in Paris große Bewunderung fand (historisches Museum zu Versailles), die Statue des
Königs Victor Emanuel im Rathaus zu
Turin, des Philosophen Rosmini, des Staatsmanns Manin, die Desolazione (das trauernde Italien), das Brunnenstandbild Wilhelm
Tells (die beiden letztern in Lugano) und die herrliche Statue des Frühlings. 1879 wurde er mit einer
Statue
Correggios für dessen Vaterstadt beauftragt, die 1880 enthüllt wurde. Sehenswert ist seine mit Statuen reich geschmückte
Villa bei Ligornetto. Er ist Mitglied der Akademie in Mailand, wurde 1863
Ritter und 1867 Offizier der Ehrenlegion.
Anatole, französischer
Genre- und Porträtmaler, geboren zu Ronssoy (Somme), Schüler von
Signol, machte sich
in den letzten Jahren durch einige von großem Talent zeugende, viel verheißende Genrebilder bekannt, z. B.:
Lucia von Lammermoor, die Méditation (1875), der erste Schritt (1876)
und der sinnreiche geschwätzige Brunnen. Er malt auch sehr gelungene Bildnisse.
Alejo, span. Historien- und Genremaler, geboren zu Viñuela (Provinz Malaga), Schüler
Madrazos, bildete sich später in Rom aus und machte sich durch seine von poetischer Auffassung und
tiefem Gefühl zeugenden Bilder um die Hebung der Kunst in Spanien sehr verdient.
Mit besonderm Beifall wurde namentlich
sein Bild von 1862, Bestattung des heil. Lorenz in den Katakomben Roms, auf der Weltausstellung
in Philadelphia 1876 aufgenommen.
Ebenso geistvoll und gründlich studiert sind einige Genrebilder aus
dem Leben der alten
Römer.
1) EugèneJoseph, belg. Tiermaler, geb. zu
Warneton (Westflandern), Bruder des folgenden, erhielt den ersten Unterricht von seinem Vater, einem Bildhauer, bei dem er
schon damals mit Vorliebe Pferde und andre Tiere modellierte, was er auch später fortsetzte, als er
bereits zur Malerei übergegangen war. Dieser Übung verdankt er die Genauigkeit in der Zeichnung der Tiere (insbesondere
der Schafe), deren Körperbau, Ausdruck und Bewegung er im kleinen
Maßstab mehr zierlich und graziös als kräftig und in
lebhafter Bewegung darstellte. In seinen größern Bildern ist daher die Ausführung oft zu minutiös.
Seltener schilderte er die Tiere in aufgeregtem Zustand, z. B. eine vom Gewitter aufgeschreckte
Herde, Pferde von Wölfen überfallen. 1826 besuchte er England, 1828 Deutschland, 1841 Frankreich und Italien und nahm dann
seinen Wohnsitz in Brüssel. Besonders reich ist er im Museum zu Leipzig vertreten, darunter vier Schafbilder
und zwei, in denen Pferde die Hauptsache sind; andre in den belgischen Museen, in der Nationalgallerie zu Berlin und in vielen
Privatsammlungen. Noch auf die Pariser Ausstellung 1878 brachte er sechs ihn gut charakterisierende Bilder. Er hat auch 22 Blätter
mit Tierdarstellungen radiert. Als Inhaber vieler Medaillen,
Ritter der Ehrenlegion, Offizier des Leopoldsordens,
Mitglied der Akademien von Amsterdam, Gent und Antwerpen starb er in Brüssel.
2) CharlesLouis, belg. Marinemaler, geb. 1802 zu Warneton (Westflandern),
Bruder des vorigen, erhielt ebenfalls den ersten Unterricht im Zeichnen und
Modellieren von seinem Vater, widmete
sich nachher der Seemalerei, machte Studienreisen in den Küstenländern der Nordsee und brachte es hierin zu trefflichen
Leistungen. Seestücke von ihm im
Pavillon zu Haarlem und in den Museen zu Courtray und Leipzig.
Basil, russ. Schlachtenmaler, geb. zu
Tscherepovets (Gouvernement Nowgorod), war bereits Offizier in der Marine, als er sich zur Malerei wandte
und Schüler der Akademie in Petersburg wurde, wo er für sein erstes Bild: Ermordung der Freier der Penelope durch Odysseus
(das er nachher wieder zerstörte), eine Medaille erhielt. Nachdem er die Länder des Kaukasus besucht hatte, ging er nach
Paris und wurde Schüler von
Gérôme. 1867-70 nahm er an der Expedition des Generals
Kaufmann in Turkistan
teil, bereiste von 1874 bis 1876 Indien, war beim Ausbruch des russisch-türkischen Kriegs beim
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