Nachdem er in Holland, England und Frankreich Studienreisen gemacht hatte, war er 1860-62 im Finanzministerium beschäftigt,
etablierte sich mit Jul. Hennicke als Privatarchitekt und führte in Berlin viele namhafte Privathäuser
und Villen aus, z. B. die Villa Markwald (Ziegelrohbau mit italienischen Renaissancemotiven)
und namentlich das Hotel Kaiserhof. Eine seiner Hauptbauten außerhalb Berlins ist (in Gemeinschaft mit
Schirrmacher) die Kunsthalle in Hamburg (1863-69).
(spr. juhs),Arthur, engl.
Genre- und Porträtmaler, geb. 1832 zu London, Schüler der dortigen Akademie, neigt
sich in der Auffassung und Behandlung seiner Gegenstände den englischen Präraffaeliten zu, ist aber weniger streng als
diese, sondern zart und graziös in der Behandlung, bisweilen aber auch süßlich und monoton. Seine
Genrebilder sind oft in eine liebliche, fein gestimmte Landschaft versetzt, seine Porträte zwar ausdrucksvoll, aber mehr
zart als energisch durchgeführt. Zu seinen bedeutendsten Leistungen gehören: die erste Liebe (1854), die musikalische Gesellschaft,
der Sonnenstrahl in der Kirche, Silber und Gold (1865), der Schnitter, gute Nacht, Sir Galahad, Endymion
(1870), die Dame von Shalott (1873), Eitelkeit, Ungewißheit (1878).
(spr. hölm),FrederickWilliam, engl. Landschaftsmaler,
geb. 1816 zu Swinton (Yorkshire) als Sohn eines Kunsttöpfers, an dessen Geschäft er anfangs
teilnahm, während er nebenbei auch Landschaften aus seiner nächsten Umgebung malte. Da eine derselben
glücklichen Erfolg hatte, so zog er 1844 nach London, stellte in der Akademie einige Bilder aus und beschäftigte sich namentlich
mit Illustrationen für Buchhändler. Seine Dorflandschaften, Heidegegenden und Gebirgslandschaften aus Wales, die er seit 1860 regelmäßig
in der Akademie ausstellte, sind von sehr naturwahrem Kolorit, besonders glücklicher Behandlung der
Luft und der Wolken, aber im
Laub der Bäume allzu detailliert und kleinlich; z. B.: die liebliche Sommerzeit (1860),
Sonntagsnachmittag (1862),
englische Idylle (1865), Herbstzeit (1867), das Ende des Tags (1869), bei Ripley in Surreyshire
(1870), die Rast (1873), Snowdon in Nordwales (1877)
u. a.
Hermann, Bildhauer, geb. 1837 zu Dresden, zeigte schon in
früher Jugend Talent zur Bildhauerkunst, modellierte mit 15 Jahren das Porträt eines
Freundes und bald nachher für den
Grafen Einsiedel die Büste der Stifterin der Gießerei Lauchhammer. Dann trat er in das Atelier Rietschels, nach dessen
bald darauf erfolgtem Tod (1861) er zwei von diesem gezeichnete
Medaillons für die Lessing-Statue ausführte.
Eine Statue des
Sommers verschaffte ihm 1865 ein Reisestipendium nach Rom, wo er für das
Mausoleum des Prinzen Albert im Windsorpark
acht Marmorreliefs und eine große Marmorstatue des Propheten Ezechiel schuf. Nach zwei Jahren kehrte er nach Dresden zurück
und arbeitete hier, abgesehen von vielen kleinern Aufträgen, für die
Fassade der Kreuzschule die Statuen
Luthers und Melanchthons und als seine bis jetzt bedeutendste Schöpfung die höchst imposante Erzstatue des
Herzogs Albrecht
des Beherzten im Burghof zu Meißen. Seine neueste Arbeit (1879) ist eine Büste Th. Corners auf
dessen
Grab in Wöbbelin.
(spr. öngbähr),Ferdinand, franz.
Historienmaler, geb. zu Paris, Schüler von Picot,
Cabanel und Fromentin, debütierte erfolgreich 1865 mit einer
Flucht des
Nero und brachte in den folgenden Jahren mehrere geistvolle Bilder aus der biblischen Geschichte, aus der griechischen
Mythologie und Geschichte und einige Porträte. Zu den bedeutendsten gehören: Ödipus und Antigone finden
die Leichen des Eteokles und Polynikes (1866, Museum in Aurillac), die Entführung (1867, Museum in Autun), Ambroise Paré
fleht das Mitleid des
Herzogs von Nemours an (1868), die Kartenschlägerin (1872), die heil.
Jungfrau mit dem Kind und Johannes dem Täufer (1874, Museum des Luxembourg), Christus an der Martersäule
(1875, Museum in Orléans), die Ehebrecherin (1877) und Raub der Dejanira
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