Jurisprudenz unter seinem Vater Joseph S., gab verschiedene juristische Abhandlungen heraus, widmete sich aber nachher ausschließlich
der Skulptur, die er in Rom erlernte, und der Litteratur. Unter seinen plastischen Werken, meistens Idealgestalten, die sich
durch geistvolle, oft großartige Auffassung und meisterhafte
Technik auszeichnen, sind zu nennen: eine Porträtstatue seines
Vaters, eine Kleopatra, eine Sibylle, Saul, Sappho, Moses, Judith, das trauernde Jerusalem (kolossale
weibliche Gestalt), Medea sowie die Porträtstatuen des bekannten Menschenfreunds Peabody (in London) und des Staatsmanns
Edward Everett (Boston). Sein neuestes hervorragendes Werk ist das für Philadelphia bestimmte Nationaldenkmal. Die bedeutendsten
seiner schriftstellerischen Arbeiten sind außer der Biographie seines Vaters Joseph S. (1851): «Robadi Roma» (1862);
«The proportions of human figure» (1866);
«Graffiti d'Italia» (1869);
«Nature and art» (Gedichte, 1844);
ein Band «Poems» (1847);
die Tragödien: «Tragedy ofNero» (1875) und «Stephanie» (1877).
F., holländ. Bildhauer, der sich sowohl durch seine monumentalen Porträtstatuen
wie durch religiöse Bildwerke vorteilhaft bekannt gemacht hat. Zu jenen gehören die Statuen des Admirals
de Ruyter und des Dichters Tollens (1860) in Rotterdam, zu diesen eine Mutter Gottes und der heil.
Joseph in der neuen Ignatiikirche zu Münster.
Infolge jener Tollens-Statue wurde er Offizier der Eichenkrone des luxemburgischen
Hausordens.
Alexander, Zeichner und Illustrator, geb. zu
Mondsee (Salzkammergut), sollte anfangs Geistlicher werden und war auf dem Gymnasium zu München, bis er 1829 die dortige
Akademie besuchen durfte und nachher in das Atelier von Jul. Schnorr eintrat, zu dem er sich am
meisten hingezogen fühlte. Nach den Kartons desselben führte er im Saal Karls d. Gr.
(Saalbau in München) zwei Scenen aus dessen Leben in Harzfarben aus. Für die Glasfenster der Dome in Glasgow und in Regensburg
lieferte er mehrere Kartons. Am bekanntesten ist er durch seine
geistvollen Feder- und Bleistiftzeichnungen, die in ihrer
Sicherheit der Hand und Bestimmtheit des Strichs an die alten Meister erinnern, z. B.
Zeichnungen zu Luthers geistlichen Liedern (1840), Kompositionen zu der Cottaschen Bilderbibel, die in ihrer Lebendigkeit
freilich auch in übertriebene Bewegungen ausarten. 1855 lieferte er für den Stich eine meisterhafte Zeichnung von
Kaulbachs
Hunnenschlacht. Er ist Professor an der Akademie in München und Mitglied derselben.
Joseph Anton, Genremaler und Lithograph, geb. 1826 zu Wien, Schüler
der dortigen Akademie unter Steinfeld und Kupelwieser, kultivierte anfangs die Landschaft, dann aber mit entschiedenem Glück
das Reiter- und Jagdbild und das militärische
Genre, und zwar in Pastell, Aquarell und Öl, zum Teil von ihm selbst
lithographiert. Seine Bilder, die häufig an
Pettenkofen erinnern, sind von lebenswahrer Komposition u. flotter
Technik, z. B.:
russische Soldaten und ihre Verfolger (1856, Belvedere), andre in den Gallerien des Erzherzogs Albrecht und des
Herzogs von
Koburg-Kohary in Wien. Er starb in Wien.
Karl Wilhelm, Landschaftsmaler, geb. zu Merseburg,
war zunächst Schüler von Herbig in Berlin, ging 1837 nach Düsseldorf, wo er als Schüler
Sohns historische Darstellungen
malte, die kein sonderliches Glück machten. 1840 zog er nach Berlin, verweilte dann einige Zeit in Paris, wo er unter Delaroche
arbeitete, und ließ sich 1844 in Berlin nieder, wo er noch einige Historienbilder malte, die ebenfalls
keinen Erfolg hatten, z. B. Anna von Österreich und
Ludwig XIV., bis er sich dem landschaftlichen Fach zuwandte, worin er
sehr ansprechende Motive lieferte, z. B.: Mühle bei Petersdorf in Schlesien (Aquarell),
im Park, Blick auf den Zinowitzer Forst auf Usedom. 1863 erfand er die sogen.
«Fluchtpunktschiene» zur Zeichnung perspektivischer Parallelen.