Italienging.Unter seinen ältern Werken aus der Historie und dem historischen
Genre werden besonders gerühmt ein: Cyklus
von Darstellungen aus der Geschichte Venedigs (1849-54), Verfolgung der Reformierten in Paris und die Dankbarkeit der Mutter
des Moses für die Rettung ihres Knäbleins. Nach seiner Rückkehr aus Italien wandte er sich mehr der
Marine- und Strandmalerei sowie der Landschaft zu, worin seine Leistungen technisch sehr gelungen, aber ohne höhere Poesie
sind; z. B.: Luv', mein Junge (1859), der Marktmorgen, das im Ausdruck rührende und liebliche
Signal am Horizont, der Morgen nach dem
Sturm, Fischerfrauen in der Bretagne, Salmenfang in Schottland, die Seegrassammlerin
und mehrere andre dieser Art aus Holland und aus Norwegen. 1854 wurde er Genosse und 1859 Mitglied der Akademie in London.
August Ferdinand, einer der ältern Historienmaler Berlins, geb. daselbst,
zuerst Schüler von Ruscheweyh, dem Bruder des Kupferstechers, besuchte von 1820 an die Akademie, wo er
unter Dähling, Niedlich und Wach sich ausbildete. Schon 1825 erhielt er einen akademischen Preis, verweilte 1827-32 in Italien
und malte dann in Wiesbaden die Begräbniskapelle der Herzogin von Nassau aus. 1835 nach Berlin zurückgekehrt, entfaltete
er eine reiche Thätigkeit nicht nur in der Historie, sondern auch im romantischen
Genre und im Porträt.
Dahin gehören: Raffael das Motiv zur Madonna della Sedia findend, die durch Lithographie populär gewordene Schmückung
einer Braut, die noch populärern Schwäne fütternden Mädchen im Kostüm der florentinischen Renaissance, die Findung des
Moses, Boas und Ruth, Tasso vor Leonore von Este (1839, Nationalgallerie in Berlin), die
Rosen der heil.
Elisabeth u. a. Auch an dem Freskenschmuck der Schloßkapelle in Berlin nahm er teil und malte
hier über dem Altar die Ausgießung des Heil. Geistes und einige Engelsgestalten, ebenso an der dekorativen Ausschmückung
des Neuen Museums. Noch bis in die letzten Jahre setzte er seine künstlerische Thätigkeit fort. Er ist
seit 1854 Professor und Mitglied der Akademie in Berlin.
Adolf, Genremaler, geb. zu Hannover, widmete sich 1835-37 auf der
Akademie in München der Historienmalerei, wo er Schüler von Cornelius wurde, dem er bei den Fresken in der Ludwigskirche
behülflich war. Später lebte er mehrere Jahre in Paris, ging 1855 nach dem südlichen Rußland, füllte
dort seine Mappen mit schätzbaren Studien, wurde Ehrenmitglied der Akademie in Petersburg, nahm einen längern Aufenthalt
in Hamburg und ließ sich 1867 in Düsseldorf nieder, wo er fast ausschließlich Genrebilder malte mit recht wahren und originellen
Figuren von korrekter Zeichnung und ansprechendem Kolorit, z. B.:
Hochzeitsschmaus, wandernde Musikanten, Morgengruß, eine Impfung auf dem Land (1868), Rückkehr des Landwehrmanns, Verzeihet
mir die Sünd' (1875), Du mein Lieb, und die 1880 in Düsseldorf ausgestellten: ein Mönch und
ländlicher Tanz.
Leopold, ungar. Porträt- und Genremaler, geb. 1839 zu
Rozgony bei Kaschau, war 1853-60 Schüler der Akademie in Wien, ging dann über Berlin, Dresden und München
nach Paris, wo er sich während eines achtjährigen Aufenthalts in den genannten Fächern zu einem sehr tüchtigen Maler
ausbildete, der namentlich in den Porträten das Helldunkel Rembrandts erreicht. 1868 zog er nach Warschau und brachte seitdem
mehrere Bilder aus dem polnischen und jüdischen Volksleben, besonders das tief empfundene Bild: Trauer
der Juden um Jerusalem.
(spr. horssli),JohnCallcott, engl. Genremaler, geb. zu
London-, trat 1831 als Schüler in die Akademie und debütierte als solcher 1835 mit einem sehr beifällig aufgenommenen
Bild: Zinszahlung im Schloß Haddon im 16. Jahrhundert, dem in den nächsten Jahren die Schachspieler,
die Musikrivalen und die erwartete Antwort folgten. 1839 trat er zuerst in der akademischen Ausstellung mit dem Bilde: der
Stolz des Dorfs (Nationalgallerie in London) auf. Unter seinen später folgenden Genrebildern, die
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