigen Ablagerungen aus der Gletscherzeit
(Rhonegletscher)
gebildet, ist sehr fruchtbar.
Der obere Teil des
Frienisberges ist mit schönen
Tannen- und Buchenwäldern bewachsen. Das produktive Land umfasst:
das sind 93% des ganzen
Bodens. Die Äcker werden bepflanzt wie folgt:
ha.
Getreide auf
2460
Runkelrüben auf
1707
Kunstfutter auf
2369
Verschiedene Gewächse auf
137
wie oben:
6673
Infolge Gründung einer Zuckerfabrik in Aarberg wird die Kultur der Runkelrübe in Zukunft eine grössere Ausdehnung annehmen.
Im Jahr 1898 hat der angebaute Boden produziert:
Die Hauptindustrie des Bezirkes bilden die Uhrenfabriken in
Lyss. In
Schüpfen,
Lyss, Rapperswil, Aarberg
und
Radelfingen sind Ziegelbrennereien, welche ihr Material aus den zahlreichen Thongruben der Umgegend beziehen. In
Lyss grosse
Fabrik künstlicher Bausteine aus Zement. Der Bezirk setzt grosse Hoffnungen auf die Zuckerindustrie mit Beihülfe des
Staates.
Städtchen (Kt. Bern).
Gem.
und Hauptort des gleichnamigen Bez. Liegt am rechten Ufer der
Aare, direkt am Einfluss in den
Hagneckkanal, 458 m. 128
Häuser, 250 Haushaltungen und 1250 E. von denen 1200 protestantisch, 7 katholisch und 28 israelitisch.
Ursprünglich bestand die Stadt aus einer einzigen Strasse, die über die Aarebrücke führt und die so breit ist, dass sie
einem grossen
Platze gleicht. Im S.-O. liegt die Kirche und das
Schloss, letzteres früher die Residenz der
Grafen von Aarberg,
aber seit lange Sitz der Bezirksverwaltung. Aarberg ist eine Eisenbahnstation an der LinieSolothurn-LyssundAarberg-Murten. Es ist auch der Knotenpunkt der Linien vonNeuchâtel, Bern,
Murten, SolothurnundBiel. ^[Berichtigung: Station der Linie
Lausanne-Payerne-Lyss. Sehr interessante alte gedeckte Holzbrücke aus dem Jahre 1557.]
Ansicht von Aarberg.
Das Hotelwesen, früher sehr bedeutend, hat seit der Errichtung der Eisenbahnen sehr abgenommen. Die
Zahl Wirtschaften hat eher zugenommen. Wichtiger Vieh- und Kornmarkt. Einzige Zuckerfabrik in der
Schweiz, gegründet im Jahr 1898. Kapital 1500000
Fr. Täglicher Verbrauch von 3500 kg. Runkelrüben. Man hofft, bis auf 7000 kg. verarbeiten zu können. 250 Arbeiter sind
in dieser
Fabrik beschäftigt, die
Stock-,
Stampf- und Mehlzucker herstellt. Die Bernerregierung interessiert
sich für das Unternehmen und zahlt den Besitzern von Runkelrübenkulturen pro 100 kg.
Rüben 10 Rp. Prämie.
Die
«Bargener Schanzen» ganz nahe bei der Stadt sind alte Wälle; ebenso befinden sich da die Spuren einer römischen
Strasse, die einst Aventicum mit dem unteren Aarethal verbunden hat. Im Jahre 1351 erwarb die Stadt
Bern
Aarberg von einem seiner
Grafen.
Stadt des Kt. Aargau,
Bez. Zofingen
auf dem rechten Aareufer an einem Engpass des Flusses, 405 m. 2059 E. Abzweigungspunkt der
Eisenbahnlinien nach Luzern
und nach Bern.
Postbureau. Telegraph und Telephon.
Ansicht von Aarburg.
Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten Aarburgs sind die Burg und die Kirche mit ihren 2 Glockenthürmen,
beide auf einem erhöhten
Felsen; die neue Kirche mit ihren schlanken
Thürmen. Gemischte Sekundärschule. Erziehungsinstitute
für Knaben und Mädchen. Korrektionsanstalt für Knaben in der alten Festung. Früher war der Warentransport zu
Wasser, besonders
der Waadtländerweine eine Einnahmsquelle wie auch das
Flössen von Schiffsbauholz. Heute haben sich neue
Industriezweige eingebürgert: Strickerei,
Spinnerei und Weberei, Hemden-, Seiden-, Bürstenfabrikation, Möbel-, Cartonage-
und Korbfabriken, Kesselschmiden, Cigarrenfabrikation, Herstellen von elektrischen und mechanischen Apparaten.