bereiste Deutschland, Tirol, die Schweiz, Belgien und Holland, hielt sich anderthalb Jahre in Paris auf und bildete sich
hier namentlich in koloristischer Beziehung. Ausgezeichnet in der Ölmalerei wie im Aquarell, erkor er sich zu seiner Domäne
die Welt der Tiere, namentlich der wilden, die er im zoologischen Garten zu Berlin mit wunderbarem Scharfblick
studierte und mit treffender Charakteristik schildert, am gründlichsten und häufigsten die Affenwelt. Daneben brachte er
auch geistvolle Genrebilder, dekorative Malereien, z. B. für die Villa Borsig in Moabit
in sieben Bildern die Geschichte der Lokomotive. Zu den bedeutendsten seiner Tier- und Genrebilder gehören: die Schafschur,
der Schlangenbändiger in der Menagerie (1864, Privatbesitz in Hamburg, Hauptbild von frappanter Originalität
und köstlichem Humor), der verwundete Löwe, der Amsterdamer Büchertrödler (1869), die Bremer Stadtmusikanten (1870),
die Gerichtssitzung der Affen, neuerdings der auch im Landschaftlichen mit virtuoser Technik gemalte Kohlenmeiler im bayrischen
Gebirge (1878) und die höchst amüsante, derbe Satire: die Affenakademie
(1879). Unter seinen frühern, nicht immer gerühmten Porträten ist das seines Vaters (1877,
Museum in Danzig) ein Meisterstück; weniger dagegen gerühmt wird (1880) sein Porträt des deutschen
Kaisers für den Sitzungssaal des Reichsgerichts in Leipzig. Er ist Mitglied der Akademie in Berlin und der Belgischen
Gesellschaft der Aquarellisten. 1867 erhielt er in Paris die große goldne Medaille.
2) Wilhelm Alexander, Pferde- und Kriegsmaler, jüngerer Bruder des oben erwähnten Friedr.
Eduard M., geboren zu Danzig, malt Genrescenen mit Pferden aus dem Soldatenleben in recht anziehender Weise, kommt aber in
der künstlerischen Auffassung und Charakteristik weder seinem Bruder noch seinem Neffen Paul gleich.
Er hat auch viel lithographiert.
(spr. mänjéh), Jules Joseph, franz. Historienmaler,
geboren zu Paris, Schüler von P. Delaroche, Gleyre und Bridoux, malt Bilder aus der religiösen Historie
und aus der Mythologie,
z. B.: die ersten Christen im Gebet am Eingang einer Krypta (1867), Mariä Heimsuchung, Venus züchtigt den Amor
und 1878 das historische Bild: Chrysanthus und Daria (nach den Bollandisten), von keuscher Erhabenheit, aber schwachem, monotonem
Kolorit.
Friedrich Eduard, Architekt und Kunstschriftsteller, geb. zu Pappenheim (Mittelfranken),
erhielt den ersten Unterricht von seinem Vater, dem Baurat Kaspar M., besuchte dann die Akademie in München und bildete
sich 1825-28 namentlich unter Friedr. v. Gärtner aus, durch welchen er den Ruf nach Athen zur Mitausführung mehrerer dortigen
Monumentalbauten erhielt. Nach seiner Rückkehr wurde er 1833 Professor der Civilbaukunst an der technischen Hochschule in
München und 1846 Oberbaurat. Er leitete den Bau vieler Privat- und Staatsgebäude, vollendete 1850 das von
Gärtner begonnene Siegesthor, wandte sich aber trotz seines längern Aufenthalts in Griechenland mehr dem mittelalterlich-gotischen
als dem antiken Stil zu. Eine fruchtbare Thätigkeit entwickelte er auf kunstlitterarischem Gebiet; er schrieb ein Werk über
«Altgriechische Baukunst», «Ornamente aus deutschen Gewächsen zum Gebrauch für Plastik und Malerei», eine Abhandlung über
«Die Einwirkung der Gesetze der Konstruktion» u. a.
Max, Genremaler, geb. zu Hamburg, bezog 1841 die Akademie in Dresden und ging 1846 nach
Paris, wo er Schüler von Lehmann und Couture wurde. Im Anfang der 50er Jahre begab er sich nach Italien und lebte mit geringen
Unterbrechungen bis 1870 in Rom. Er malt fast nur Genrebilder aus dem italienischen Volks- und Klosterleben,
die anfangs große Mängel zeigten, allmählich aber in Zeichnung und Modellierung strenger und solider wurden, doch die
in Frankreich von ihm angenommene skizzenhafte koloristische Manier und ein stumpfes, verschwommenes Kolorit beibehielten.
Am liebsten behandelt er das Leben der untersten Volksklassen, deren Jammer und Elend er mit